Marc Reuther läuft beim Saisoneinstieg eine Weltklassezeit über 800 Meter und gehört bei der Hallen-EM zu den Anwärtern auf Edelmetall

  03.02.2021    Leistungssport Wettkampfsport

Das passte perfekt. Mittelstreckler Marc Reuther feierte beim „Erfurt Indoor“ Meeting über 800 Meter einen glänzenden Einstieg in die Hallen-Saison. Der Eintrachtler hat an Erfurt bestimmt gute Erinnerungen, stellte er dort letztes Jahr mit 1:45,39 Minuten doch einen neuen Meeting-Rekord auf. Ganz so schnell wurde es diesmal dann nicht, aber 1:46,21 Minuten sind eine internationale Top-Zeit, mit der Reuther auf den sechsten Platz der aktuellen Weltjahresbestenliste stürmte. In Europa war bisher lediglich der Brite Charlie da`Vall Grice schneller unterwegs. Klar, dass der Adlerträger auch ganz locker unter der Norm (1:48,00 min.) für die EM in Torun blieb. Verantwortlich für die „flotte Fahrt“ in Erfurt war Reuthers Trainingspartner Robert Farken (SC DHfK Leipzig), der für Tempo sorgte. Nach 25,26 Sekunden für die erste Runde, zeigte die Stoppuhr bei Halbzeit 51,15 Sekunden an. Als die Glocke für die letzte Runde geläutet wurde, leuchteten 1:18,42 Minuten auf der Uhr auf. Auf den letzten 200 Metern konnte kein Gegner Reuther gefährden, der mit langen Schritten in Richtung Ziel stürmte. In seinem Sog blieben auch noch Marius Probst (TV Wattenscheid/1:46,99 min.) sowie Hindernis-Spezialist Karl Bebendorf (Dresdner SC/1:47,33 min.) unter der DLV-Norm. Zwei Tage zuvor hatten in Frankfurt/Kalbach die beiden Hessen Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt) und Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau) ebenfalls die Norm gepackt und signalisiert, dass mit ihnen beim Kampf um die maximal drei Tickets für den Trip nach Polen zu rechnen ist.

Bei den Frauen verbesserte Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) ihre erst zwei Tage alte Bestzeit von Kalbach erneut. Die Hindernis-Europameisterin aus Dillenburg ist nun bei 2:06,76 Minuten (6.) angekommen. An der Spitze überraschte Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) in 2:03,25 Minuten.

Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar) braucht immer ein paar Rennen, bis es so richtig rund läuft. Im seinem Vorlauf lag Pohl nur winzige 0,01 Sekunden hinter Sieger Julian Wagner (LC Top-Team Thüringen/6,69 sec.) zurück. „Altmeister“ Julian Reus (ebenfalls LC Top-Team) hatte im anderen Vorlauf 6,71 Sekunden gezeigt. Im Finale kam Pohl dann prima aus dem Block und flog in der Jahresbestzeit von 6,65 Sekunden zum Sieg vor den beiden Lokalmatadoren Reus (6,68 sec.) sowie Wagner (6,69 sec.). Im aktuellen DLV-Ranking teilt sich der muskulöse Hesse nun den zweiten Platz mit den zeitgleichen Deniz Almas (VfL Wolfsburg) und Julian Wagner. Dass er richtig gut drauf ist, zeigte der Mann vom Sprintteam Wetzlar bereits mit 6,68 Sekunden am letzten Sonntag in Düsseldorf. Zur EM-Norm fehlen dem Schützling von David Corell jetzt nur noch 0,02 Sekunden - eventuell klappt es ja am Freitag beim Indoor-Istaf in Berlin. Als Dritter des B-Finals verbesserte sich Elias Goer (ebenfalls Sprintteam) auf 6,77 Sekunden.

Über die 60 Meter der Frauen vertraten gleich drei Athletinnen die hessischen Farben in der „Hartwig-Gauder-Halle“. Die Jüngste aus diesem Trio sorgte dann für die beste Zeit. Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar), die noch der Jugendklasse U20 angehört, steigerte sich als Dritte hinter Alexandra Burghardt (SV Wacker Burghausen/7,32 sec.) und Sophia Junk (LG Rhein-Wied/7,36 sec.) auf die neue Bestzeit von 7,38 Sekunden. Teamkollegin Lara Tornow (7,55 sec.) lief als Sechste ein, einen Platz davor rangierte mit 7,52 Sekunden die U18-Sprinterin Carolin Schlung (SSC Bad Sooden-Allendorf).

erstellt von Text & Foto: Jens Priedemuth

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