Abuaku, Klose und Borutta glänzen mit DM-Gold

  10.07.2023    HLV Leistungssport Wettkampfsport

Drei hessische Titel beim „Heimspiel“ im Kasseler Auestadion und neun weitere Medaillen. Diese Ausbeute kann sich wahrlich sehen lassen. Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) holt sich in einem Herzschlag-Finale mit überragenden 48,45 Sekunden den Langhürden-Titel und wandelt auf den Spuren von Harald Schmid. Darius Gußmann (ebenfalls Eintracht Frankfurt) steigert sich als Dritter auf starke 50,79 Sekunden.

Sören Klose (ebenfalls Eintracht) dominiert mit 73,90 Metern das Hammerwerfen. Konstantin Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim/68,33 m) und Christoph Gleixner (Eintracht Frankfurt/67,65 m) sorgen für ein astreines „Hessen-Tripel“. 

Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) sprintet mit der „SB“ von 20,70 Sekunden zu DM-Bronze. Als Vizemeister treten die beiden Eintrachtler Dennis Biederbick (800 m in 1:47,84 min.) und Amos Bartelsmeyer (1500 m in 3:47,30 min.) die Heimreise an.

Eileen Demes (TV Neu-Isenburg) stürmte über die Langhürden mit der neuen Bestzeit von 55,72 Sekunden zur Silbermedaille. Nele Weßel (Eintracht Frankfurt/1500 m in 4:13,12 min.) und Maryse Luzolo (Königsteiner LV/Weitsprung/6,47 m) hatten beide Bronze im Gepäck.

 

Männer

100 Meter: Das hatte sich Kevin Kranz sicherlich ganz anders vorgestellt. Der Mann vom Sprintteam Wetzlar hatte sich Mitte Juni bei einem Meeting in Meilen (SUI) auf gute 10,18 Sekunden gesteigert und war damit wieder „im Geschäft“. Als Sieger des fünften Vorlaufes (10,33 sec.) war der Einzug ins Halbfinale locker abgehakt. Doch der Kampf um Edelmetall fand für den Deutschen Meister des Jahres 2018 ein jähes Ende. Ein Fehlstart zerstörte jäh alle Hoffnungen auf ein Top-Platzierung.
Durch Elias Goer (Sprintteam Wetzlar) war Hessen aber trotzdem im Finale präsent. Für ihn leuchtete nach 10,67 Sekunden ein achter Platz auf der Anzeigetafel auf. Im Vor- und Zwischenlauf gelang Goer mit 10,42 Sekunden zweimal die Einstellung seiner „PB“.


200 Meter: Pflicht erfüllt. Mit der „SB“ von 20,70 Sekunden zog Steven Müller (LG OVAG Friedberg Feuerbach) sicher ins Finale ein. Dort wurde er “live“ Zeuge eines historischen Moments, als Joshua Hartmann (ASV Köln) mit 20,02 Sekunden für einen phantastischen deutschen Rekord (zuvor 20,20 Sekunden von Tobias Unger) sorgte. Steven Müller (bereits M30), der Deutsche Meister von 2019 & 2020, konnte sich als Dritter mit 20,70 Sekunden über eine neue Saisonbestmarke freuen. Im Vorlauf wurde Daniel Borchard (Eintracht Frankfurt) mit 21,82 Sekunden gestoppt.

400 Meter: Auf der Stadionrunde hatte Johannes Nortmeyer (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) sicherlich mit einer Finalteilnahme geliebäugelt. Diesen Plan setzte der Langsprinter aus dem Maintaunuskreis dann auch in die Tat um. Mit 47,35 Sekunden blieb er nur knapp über seiner Meldeleistung (47,26 sec.) und sicherte sich so über die Zeitregel noch einen der beiden vakanten Plätze mit dem kleinen „q“. Im Endlauf erzielte Nortmeyer als Achter dann 47,57 Sekunden.
Kai Strauch (ebenfalls LG BadSoden-Sulzbach-Neuenhain) hatte die 400 Meter nach 47,99 Sekunden hinter sich gebracht. Für einen weiteren Einsatz wären 47,42 Sekunden nötig gewesen.

800 Meter: Fast nach einer Hessen-Meisterschaft sah das Finale über 800 Meter aus, standen hier doch gleich drei Vertreter des ausrichtenden Landesverbandes auf der Bahn. Dennis Biederbick (Eintracht Frankfurt), der Führende (1:46,09 min.) der Meldeliste löste in seinem Vorlauf mit 1:50,53 Sekunden locker das Final-Ticket. Gleiches trifft auf Marvin Heinrich (SGE/1:50,37 min.) und Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau/1:50,82 min.) im dritten Vorlauf zu. Lediglich Niklas Harsy (Athletics Team Karten) musste nach 1:52,19 Minuten in der ersten Runde die Segel streichen. Um den anderen drei Jungs ins Finale zu folgen, hätte der Mittelstreckler aus der Wetterau 1:50,79 Minuten abliefern müssen.
Dass ein DM-Finale auf der Mittelstrecke nicht unbedingt „auf Zeit“ gelaufen wird, war fast schon von vornherein klar. So kam es dann auch. Dennis Biederbick führte das achtköpfige Feld in moderaten 53,79 Sekunden über die erste Runde, dicht dahinter Teamkollege Marvin Heinrich. Dennis startete dann am Eingang der Zielkurve mit einem langen Spurt, den er aber nicht ganz ins Ziel bringen konnte. Luis Oberbeck (LG Göttingen) hatte sich aus jeglicher Tempoarbeit rausgehalten, hatte am Ende die schnellsten Beine und spurtete auf der Zielgeraden in 1:47,48 Minuten zu seinem ersten DM-Titel bei den Aktiven. Dennis rettete in 1:47,84 Minuten „DM-Silber“ vor dem stark aufkommenden U23er Emil Meggle (LG Stadtwerke München/1:47,98 min.). Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau/5. mit 1:48,91 min.) und Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt/6. in 1:49,18 min.) konnte in die Vergabe der Medaillen leider nicht eingreifen.

1500 Meter: Auch auf der längeren Mittelstrecke war es, zumindest in den beiden Vorläufen, aus hessischer Sicht recht voll aus der Bahn. Von den sechs Startern packte dann die Hälfte den Sprung ins Finale. Zuerst musste Sven Wagner (Königsteiner LV) ran. Der U23er kam als Vierter seines Rennens mit 3:46,80 Minuten direkt weiter. Dies gelang auch Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) mit 3:46,10 Minuten locker im zweiten Vorlauf. Etwas Zittern war bei Marc Tortell (Athletics Team Karben) angesagt, der als Sechster seines Rennens min 3:47,47 Minuten gerade noch über die Zeit in den Endlauf rutschte.
Für die Abele-Brüder (SSC Hanau-Rodenbach) war die DM nach der ersten Runde beendet. Lukas im Vorjahr in Berlin noch Finalist (8.) konnte nach 3:48,53 Minuten seine Spikes ausziehen. Sein jüngerer Bruder Marius hatte mit 3:49,42 Minuten eine neue „SB“ im Gepäck. Christoph Schrick (KLV/noch U23) schied mit 3:52,13 Minuten aus.
Dass Papier geduldig ist, musste einmal mehr,  Amos Bartelsmeyer anerkennen. Der Adlerträger, er lief in dieser Saison bereits starke 3:34,39 Minuten, rettete sich mit 3:47,30 Minuten noch die Silbermedaille.
Marc Tortell (Karben/7. in 3:48,46 min.) und Sven Wagner (8. mit 3:48,51 min.) konnten in der entscheidenden Phase des Rennens keine Akzente setzen.

5000 Meter: Nichts für schwache Nerven war die längste Bahndistanz bei den Meisterschaften. Gleich nach dem Start setzte sich Titelverteidiger Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund) an die Spitze des Feldes und lief rund 2,5 Kilometer, teilweise mit größerem Vorsprung, sein eigenes Rennen. Dann schlossen die Verfolger auf und holten den Enteilten ein. Jetzt war es Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach), der die Regie übernahm und auf den beiden nächsten Kilometern für die „Pace“ sorgte. Der Einsatz wurde aber leider nicht belohnt. Beim Kampf um die Bronzemedaille hatte der ehemalige Eintrachtler Sam Parsons (Jetzt SCC Berlin) mit 13:37,99 Minuten ganz knapp das bessere Ende für sich. Bienenfeld landete mit winzigen 0,01 Sekunden Rückstand auf dem ungeliebten vierten Platz. Kilian Schreiner (ASC Breidenbach) blieb mit 14:22,42 Minuten (12.) im Rahmen seiner Möglichkeiten.

3000 Meter Hindernis:  Julius Hild (SSC Hanau-Rodenbach) drückte seine Meldeleistung um gut fünf Sekunden nach unten und hatte als Neunter mit 9:00,59 Minuten eine neue „SB“ im Gepäck.

110 Meter Hürden: Für Aaron Giurgian (Sprintteam Wetzlar), der erst spät in die Saison eingestiegen ist, lief es bisher noch nicht so richtig rund. Der U23er war mit einer Zeit von 14,55 Sekunden, erzielt bei den „Süddeutschen“ in Ulm, angereist. Nach dem Vorlauf leuchteten 14,80 Sekunden auf der Anzeigetafel auf. Zu wenig für die nächste Runde. Schade, denn das letzte Finalticket wurde mit 14,66 Sekunden vergeben.

400 Meter Hürden: Was für ein grandioses Finale. Mit-Favorit Constantin Preis (VfL Sindelfingen) hatte in seinem Vorlauf mit 49,36 Sekunden bereits angedeutet, dass reichlich Druck auf dem Kessel ist. Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) ließ es da mit 51,12 Sekunden eine Nummer entspannter angehen.
Beim Showdown machte der Eintrachtler von Beginn an mächtig Druck, lief zu Preis auf, überholte ihn und bog als Führender auf die Zielgerade ein. Preis, der bereits drei DM-Titel auf der Habenseite vorweisen kann, verringerte im Finish den Abstand Meter um Meter. Vom menschlichen Auge kaum trennbar überquerten die beiden Gegner mit weiter Vorlage die Ziellinie. Die Auswertung des Zielfilms ergab mit 48,441 zu 48,443 einen minimalen Vorteil für den Mann in Eintracht-Trikot. Abuaku hatte nach diesem Coup noch genügend Energie in die Startkurve zu stürmen, um sich dort von den reichlich anwesenden Frankfurter Fans feiern zu lassen. Bei Preis und Abuaku wurde als offizielle Zeit 48,45 Sekunden angegeben, womit sich beide Langhürdler den zweiten Platz in der eigen deutschen Bestenliste teilen. Lediglich Harald Schmid (TV Gelnhausen) war im Jahr 1982 bei seinem Rekordlauf mit 47,48 Sekunden schneller unterwegs. Durch Darius Gußmann, mit neuer PB von 50,79 Sekunden Dritter, gab es eine weitere DM-Medaille für Eintracht Frankfurt. Janis Elias Pohl (Eint. Ffm./Vorlauf 52,75 sec.) beendete das Finale als Achter (59,71 sec.), hatte an einer der letzten Hürden jedoch einen größeren „Hakler“. Noch ärger erwischte es seinen Teamkollegen Tim Peters, der bei seiner DM-Premiere in der Endphase stürzte, sich wieder aufrappelte und dann mit 62,66 Sekunden ins Ziel joggte.

Hochsprung: Zum Einstieg der Titelkämpfe wurde die Latte auf 1,95 Meter gelegt. Diese Höhe packten Philipp Heckmann (Eintracht Frankfurt) und Maximilan Grün (ASC Darmstadt) auf Anhieb. Der Eintrachtler flog auch bei 2,00 Metern auf Anhieb über die Latte. Doch dann war für den DM-Fünften von Berlin (2,09 m) Schluss und er beendete die Höhenjagd in Kassel als Neuer. Einen Platz dahinter sortierte sich der U23 aus Darmstadt ein. Auch er meisterte die glatten zwei Meter, wenn auch erst im dritten Durchgang. An der Spitze stellte Tobias Potye (LG Stadtwerke München) mit 2,27 Metern seine Jahresbestmarke ein.

Stabhochsprung: Bei den Männern und Frauen wurde das Springen mit dem Stab nach Düsseldorf ausgelagert und lockte viele Zuschauer an die am Rheinufer aufgebaute Sprunganlage. Hier gab es eine tolle Solo-Show von Bo Kanda Lita Beehre (TSV Bayer 04 Leverkusen), der seinen Titel verteidigte und mit der Saisonbestmarke von tollen 5,82 Metern einen Zentimeter über der geforderten Norm für die WM in Budapest blieb. Oleg Zernikel (ASV Landau) hatte als Zweiter mit 5,52 Metern bereits einen gehörigen Rückstand. Jan Volkmar (Eschwege TSV) packte als Achter seine Stäbe wieder ein, nachdem er zuvor den neuen Haurekord von 5,02 Metern gesprungen hatte. Dennis Hutterer (ASC Darmstadt) blieb leider ohne gültigen Versuch.

Diskuswerfen: Bis zum letzten Durchgang lag Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) in Führung. Der U23er hatte sein Sportgerät auf 63,57 Meter befördert. Dann betrat Henrik Janssen (SC Magdeburg) den Ring und fing 63,93 Meter den Mann aus Sachsen noch ab. Christoph Harting (LG Nord Berlin), der Olympiasieger von Rio, sicherte sich mit 62,87 Metern die Bronzemedaille. Auch Marius Karges (Eintracht Frankfurt) hat schon mehrfach Weiten in diesem Bereich gezeigt. Diesmal gelangen dem U23er bei seiner Generalprobe für die EM in Espoo „nur“ 61,36 Meter (7.).

Hammerwerfen: Gleich sechs der dreizehn Teilnehmer im Hammerwerfen kamen aus Hessen. Am Ende gab es dann einen tollen Dreifach-Triumph für die Werfer des ausrichtenden Verbandes. Angeführt wurde dieses Trio von Sören Klose. Der U23er hatte sich bereits am Wochenende zuvor in Göttingen in die Liste der Sieger eingetragen. Nun folgte der DM-Titel bei den Aktiven. Der Eintrachtler hatte eine tolle Serie mit gleich fünf Würfen jenseits der 70 Meter. Der beste Wurf wurde bei 73,90 Meter gemessen - eine absolut gelungene Generalprobe für die U23-EM in Espoo.
Begleitet von einem lauten Schrei flog der Hammer von Konstantin Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim) auf die neue persönliche Rekordweite von 68,33 Meter, was mit DM-Silber belohnt wurde. Christoph Gleixner (Eintracht Frankfurt) komplettierte den hessischen Triumph als Dritter mit 67,65 Metern.
Unter normalen Umständen wäre Merlin Hummel, aktuell mit 76,28 Metern der beste deutsche Werfer, in die hessische Phalanx eingebrochen. Doch dem U23er im Trikot des UAC Kulmbach unterlief ein folgenschweres Malheur. Er hatte es versäumt, rechtzeitig seine Stellplatzkarte abzugeben. Somit war nur ein Start „außer Wertung“ im Vorkampf möglich, was sicherlich nicht übermäßig motivierend war. Trotzdem markierte Hummel noch 71,70 Meter.
Kai Hurych (KSV Fürth/noch U23) markierte als Vierter mit 63,48 Metern eine Weite im Bereich der Meldeleistung. Der Adlerträger Michael Neuenroth (noch U20) verbesserte seinen Hausrekord als Zehnter auf 58,49 Meter und Sebastian Arnold (TuS Weilmünster) trat als Zwölfter (56,74 m) die Heimreise an.

4x100 Meter: Die drei schnellsten Staffeln flogen im Auestadion mit 39er Zeiten um die Bahn. Den Anfang machte der TV Wattenscheid mit 39,39 Sekunden, gefolgt vom Hamburger SC (39,49 sec.) und der MTG Mannheim (39,74 sec.). Nach Auswertung der drei Zeitläufe konnten die Männer von Eintracht Frankfurt einen bärenstarken fünften Platz bejubeln. Das Quartett in der Besetzung Florian Daum, Philip Hennemuth, Daniel Borchardt und Lennard Wagner verbesserte sich auf tolle 40,13 Sekunden. In die Wertung kamen auch noch SGE II (15. mit 41,97 sec.), die LG OVAG Friedberg-Fauerbach (19. in 43,47 sec.) sowie die SGE III (20. nach 43,47 sec.).

 

Frauen

100 Meter: Am Ende war es der viel zitierte „undankbare“ vierte Platz, mit dem Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) in 11,43 Sekunden das DM-Finale von Kassel beendete. Schade, denn die Bronzemedaille war mit 11,40 Sekunden (Sina Mayer/LAZ Zweibrücken) in greifbarer Nähe. Im Vorauf war Haase 11,44 Sekunden unterwegs, im Halbfinale gelang eine leichte Steigerung auf 11,35 Sekunden. Wegen einiger gesundheitlicher Probleme war eine Wiederholung der Vizemeisterschaft von Berlin (11,20 sec.) oder ein Lauf in die Region der „SB“ (11,13 sec.) nicht drin.
Holly Okuku (ebenfalls Sprintteam/noch U20) kam bis ins Halbfinale (11,60 sec.), war im Vorlauf mit 11,54 Sekunden aber noch einen Tick schneller unterwegs. Nadine Mercier (ASC Darmstadt) konnte sich nach 11,62 Sekunden in der ersten Runde über eine neue Bestzeit freuen.

200 Meter: Auch über 200 Meter war Holly Okuku mit von der Partie und sprintete mit 23,86 Sekunden in den Bereich ihrer Meldeleistung (23,82 sec.). Damit kam sie als jüngste Starterin ins Finale. Dort bestätige sie als Achte (23,89 sec.) die Zeit aus der Vorrunde.

800 Meter: Gleich drei Hessinnen nahmen die 800 Meter in Angriff. Die jeweils Top-Zwei in den drei Vorläufen sowie noch zwei Athletinnen über die Zeit durften dann im Finale nochmals ran. Lara Tortell (Athletics Team Karben) gestaltete ihr Rennen mit viel Übersicht, war immer auf der Höhe des Geschehens und hatte nach 2:07,11 Minuten als Siegerin das große „Q“ sicher. Im gleichen Lauf wurde Julia Swelam (TSV Kirchhain/2:08,28 min.) Dritte. Das sollte am Ende für einen weiteren Lauf aber leider nicht ausreichen. Für Sophia Wolf (TV Groß-Gerau/2:09,84 min.) ebenfalls in der ersten Runde beendet.
Lara Tortell war in der entscheidenden Phase ein wenig eingebaut und musste nach 2:04,81 Minuten mit dem sechsten Platz zufrieden sein und bleib damit nur knapp eine Sekunde über ihrer PB.

1500 Meter: Beim Blick in die Startliste war klar, dass es beim Kampf um den DM Titel wohl zu einem Zweikampf zwischen Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) und Katharina Trost (LG Stadtwerke München) kommen wird. Das war dann auch der Fall. Nachdem auf den beiden ersten Runden Vera Coutellier (ASV Köln) die Führungsarbeit übernommen hatte, ging auf der Schlussrunde Hanna Klein an die Spitze. Dicht dahinter Katharina Trost, die dann auf der Zielgeraden attackierte und mit 4:09,05 Minuten erfolgreich war. Klein, die 3000 Meter Hallen-Europameisterin von Istanbul, musste knapp dahinter (4:09,88 min.) mit der Vizemeisterschaft zufrieden sein.
Nele Weßel (Eintracht Frankfurt) hatte beim spannenden Kampf um die Bronzemedaille die schnellsten Beine und setzte sich in 4:13,12 Minuten knapp gegen Verena Meisl (TV Wattenscheid/4:13,28 min.) durch. Charlotte Augenstein (Athletics Team Karben) erkämpfte sich mit 4:21,41 Minuten den achten Platz und blieb damit nur knapp über ihrer Meldeleistung (4:20,29 min.). Svenja Sommer (Eintracht Frankfurt) tauchte als Elfte (4:29,25 min.) in der Ergebnisliste auf. In den Vorläufen konnten Marie Burchard (Athletics Team Karben) sowie die U20 Jugendliche Vanessa Mikitenko (SSC Hanau Rodenbach) in 4:30,25 bzw. 4:36,93 Minuten nicht ihr normales Leistungsvermögen abrufen.

5000 Meter: Nach dem vorzeitigen Ausstieg von Alina Reh (SSC Berlin) war das Titel-Duell mit Lea Meyer (Bayer 04 Leverkusen) vorzeitig geplatzt. Die Hindernisspezialistin aus der Farbenstadt setzte sich dann ohne ernsthaft gefordert zu sein in 15:26,82 Minuten problemlos durch und holte sich ihren ersten von zwei Titeln an diesem Wochenende. DM-Silber ging mit b15:48,69 Minuten an die „ehemalige“ Hessin Eva Dieterich, die seit Jahresbeginn für die LAV Stadtwerke Tübingen unterwegs ist. Lokalmatadoren Nina Voelckel (15.) vom Laufteam Kassel konnte sich nach 16:56,35 Minuten über eine neue Bestzeit freuen. Tania Moser (Spiridon Frankfurt/W30) beendete die zwölfeinhalb Runden nach 17:01,05 Minuten (17.).

3000 Meter Hindernis: Nachdem Lea Meyer (Leverkusen) ja schon die 5000 Meter für sich entschieden hatte, folgte am zweiten Tag der Titelkämpfe der nächste DM-Streich. Die Vize-Europameisterin von München dominierte auf ihrer Paradestrecke mit 9:33,19 Minuten ganz souverän das Geschehen vor Olivia Fürth (Diezer TSK Oranien/9:45,55 min.), die noch der U23 angehört. In ihrem erst dritten Hindernisrennen steigerte sich Emma Graf (Königsteiner LV) als Siebte auf solide 10:35,21 Minuten und setzte sich damit im „Hessen-Duell“ gegen die U23-Athletin Constanze Paoli (SSC Hanau Rodenbach) durch, die mit 10:41,87 Minuten (10.) gestoppt wurde. Maren Guthier (TV Groß-Gerau) hatte nach 10:58,75 Minuten (12.) eine neue Bestmarke im Gepäck.

400 Meter Hürden: Dass sie richtig gut drauf ist, hatte Eileen Demes bereits eindrucksvoll im Vorlauf unter Beweis gestellt. Die Athletin im Trikot des TV Neu-Isenburg gewann ihr Auftaktrennen mit starken 55,96 Sekunden. Doch für den Schützling von Bundestrainer Volker Beck sollte es noch besser kommen. Im Finale „lieferte“ Demes erneut ab und drückte ihre persönliche Bestzeit als deutsche Vizemeisterin auf hervorragende 55,72 Sekunden.
Lediglich Top-Favoritin Carolin Krafzik (VfL Sindelfingen) war mit 54,87 Sekunden (Vorlauf sogar 54,47 sec.) erwartungsgemäß schneller unterwegs und holte sich damit ihren fünften DM-Titel in Folge.

Weitsprung: Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) legte mit starken 6,93 Metern gleich im ersten Versuch bestens los. Doch im vierten Durchgang war für die Olympiasiegerin von Tokio die Weitenjagd beendet. Mihambo musste den Anlauf abbrechen, wurde am Oberschenkel behandelt und mit einer Bandage aus dem Stadion geführt.
Die Pflicht erfüllt, bei der Kür nicht ganz überzeugt. Maryse Luzolo (Königsteiner LV) holt - ob in der Halle oder im Freien - in absoluter Regelmäßigkeit Edelmetall nach Hessen. Nach der letztjährigen Vize-Meisterschaft in Berlin mit einem 6,60-Meter-Satz waren es diesmal 6,47 Meter und die Bronzemedaille. In Kassel ging Luzolo Serie mit fünf gültigen Sprüngen jenseits der 6,23 Meter in Ordnung. Es fehlte lediglich ei kleiner Ausreißer nach oben. Der Kampf um „Silber“ war eine knappe Angelegenheit, denn Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) sprang lediglich drei Zentimeter weiter. Dass Luzolo Weiten in diesem Bereich ebenfalls drauf hat, zeigte sie zuletzt in Gaborone (BOT/6,61 m) und Yokohama (JAP/6,68 m).
Wie schon im Vorjahr kam Malin Stavenow (Eintracht Frankfurt) auch diesmal ins Finale und brachte als beste Weite 6,09 Meter (8.) in die Wertung.

Diskuswerfern: Bei Katja Seng (Eintracht Frankfurt) klappte die Generalprobe vor der Abreise zur U23 Europameisterschaft überhaupt nicht. Die Adlerträgerin blieb mit schwachen 47,77 Metern deutlich unter ihre Jahresbestmarke von 56,02 Metern und schied im Vorkampf aus.

Hammerwerfen: Sie hat es wieder getan. Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt) gelang im Auestadion eine erfolgreiche Titelverteidigung. In Berlin flog der Hammer auf 67,09 Meter - diesmal waren es für die WM-Teilnehmerin von Eugene 68,12 Meter. Apropos WM. Auch in Budapest würde Borutta gerne den Hammer fliegen lassen. Bisher stehen 69,40 Meter als „SB“ in den Statistiken. Zu wenig. Als direkte Qualifikation für Ungarn werden stramme 73,60 Meter gefordert, was eher unrealistisch erscheint. Bleibt noch der Weg über das World-Ranking, wofür aber ein, zwei weitere gute Wettkämpfe für etwas mehr Sicherheit sorgen würden. Zufrieden traten zwei weitere Eintracht-Technikerinnen die Heimreise an. Lucie Holzapfel (6.) und Larissa Rollberg (12./noch U20) markierten mit 60,11 bzw. 53,71 Metern beide neue Saisonbestweiten.

Speerwerfen: Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) reichten 56,79 Meter, um ihre Titelsammlung um eine weitere Goldmedaille zu ergänzen. Jana Marie Lowka (Eintracht Frankfurt) war als Zweite der Meldeliste mit einer Weite von 58,89 Metern angereist, hatte also berechtigte Chancen auf eine Medaille. Doch ein Wurf in diesem Bereich wollte nicht gelingen. Als beste Leistung konnten 54,70 Meter im Ergebnisprotokoll notiert werden, was „nur“ zum sechsten Platz reichte. Noch härter traf es Lilly Urban (ebenfalls Eintracht Ffm.). Die U23-Athletin zeigte diese Saison bereits 52,73 Meter, brachte in Kassel aber kein gültigen Versuch in die Wertung.

4x100 Meter: Die Frauen von Eintracht Frankfurt zeigten ein tolles Rennen. Kim Eidam, Miriam Sinning, Malin Stavenow und Victoria Koletzko „flogen“ in 45,81 Sekunden um die Bahn und belegten damit einen starken fünften Platz. Aus Hessen war noch die zweite Garnitur von Eintracht Frankfurt (16. mit 46,69 sec.) sowie der Wiesbadener LV (17. in 46,79 sec.) am Start. 

erstellt von Jens Priedemuth

HLV-Partner