U16 Jugend-DM: Masha-Sol Gelitz mit gleich zwei Goldmedaillen (Drei- und Weitsprung) die überragende Athletin der Meisterschaften in Hannover - Jana Becker glänzt mit Gold über 800 Meter - Tristan Kaufhold hat die 3000 Meter im Griff

  09.09.2021    Leistungssport Wettkampfsport

Ein Titel bei einer Nachwuchs-DM ist schon eine tolle Sache. Zwei Gold-Medaillen in Einzel-Disziplinen haben da schon echten Seltenheitswert. Gleich am ersten Tag der deutschen U16-Meisterschaften in Hannover zündete Masha-Sol Gelitz ein Glanzlicht. Die Dreisprung-Spezialistin in den Farben von GSV Eintracht Baunatal legte gleich im ersten Versuch 12,25 Meter vor. Die Konkurrenz war anscheinend so geschockt, dass keiner weiteren Athletin im Feld ein Satz jenseits der zwölf Meter gelang. Somit ging der Titel an die große Favoritin aus Nordhessen, die am Anfang der Saison bei einem Meeting in Wiesbaden mit 12,68 Metern bereits für eine deutsche Bestleitung gesorgt hatte. Dass Masha-Sol auch richtig gut im Weitsprung ist, zeigte sie am zweiten Tag der Titelkämpfe. Es war aber ein extrem spannend, denn bis zu ihrem letzten Versuch standen „nur“ 5,44 Meter auf der Habenseite. Im letzten Durchgang flog Gelitz dann auf glatte sechs Meter und holte sich mit dieser neuen Bestmarke den zweiten DM-Titel!

Die Goldmedaille war auch das klare Ziel von Jana Becker. Als Siegerin des zweiten Vorlaufes musste die Mittelstrecklerin von der LG Wettenberg die karten noch nicht aufdecken - 2:26,76 Minuten sind für sie eher ein flottes Trainings-Tempo. Eine ganz andere Fahrt wurde dann im Finale angeschlagen. Kein Problem für die Favoritin, die mit starken 2:09,38 Minuten die Konkurrenz auf Distanz hielt.

Dass es mit der Favoritenrolle nicht immer so klappt, musste Curry Brown erleben. Die Eintrachtlerin war mit einer Meldeleistung von 45,20 Metern die haushohe Gold-Anwärterin im Diskuswerfen. Nach drei ungültigen Versuchen war der Gold-Traum dann aber jäh geplatzt. Ein kleiner Trost war da sicherlich die Bronzemedaille im Kugelstoßen, die Curly mit 13,94 Metern sicher hatte. Sogar silbern schimmerte das Edelmetall für Vereinskollegin Johanna Marwitz, die im Hammerwerfen ihr Sportgerät auf 49,51 Meter fliegen ließ. Winzige drei Zentimeter fehlten der Adlerträgerin am Ende zum ganz großen Wurf.

Genau zwei Wochen ist es her, dass Emelie Kastl (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) ihren Hausrekord über 300 Meter auf starke 40,84 Sekunden drückte. Diese Zeit ist nun auch schon wieder passe. Bei der DM lieferte sich die Langsprinterin aus dem Maintaunus-Kreis einen spannenden Zweikampf mit Emily Rothfuchs (TV Homburg). Die junge Saarländerin hatte nach 40,31Sekunden gegenüber Kastl ganz knapp die Nase vorne. Emelie konnte mit starken 40,39 Sekunden eine erneute Steigerung ihrer Bestmarke bejubeln.

Drei Mädels flogen im Hochsprung bei 1,68 Metern über die Latte. Die Anzahl der Fehlversuche war entscheidend, dass Sara Hamin (SG Enkheim) trotz neuer PB auf dem ungeliebten vierten Platz landete. Ina Ehrmann (LG Dornburg) beendete die 300 Meter Hürden als Achte (49,33 sec. bzw. 45,34 sec. im VL). Über die 3000 Meter waren Luise Hitzbleck (Eintracht Frankfurt/5. in 10:35,58 min.) sowie Charlotte Weigand (ASC Breidenbach/11. in 11:22,19 min.) mit von der Partie. Pia Pätzel (LG VfL/SSG Bensheim) wurde im 100 Meter Vorlauf mit 12,75 Sekunden gestoppt.

Bei den 3000 Metern der Jungs war schon früh klar, dass es ein schnelles Rennen geben wird. Ein Trio hatte hatte sich vom restlich Pulk gelöst. Mit dabei war in der Spitzengruppe auch der Jahresschnellste Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach), der mit einer Vorleistung von 8:57,59 Minuten nach Niedersachsen angereist war. Dank einer ziemlich flotten letzten Runde holte sich Tristan den DM-Titel und drückte dabei seinen Hausrekord auf 8:49,60 Minuten. Finn Regina (TV Wetzlar) wurde mit 9:48,30 Minuten (14.) gestoppt. Gleich zweifach konnte sich Nicolas Ziegler (Eintracht Frankfurt) über die 300 Meter steigern. Bei den „Hessischen“ wurde für den Eintrachtler 38,08 Sekunden notiert. Nach dem Vorlauf im Erika-Fisch-Stadion standen bereits 36,95 Sekunden zu Buche, die Nicolas als Dritter im Finale dann nochmals auf 36,69 Sekunden drücken konnten. Sein Team-Kollege Alexander Schön (Vorleistung 38,09 sec.) konnte sein Können gar nicht zeigen, da er wegen eines Fehlstarts disqualifiziert wurde. Houssem Ben-Hassine (TV Gr0ß-Gerau) qualifizierte sich mit 11,69 Sekunden fürs B-Finale über 100 Meter, trat dort aber nicht an.

Den richtigen Wums im Arm hatte Yannick Williams (Eintracht Frankfurt), der den Speer auf 54,20 Meter. Die Steigerung um über zwei Meter wurde zudem noch mt DM-Bronze honoriert. Als Fünfter trat hier Ben Gerlach (TSV Friedberg-Fauerbach/53,65 m) die Heimreise an. Jeweils achte Plätze gab es für Finn Rode (TV Wächtersbach) über 300 Meter Hürden (47,06 sec.), Victor Vogt (LG Odenwald) beim Hochsprung (1,79 m) sowie Calvin Nicolas Hölzel (ASC Darmstadt) im Diskusring (47,42 m). Als Anwärter auf Edelmetall wurde bei den Weitspringern auch Raphael Botta (TSV Amicitia Viernheim) gehandelt, der mit starken 6,64 Metern in der Meldeliste stand. Der Südhesse blieb im Vorkampf aber leider ohne gültigen Versuch. Ärgerlich, denn für „Bronze“ hätten 6,37 Meter gereicht.

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth

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