HM in Fulda: Müller sprintet Rekord, Uphoff U20-WM-Norm

  11.06.2018    Leistungssport Wettkampfsport

Beginnen wir mit dem Doppelmeister über 100 und 200 Meter: Steven Müller von der LG ovag Friedberg-Fauerbach gewann bei den hessischen Titelkämpfen im Fuldaer Sportpark Johannisau die Titel über die kurze und lange Sprintstrecke. 10,34 Sekunden, diese Zeit bedeutete die Egalisierung seines persönlichen Rekords, benötigte der Berufspädagogikstudent für die 100 Meter, 20,78 Sekunden für die halbe Stadionrunde. Müller ist schnell, sehr schnell gewesen auf der neuen Bahn in Fulda; über 200 Meter hat er mit 20,60 Sekunden bekanntlich bereits die EM-Norm erfüllt. Gerne hätte man das direkte Aufeinandertreffen mit den schnellsten Männern des Sprintteams Wetzlar gesehen, doch aus Mittelhessen war nicht die erste Reihe angereist. Florian Daum wurde über 100 (10,70) und 200 Meter (21,95) jeweils Dritter, noch hinter Lars Hieronymi (LG ovag Friedberg-Fauerbach/10,60 und 21,44). Ebenfalls positiv im Blickpunkt: Zehnkämpfer Jan Felix Knobel vom Königsteiner LV, der vor dem Meeting in Ratingen (16./17. Juni) seine gute Form in vier Einzeldisziplinen dokumentierte: über 110 Meter Hürden (14,99), im Stabhochsprung (4,90), im Diskuswurf (47,03) sowie im Kugelstoßen (15,73). Dass der Spezialist Tobias Kretzschmar (LAZ Gießen) lediglich fünf Zentimeter weiter stieß, mag jeder in seine gewünschte Richtung interpretieren.

Ansonsten überschlugen sich die hessischen Männer nicht mit Resultaten, die außerhalb der Ergebnisliste unbedingt herausgehoben werden müssten, weil sie derzeit übergeordnet für höhere Weihen relevant wären. Das ist kein erbaulicher, aber auch kein wirklich neuer Befund. Ebenso wie die bisweilen arg geschrumpften Teilnehmerfelder. Etwa über 1.500 und 5.000 Meter (jeweils 5).

Bei den Frauen sah es im Gesamten etwas besser aus. So unterbot die 100-Meter-Meisterin Denise Uphoff (Sprintteam Wetzlar) in 11,74 Sekunden die Norm für die U20-WM um eine Hundertstel, erfolgreich war der Neuzugang auch über 200 Meter (24,39). Zu den internationalen Nachwuchs-Titelkämpfen reist Uphoff womöglich gemeinsam mit Lisa Oed. Die überragende hessische U20-Athletin vom SSC Hanau-Rodenbach schnappte sich in Fulda den Titel über 5.000 Meter (17:02,14 Minuten). Für Julia Merbach (TSV Kirchhain) war die Doppelmeisterschaft über 400 (57,45) und 800 Meter (2:13,66) ein schöner persönlicher Erfolg. Nach einem schwächeren Jahr 2017 wieder bei alter Stärke ist U20-Hürdensprinterin Miriam Sinning von der LG Eintracht Frankfurt (14,24/Vorlauf 14,22 Sekunden). Und noch eine letzte Personalie: Die Britin Isobel Pooley, 25 Jahre alt, vor drei Jahren mit 1,97 Metern Landesrekordspringerin und seit rund sechs Monaten in Frankfurt bei Coach Günter Eisinger im behutsamen Aufbautraining, zeigte mit 1,80 Meter Ansätze ehemaliger Klasse.

Bekanntlich hat der HLV in der U18-Jugendklasse viele große Talente, dies wurde auch in Fulda deutlich. So holte sich Antonia Unger (TV Wetzlar) die Titel über 100 Meter (12,06) und 100 Meter Hürden (14,41), Sarah Vogel (LG Seligenstadt) gewann das Stabhochspringen mit 3,81 Metern, Lilly Urban (LG Eintracht Frankfurt) das Speerwerfen mit 48,94 Metern. Und über 400 Meter waren Alisha Zwergel (TV Gelnhausen/57,42) und Lara Tortell (TV Rendel/57,48) auf einem Niveau mit der Frauensiegerin. Im U18-Kugelstoßen düpierte die Siebenkämpferin und Hochspringerin Jenna Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau) mit ihren ersten 14-Meter-Stößen (14,16 und 14,12) sämtliche Spezialistinnen um mehr als anderthalb Meter.

Bei der männlichen U18-Jugend holte sich Philip Hennemuth (SSC Bad Sooden-Allendorf) die Titel über 100 und 200 Meter (10,80/21,97), Bastian Mrochen (LG Reinhardswald) war Schnellster über 800 (2:00,20) und 1.500 Meter (4:11,20), Janis Hammel vom TV Gelnhausen freute sich über seine Siege im Kugelstoßen (16,97) und Diskuswerfen (49,43). Und dann war in Fulda noch ein junger Mann am Start, der sich als Weitsprungmeister auf 6,68 Meter verbesserte, mit dem Jahrgang 2003 sogar noch der U16-Klasse angehört und letztlich nur andeutete, was er wirklich kann: nämlich zwischen 6,90 bis sieben Meter weit springen. Bei seinen weitesten Sätzen in Fulda setzte Oliver Koletzko (TSG Wehrheim) den Absprungfuß jeweils deutlich vor dem Brett auf.

Zum guten Schluss noch das Wahlergebnis der hessischen Nachwuchsvereine 2017. Die Förderpreise werden jährlich vom Leichtathletik-Förderverein Hessen (LFH) um den Vorsitzenden Franz-Josef Kemper in Kooperation mit der HLV-Jugend verliehen. Die Ehrung am Sonntag nahmen Kemper und der HLV-Vizepräsident Jugend Till Helmke vor. Platz eins und damit ein Scheck in Höhe von 1.000 Euro ging an den TV Groß-Gerau, Platz zwei an die LG Seligenstadt. Jeweils auf den dritten Platz kamen der VfL Altenstadt, der Königsteiner LV sowie der TV Gelnhausen.

erstellt von Uwe Martin

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