Unverhoffter Berglauf-Titel für Kerstin Bertsch - ASC Darmstadt stellt das stärkste Frauenteam

  26.09.2019    Leistungssport Wettkampfsport

Unverhofft ist umso schöner: Die 31jährige Kerstin Bertsch, unter ihrem Mädchennamen Straub bereits 2008 Berglauf-Jugendmeisterin geworden, überraschte sich, ihren Mann Simon und die drei Kinder mit einer blitzsauberen Leistung und dem ersten Meistertitel bei den Frauen. Sie nutzte die Chance auf den Meistertitel, nachdem im Vorfeld die Titelverteidigerin Lisa Oed wegen der Bergabpassagen und die in Breitungen als Titelanwärterin angekündigte Sarah Kistner dann doch nicht am Start stand – und lief in überzeugender Manier zur Meisterschaft. „Auch wenn ich schon stark bergab laufen kann, ist mir Julia Belger auf dieser Passage nach vier Kilometern aufgelaufen, aber schon an der steilen Hirschwand konnte ich mich wieder absetzen. Und dabei ist es geblieben!“ freute sich Kerstin Bertsch. Nach 1:06:22 Stunden war das Meisterstück der für den SSC Hanau-Rodenbach startende Kerstin perfekt gelungen, die aus dem Skilanglauflager kommende Julia Belger folgte mit fast fünfzig Sekunden Rückstand auf dem Silberrang. „Wegen der Erkrankung der Kinder konnte ich in der letzten Woche mein Marathontraining nicht wie geplant durchführen, das war vielleicht der Schlüssel zum Sieg“, freute sich Kerstin über den unverhofften Titelgewinn. Damit bleibt nach Sarah Kistner (2017) und Lisa Oed (2018) der Frauentitel für ein weiteres Jahr in Hessen!  

Als Frauendritte überraschte die erst 16jährige Jule Behrens. Im direkten Duell mit der favorisierten Antonia Niedermaier gelang dem Ausdauertalent des ASC Darmstadt ein großer Erfolg und neben Bronze bei den Frauen auch der Gewinn der U20-Meisterschaft. Ihre guten Laufleistungen resultieren vorrangig aus einem polysportiven Training, denn trotz ihres Alters ist sie bereits eine wertvolle Stütze in der Triathlon-Bundesliga-Mannschaft des TuS Griesheim. Jule Behrens legte mit dieser blitzsauberen Leistung aber auch den Grundstock zum Titelgewinn für den ASC Darmstadt (mit zudem Emma Waßmer als Siebte und Simone Raatz als Achte) in 3:32:55 Stunden vor dem PTSV Rosenheim (3:37:26). 

Überhaupt zeigten sich die Hessen start- und medaillenfreudig. Bleiben wir zunächst noch einmal bei den Frauen. Wie im Vorjahr am Brocken holte sich Simone Raatz die W40- und Alexandra Rechel die W45-Meisterschaft, beide übrigens im Trikot des ASC Darmstadt. Zusammen mit Carin Schmidt, W40-Zweite holten die Darmstädter Mastersläuferinnen zudem auch noch den Mannschaftstitel in der Mastersklasse. 

Nicht nur Jule Behrens zeigte sich als beste deutsche U20-Läuferin am Pless, sondern auch Dominik Müller. Der 19jährige vom SSC Hanau-Rodenbach gewann nach dem Crosstitel in Ingolstadt nun auch wiederum den Titel am Berg. Als 15. des Gesamteinlaufes lief er nach 1:02:10 Stunden über die Ziellinie auf dem 645 m hohen Pless, fünfzehn Sekunden dahinter folgte schon mit dem Eisenacher Roman Freitag der Zweite der U20. Die LG Fulda sicherte sich in der U20-Klasse Rang drei hinter der LG Braunschweig und Hannover 96. 

Bei den Masterskategorien durfte sich Andrew Liston (LG Wettenberg) als M40-Meister feiern lassen, der 41jährige lief im Gesamtklassement als 23. ins Ziel. Obwohl Breitungen an der Werra nicht zu weit entfernt von der hessischen Landesgrenze liegt, waren die Hessen weitaus weniger stark vertreten als in den Vorjahren. Allerdings war die Termingestaltung eine Woche nach den deutschen 10 km-Meisterschaften in Siegburg und den parallel in Rodenbach stattfindenden HLV-Meisterschaften über die 10 km-Distanz nicht sonderlich glücklich. 

erstellt von Text & Foto: Wilfried Raatz

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