Wie Diana Sujew zur Crosslauf-Premiere kam

  09.12.2017    HLV Leistungssport Wettkampfsport
Erstmalig Mixed Staffel im Programm

Eigentlich kennt man den Namen Diana Sujew nur im Zusammenhang mit Bahnrennen. „Ja, das stimmt. Der Wettkampf hier bei den Europameisterschaften ist meine Crosslauf-Premiere und war eigentlich ein Zufallsprodukt“, bestätigt die Mittelstrecklerin von der LG Eintracht Frankfurt. Doch wie kam es dann zu ihrer Nominierung auf dem Gelände der Pferderennbahn im slowakischen Samorin? Die Antwort: Der Europäische Leichtathletik Verband (EAA) hatte im vergangenen Jahr entschieden, zusätzlich zu den bekannten Rennen (Männer, Frauen, U23, U20) erstmalig eine „Mixed-Staffel“ ins Programm zu nehmen, bei der sich jeweils zwei Männer und Frauen die insgesamt 6,28 Kilometer teilen. „Damit beginnt eine neue Ära im Crosslauf. Wir haben hier vom Biathlon beziehungsweise Skilanglauf gelernt, wo es dieses Format mit großem Erfolg bereits länger gibt. Die gute Resonanz auf dieses Projekt wird durch ein Blick in die Meldelisten bestätigt. So sind große Laufnationen wie Großbritannien, Spanien oder Frankreich mit starken Mannschaften dabei“, sagt EAA-Präsident Svein Arne Hansen. Der 71-jährige Norweger freut sich bei der 24. Auflage der Cross-Europameisterschaften zudem über neue Rekorde bei den Starterzahlen und teilnehmenden 37 (!) Nationen.

Auch der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ist mit einem schlagkräftigen Team am Start. Im Gegensatz zu den „normalen“ Einzelrennen - hier mussten sich die deutschen Athleten in Pforzheim, Darmstadt und/oder Tilburg für die EM qualifizieren - erfolgte die Staffelnominierung nach Durchsicht der Bestenlisten. „Mich hat der zuständige Bundestrainer angerufen und gefragt, ob ich an einem Start Interesse hätte. Ich fand die Idee mit der Staffel toll und habe zugesagt. Als reine Mittelstrecklerin standen für mich große Crossrennen als Einzeleinsatz eigentlich nie zur Debatte, da hier die Distanzen meistens ja sieben Kilometer oder noch länger sind “, berichtet die 1500-Meter-Spezialistin, die im Jahr 2017 mit einer Zeit von 4:08,17 Minuten notiert wird.

Die 27-jährige Sportsoldatin wird wahrscheinlich den etwas längeren Startpart (zirka 1750 Meter) übernehmen. Dann wird sich schnell zeigen, ob eher „auf Endspurt“ gelaufen oder gleich ein sehr flottes Tempo angeschlagen wird. Der nahezu komplett flache Kurs mit Grasbelag machte eine sehr schnelle Fahrt durchaus möglich. „Das Rennen passt auf jeden Fall gut in mein Trainingsprogramm rein. Wir hatten einen normalen Ausdaueraufbau und blicken nun in Richtung Hallensaison. Dafür geht es im Januar wieder ins Trainingslager nach Südafrika. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir eventuell um Rang drei mitlaufen könnten“, ist Sujew zuversichtlich. Am Sonntag gegen 13.30 Uhr wissen alle mehr …

erstellt von Jens Priedemuth