Peter Bayer vollendet sein 90. Lebensjahr

  26.08.2025
Starker Läufer, unermüdlicher Ehrenamtler, lebendes Lexikon / Im 50. Jahr in der TuS Griesheim-Leichtathletik engagiert

Man müsste ein dickes Buch schreiben, um Peter Bayers Lebensleistung in der Leichtathletik halbwegs komplett zu würdigen. Will man den im positiven Sinn streitbaren Geist mit wenigen Adjektiven charakterisieren, trifft man mit unermüdlich, unverwüstlich, uneigennützig, sachkundig zuverlässig in’s Schwarze.

Am 23. August vollendete der unverwüstliche Jubilar Peter Bayer sein 90. Lebensjahr. Weit über den TuS Griesheim hinaus, dem er sich im Jahr 1976 anschloss, und weit über Verbandsgrenzen hinaus hat das vielschichtige ehrenamtliche Wirken des ambitionierten Mittel- und Langstreckenläufers prägende Spuren hinterlassen.

Ein Leben mit und für die Leichtathletik, das gilt für den gebürtigen Heidelberger schon seit früher Jugend. Als 12-Jähriger bestritt er 1948 den ersten Wettkampf, einen Waldlauf in Sandhausen bei Heidelberg. Die Läuferkarriere in seinem Heimatverein TSG 78 Heidelberg gestaltete er in den besten Laufjahren als typischer Mittelstreckler. „Kurios" und imposant ist Peters 800-m-Bestzeit von exakt 2:00,0 Minuten, gelaufen 1959 in Heidelberg. Schon als 25-Jähriger war er in seinem Heidelberger Stammverein eng in die Vereinsarbeit eingebunden, bsw. als Pressewart. In den Archiven finden sich aber auch flotte Zeiten über 400-m-Hürden, 3000-m-Hindernis und 3 Meilen (letztere gelaufen auf den damals üblichen Vergleichskämpfen der Partnerstädte Heidelberg und Cambridge/England). Auch Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoßen und ein Fünfkampf standen in den 60er-Jahren auf Bayers Wettkampfprogramm.

Daneben spielte er in Heidelberg einige Jahre Rugby bei der legendären Rudergesellschaft Heidelberg 1898 und beim SC Neuenheim, meist in der Dreiviertelreihe.

Ein beruflicher Wechsel führte den gelernten Industriekaufmann 1975 aus dem Badischen nach Darmstadt. Schnell fand er über den auf Laufwettkämpfen entstandenen Kontakt zu Kurt Wührer und Erik Weißgerber - zwei unvergessene TuS-Urgesteine - den Weg zum TuS Griesheim. Die legendäre TuS-Langstrecklergarde der 70er-Jahre wirkte auf den Von-Haus-aus-Mittelstreckler offenbar so ansteckend, dass er ab 1976 im TuS-Trikot auch auf längeren Strecken bis hin zum Marathon unterwegs war. Nunmehr in seinem 50. TuS-Jahr gehört Peter selbst zu den TuS-Urgesteinen.

Und nicht ohne Stolz kann der Jubilar berichten, dass „sich das seit 1948 sicher auf über 3.000 Wettkampfteilnahmen summiert hat“. Dank seines immer wieder verblüffenden Zahlen-, Personen- und Ortsgedächtnisses könnte er wohl über jeden einzelnen Wettkampf noch detailliert berichten. Nicht nur Klaus Hofmann, der Peter bereits 1989 beim TuS Griesheim kennenlernte, hat dem „lebenden Lexikon“ Peter Bayer in vielen Gesprächen bewundernd zugehört.

In die Vereinsarbeit wurde Peter Bayer sofort auch beim TuS Griesheim eingebunden, ab 1977 etwa als Jugendwart und als stellvertretender Abteilungsleiter. Auch heute noch ist er in seiner Funktion als Beisitzer und Bindeglied zum Hauptverein aus keiner Vorstandssitzung wegzudenken. Aktives Tun war und ist sein Bestreben. „Ich habe nie eine Funktion angestrebt. Wenn, dann sind diese Aufgaben mir zugefallen“, erläutert Peter Bayer bescheiden.

Fest verbunden mit dem Namen Peter Bayer ist der Griesheimer Staffelabend. 1992 zur Eröffnung der neuen Tartanbahn im TuS-Stadion rief er federführend den legendären Staffelabend des TuS Griesheim ins Leben. Jährlich durchgeführt bis 2006 meldeten in der Spitze an die 150 Staffeln aus ganz Deutschland. Hier konnten dank starker Konkurrenz regelmäßig richtig gute Zeiten gelaufen werden.

In Bayers Anfangsjahre beim TuS Griesheim fällt auch der Beginn seiner Mitarbeit im Vorstand der IGL, der Interessengemeinschaft der Langstreckenläufer. Seit 1999 führte er 20 Jahre lang bis zu deren Auflösung 2019 die Geschicke der IGL, wo er unter anderem den IGL-Nachwuchscup initiierte und voranbrachte. „Es war mir immer ein Anliegen, auch für den Nachwuchs über die Verbandsgrenzen hinaus Kontakte aufzubauen“, so Bayer.

Daneben engagierte er sich ab den 80er-Jahren auf Betreiben des damaligen TuS-LA-Abteilungsleiters Horst Raatz auch im Vorstand des Leichtathletikkreises Darmstadt, bald als Stellvertreter des Kreisvorsitzenden, danach bis 2010 als Kreisvorsitzender und ab 2011 als Ehrenkreisvorsitzender. 1982 initiierte er gegen einige Widerstände die bis heute aktuellen Kreisvergleiche.

Nicht mehr als folgerichtig, dass sein vielschichtiges Wirken von den Verbänden sehr geschätzt und vielfach gewürdigt wurde. Zuletzt an seinem 85. Geburtstag 2020 mit dem HLV-Ehrenteller, überreicht von Andrea Zemke. Der DLV ehrte ihn im Jahr 2008 mit der Goldenen Ehrennadel, die Goldene Ehrennadel des HLV erhielt er bereits 1999. Für seine Verdienste beim TuS Griesheim ehrte ihn der Verein schon 1992 mit der Verdienstnadel in Gold.

Die TuS-Leichtathletikabteilung wünscht dem Jubilar einen wunderschönen Geburtstag im Kreise der Freunde und Familie. Und darüber hinaus viele weitere schöne Jahre in guter Gesundheit und Aktivität an der Seite seiner Frau Gabriele. Kennengelernt haben sich Peter und Gabriele - wie könnte es anders sein - während eines Laufurlaubs 1980 auf Teneriffa. Selbst viele Jahre lang engagierte Läuferin ist Gabriele als große Stütze ihres Mannes nach wie vor ebenfalls ehrenamtlich tätig.

Ein großartiges Portrait des Jubilars erstellte der Sozialpädagoge und Läufer Wolfgang Schüler im Online-Journal LaufReport unter Link

Pressemitteilung des TuS Griesheim - Autor Klaus Hoffmann


Der HLV schließt sich den Glückwünschen an und wünscht von Herzen alles Gute und für die Zukunft viel Glück, Freude und Gesundheit.

 

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