U23-DM, 1. Tag: Frankfurter Sprinterinnen siegen mit Rekord – Platz zwei für Kranz und Bienenfeld

  15.06.2019    Wettkampfsport
Am ersten Tag der 76. Deutschen U23-Meisterschaften in Wetzlar gab es für die Athletinnen und Athleten des Hessischen Leichtathletik-Verbandes (HLV) drei Podestplätze, verteilt auf die Disziplinblöcke Sprint (zweimal) und Lauf. Bei sommerlichen Temperaturen um 25 Grad offenbarte sich der zeitweise böige Wind als zusätzliche Herausforderung. Hier der Spielfilm von Disziplin zu Disziplin:

U23, männlich

100 Meter

Einen vielversprechenden Saisonauftakt legte der amtierende deutsche Sprintmeister Kevin Kranz vom Sprintteam Wetzlar hin. Eine Klasse für sich im Finale war Marvin Schulte vom SC DHfK Leipzig (10,13 Sekunden/+2,1 m/s Rückenwind), gefolgt von Kranz (10,22/im Zwischenlauf bei regulärem Schiebewind 10,27). Kranz reagierte überrascht, hatte er doch eher mit einer 10,30er-Zeit gerechnet. Nach der Teilnahme an den World Relays in Japan musste er erst wieder in seinen gewohnten Rhythmus kommen. „Das Training in Japan war intensiver, es wurden andere Schwerpunkte gesetzt.“ Seit der Rückkehr läuft es wieder besser, er hat weiter an seiner Technik im 'freien Sprint' (nach dem Aufrichten) gearbeitet. Die Automatismen sollten sich verfestigen, das Unternehmen Bestzeit sieht Kranz auf einem guten Weg. „2018 bin ich mit 10,44 Sekunden in die Saison rein- und mit 10,24 Sekunden rausgegangen.“ Die Höhepunkte sind die deutschen Meisterschaften und die U23-EM in Schweden. Davor zeigt sich Kranz noch bei „Berlin fliegt“, nicht jedoch über die 200 Meter morgen.

Der zweite Wetzlarer Sprinter im Finale, Robby Welsch, wurde Siebter (10,41). Zwar waren Welschs Zeiten auch im Vor- und Zwischenlauf (10,34/10,39) 'vom Winde verweht', doch das Potenzial für eine neue Bestzeit (bisher stehen 10,42 Sekunden zu Buche) hat er bewiesen.

In den Vorläufen schieden aus: Philip Hennemuth (SSC Bad Sooden-Allendorf/10,82), Tobias Trupp (TV Assenheim/10,84), Samuel Miro Breithaupt (TSG Alten-Buseck/10,98), Lukas Sandmann (Sprintteam Wetzlar/11,07) und Lennart Genz (Wiesbadener LV/11,21).

4 x 100 Meter

Die beiden hessischen

Staffeln hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. Die StG Johannisberg-Fulda 2018 mit Timo Reinhart, Nico Kühnel, Nick Przeliorz und Manuel Wehner landete nach 42,79 Sekunden auf Platz elf, direkt gefolgt vom Quartett der LG Eintracht Frankfurt in der Aufstellung Etienne Grandemange, Daniel Borchardt, Lennard Wagner und Felix Lang (42,87).

5.000 Meter

Mohamed Mohumed von der LG Olympia Dortmund suchte sein Heil in der Flucht. Und er fuhr lange Zeit gut mit dieser Taktik. Doch drei Runden vor Schluss wurde er gestellt, was auch ein Verdienst von Davor Aaron Bienenfeld vom SSC Hanau-Rodenbach war, der viel Tempoarbeit übernahm. Die schnellsten Beine zum Schluss hatte jedoch Jens Mergenthaler (SV Winnenden/14:11,39 Minuten), gefolgt von Bienenfeld (14:16,59) und Mohumed (14:23,10).

Hochsprung

Philipp Heckmann (LG Eintracht Frankfurt) sprang mit 2,04 Metern Saisonbestleistung und auf Platz fünf. Für den Sieger Jonas Wagner (Dresdner SC) ging es noch zwölf Zentimeter höher hinaus.

Kugelstoßen

Mit neuer persönlicher Bestleistung von 16,14 Metern belegte Maximilian Lang von der LG Eintracht Frankfurt den siebten Platz. Den Titel holte sich Cedric Trinemeier von der MTG Mannheim (18,95). "Alles richtig gemacht. Bestleistung im Endkampf. Was will ich mehr. Eventuell geht es bei den Süddeutschen in Koblenz noch ein Stückchen weiter", sagte der Schützling von Trainer Michael Krause. 

Hammerwurf

Hier kam es zu dem erwartet spannenden Vierkampf zwischen Konstantin Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim), Fabio Hessling (LAC Saarlouis), Yosef Alqawati (MTG Mannheim) und Tom Brack (TSV Bayer 04 Leverkusen). Ihre Vorleistungen trennte nur 1,62 Meter. Steinfurths bester Versuch in Wetzlar war sein dritter, gemessen mit 61,12 Metern. Platz vier. Damit kam er nicht an seine Meldeleistung heran. "Das hat sich leider in den letzten Wochen im Training abgezeichnet. Da haben sich bei mir technische Probleme eingeschlichen. Somit war heute nicht mehr machbar", sagte Steinfurth.

Derweil sicherte sich Tom Brack (63,24) den Titel, dicht gefolgt von Fabio Hessling (63,19). Rang drei holte sich Yosef Alqawati (62,36).

Auf die Ränge sieben und acht kamen Sebastian Arnold (TuS Weilmünster/54,87) und Lucas Gundlach (ESV Jahn Treysa/49,79). "Der Endkampf war mein Ziel. Das habe ich erreicht. Ich hätte vielleicht etwas mutiger werfen können", fasste Arnold zusammen.

Speerwurf

Während Tom Meier vom LC Jena mit einer Weite von 72,83 Meter den Titel holte, warf Amin Labdi vom SSC Bad Sooden-Allendorf Bestleistung (63,88) und belohnte sich mit Rang sieben. Sven Dunkel (ASC Darmstadt/58,23) wurde Neunter.

Vorkämpfe

Gleich im ersten von vier Vorläufen über 400 Meter musste Kai Strauch (LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain) ran. Mit Platz zwei in 48,37 Sekunden kam er ganz sicher eine Runde weiter.

Drei Hessen gingen über 800 Meter ins Rennen. Für Oskar Schwarzer vom TV Groß-Gerau (1:51,75 Minuten) und Dennis Biederbick (LG Eintracht Frankfurt/1:53,16) geht die Reise morgen im Finale weiter. Niklas Harsy vom LAZ Gießen verpasste dasselbige, 1:54,06 Minuten waren zu wenig.

Über 400 Meter Hürden lief Janis-Elias Pohl von der LG Eintracht Frankfurt in 53,55 Sekunden ins Finale. Für Eric Herbert (TV Flieden/53,98) und Christopher Nagorr (Frankfurt/56,02) bleibt es bei einem Auftritt.

 

U23, weiblich

100 Meter

Zwei Hessinnen vom Sprintteam Wetzlar erreichten den Zwischenlauf. Für Denise Uphoff wurden 11,91 Sekunden gestoppt, dicht gefolgt von Deborah Levi (11,96), für die bei deutlich zu viel Schiebewind im Vorlauf 11,75 Sekunden notiert wurden. Der Titel ging mit 11,33 Sekunden weg (Lisa Nippgen/MTG Mannheim).

Lara Tornow (LG Odenwald/11,96), Maira Gauges (LG Eintracht Frankfurt/12,13) und Nadine Mercier (TV Groß-Gerau/12,16) schieden nach den Vorläufen aus.

4 x 100 Meter

Der erste Titel der Meisterschaften ging nach Hessen - und wie. Das Quartett der LG Eintracht Frankfurt in der Besetzung Charlize Boykin, Maira Gauges, Miriam Sinning und Saskia Lindner siegte im dritten und letzten Zeitendlauf in 46,44 Sekunden. Hessenrekord, vier Hundertstel unter der Marke der Frankfurter Staffel von 2016, zu der bereits Miriam Sinning gehörte. Nur unwesentlich langsamer als die Frankfurter waren die Formation des SCC Berlin (46,46 im zweiten Finallauf) und das Staffelteam aus Niedersachsen (46,51 im ersten Finale).

5.000 Meter

Die große Favoritin Alina Reh vom SSV Ulm 1846 lief zum erwarteten Start-Ziel-Sieg in 15:51,39 Minuten und hatte am Ende über eine Minute Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Die Hessinnen Lena Ritzel (VfL Marburg/18:16,00) und Antonia Schermuly (LC Mengerskirchen/18:22,77) belegten die Ränge sechs und sieben.

Diskuswurf

Die Werferinnen des TV Wattenscheid prägten diesen Wettkampf und belegten die ersten vier Plätze. Charleen Zoschke von der LG Eintracht Frankfurt wurde Sechste. Ihre Tagesbestleistung, 48,11 Meter, erzielte sie gleich in ihrem ersten Versuch. "Schade. Das war heute nicht mein Tag. Ich bin heute nicht in den Wettkampf gekommen. Hoffentlich klappt das bei den Süddeutschen besser", merkte Zoschke an.

Vorkämpfe

Einzige Hessin über die Stadionrunde war Lara Tortell vom TV Rendel, die den 400-Meter-Vorlauf als 'Tempospritze' (57,54 Sekunden) für weitere Starts über 800 Meter, ihre Spezialstrecke, nutzte.

Über 800 Meter lief Julia Altrup vom VfL Marburg in 2:13,41 Minuten ins Finale.

Das Erreichen des Finales über 1.500 Meter war für die einzige Hessin Lena Erja Müller (TG Melbach/5:03,81) eine Nummer zu groß.

Gewiss einen Podestplatz über 400 Meter Hürden hatte sich Eileen Demes vom TV 1861 Neu-Isenburg ausgerechnet. Doch die Zweite der Meldeliste trat in ihrem Vorlauf in die drittletzte Hürde und schied aus.

 

Männliche Jugend U20

3 x 1.000 Meter-Staffel

An der Spitze lieferten sich die Staffeln der StG LAC Erfurt (7:33,37) und der LG Region Karlsruhe (7:33,57) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die StG Gelnhausen/Darmstadt mit David Molenda, Christoph Schrick und Robin Pfahls wurde Sechste (7:47,60).

 

Weibliche Jugend U20

3 x 800 Meter-Staffel

21 Staffeln traten an und wurden auf zwei Zeitendläufe verteilt. Vorne weg lief das Trio der LG Region Karlsruhe (6:41,17 Minuten). Platz sieben belegte der TV Groß-Gerau (7:07,62) in der Besetzung Svenja Sommer, Maren Guthier und Sophia Wolf. Auf Rang 19 kam die StG Königstein-Flieden-Hünfeld (7:21,47) mit Hannah und Alisa Jordan sowie Anne Burkhardtova.

erstellt von Tammo Lotz / Jens Priedemuth

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