Lisa Meyer fehlen nur 0,03 Sekunden zum Einzug in 60-Meter-Finale am zweiten Tag der EM in Istanbul

  04.03.2023    HLV Leistungssport

Zum Auftakt hat alles bestens gepasst. Aus den fünf Vorläufen über 60 Meter wurden die 24 Teilnehmerinnen für die drei Zwischenläufe ermittelt. Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) war im fünften und letzten Rennen an der Reihe. Hier reichten der Germanistik-Studentin 7,31 Sekunden, um hinter Arialis Martinez (POR/7,24 sec.) und Melissa Gutschrift (SUI/7,27 sec.) direkt in die nächste Runde zu laufen. Die schnellste Zeit aus allen Vorläufen ging mit 7,11 Sekunden an die Polin Ewa Swoboda (POL). Gold-Anwärterin Mujinga Kambundji (SUI) hielt sich mit 7,18 Sekunden noch ein wenig zurück. Auch Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen), die Teamkollegin von Lisa Mayer in der Münchener Goldstaffel, machte mit 7,24 Sekunden (die siebtschnellste Zeit im VL) das Halbfinale klar. 
Kurz nach 19 Uhr ging es in der Ataköy Arena dann um die Plätze fürs Finale. Jetzt musste schon kräftig Gas gegeben werden, um zu den jeweils Top-Zwei zu gehören, die direkt weiter waren. Und es war wieder Swoboda, die mit 7,10 Sekunden im ersten Rennen ihren Anspruch auf Edelmetall eindrucksvoll untermauerte. Als Zweite überraschte hier die Belgierin Rani Rosius mit der neuen PB von 7,16 Sekunden. Noch schneller flog im zweiten Lauf Daryll Neita (GBR) mit 7,07 Sekunden über den Tartanbelag. Dahinter klaffte dann schon eine etwas größere Lücke, ehe Alexandra Burghardt als Zweite mit 7,23 Sekunden ins Ziel stürmte und damit sicher die Fahrkarte fürs Finale löste. Im letzten Semi-Finale löste Mujinga Kambundji die Handbremse und machte in 7,05 Sekunden der Konkurrenz klar, dass sie den EM-Titel haben möchte. Mit Delphine Nkansa holte sich in 7,22 Sekunden eine weitere Belgierin das große „Q“. Auch die beiden Plätze über die Zeit wurden an Sprinterinnen aus dem dritten Lauf vergeben. Lisa Mayer gehörte als Fünfte (7,27 sec.) leider nicht dazu. Grund zum Jubeln hatten nämlich Jael Bestue (ESP/7,23 sec.) sowie Arialis Martinez (POR/7,24 sec.). Am Ende fehlten der Frankfurterin 0,03 Sekunden zur zweiten Final-Teilnahme bei einer Hallen-EM nach 2017 in Belgrad.

„Total gemischte Gefühle. Ich müsste lügen, würde ich sagen, ich wäre nicht enttäuscht. Ich habe diese Saison konstante Rennen zwischen 7,20 und 7,22 Sekunden gezeigt. Dass es hier und heute nicht so sein sollte, ist schon enttäuschend. Ich weiß nicht wirklich, woran es lag, ich habe mich eigentlich gut gefühlt und hatte auch das Gefühl, dass ich meine Nervosität und Anspannung unter Kontrolle habe. Im Rennen selber habe ich das nicht umsetzen können, was ich mir die letzten Monate im Training erarbeitet habe. Es ist vielleicht auch ein bisschen Learning by Doing, immerhin ist es mein erster internationaler Einzelstart seit der Hallen-EM 2017. Das ist eine verdammt lange Zeit. Wahrscheinlich muss ich für den Moment zufrieden sein, ich habe eine super Hallensaison gezeigt, auf der man für den Sommer aufbauen kann. Ich nehme es als wunderbare Erfahrung mit und glaube, dass es wichtig war, sich der internationalen Konkurrenz gestellt zu haben“, bilanzierte der Schützling von David Correll.

Im Finale gab es dann eine eindrucksvolle Kambundji-Show. Die blitzschnelle Eidgenossin stellte 7,00 Sekunden den bereits 37 Jahre (!) alten Meisterschaftsrekord von Nelli Cooman (NED) ein. Ewa Swoboda, die Hallen-Europameisterin von 2019, egalisierte als Zweite in 7,09 Sekunden ihre Saisonbestmarke. Daryll Neita (GBR) komplettierte nach 7,12 Sekunden das Podium. Alexandra Burghardt beendete die Hallen-EM als Siebte (7,24 sec.).

erstellt von Jens Priedemuth

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