Tristan Kaufhold belohnt sich nach toller Aufholjagd mit dem DM-Titel über 5000 Meter

  11.05.2023    HLV Wettkampfsport

Das war der zweite DM-Streich! Nach dem Hallen-Titel von Dortmund über die 3000 Meter hat Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) wieder zugeschlagen. Diesmal bei den nationalen Langstrecken-Meisterschaften in Mittweida.

Über die 5000 Meter der Altersklasse U20 war der SSCler, er gehört noch der U18 an, der jüngste Starter im Feld der zwölf Teilnehmer. Und der Schützling von Trainer Sascha Arndt agierte taktisch klug. Gleich nach dem Start machte Lukas Ehrle (LG Brandenkopf) mächtig Druck und setzte sich schnell vom restlichen Feld ab. Doch der Sturmlauf war nicht von Erfolg gekrönt. Der junge Rodenbacher hatte sich sein Rennen gut eingeteilt, steckte nie auf und startete eine beeindruckende Aufholjagd. In der letzten Runde war es auf der Gegengeraden dann soweit. Kaufhold lief zu Ehrle auf und startete dann auf der Zielgeraden die finale Attacke. Und das erfolgreich - mit 14:38,69 Minuten verbesserte Tristan seine Bestzeit aus dem Vorjahr um gut neun Sekunden und näherte sich bei seinem Triumph sogar der Norm für die Jugend-EM (U20) in Jerusalem an.

„Ich war mir nicht sicher, dass ich Lukas noch kriege. 800 Meter vor Schluss hatte ich das Rennen schon abgeschrieben. Dann kam ich näher und näher. Auf den letzten hundert Metern habe ich noch mal alles rausgehauen“, berichtete der 16-Jährige Schüler nach seinem DM-Coup. Lukas Ehrle finishte mit 14:39,03 Minuten. Auf ihn warten Anfang Juni die Berglauf-Weltmeisterschaften in Innsbruck (AUT). Mit Jakob Dieterich (LT Kassel) drehte noch ein weiterer U20er seine Runde. Der Nordhesse wurde als Sechster mit 15:01,41 Minuten gestoppt und verbesserte damit seine Meldeleistung von 15:26,32 Minuten erheblich. 

Über die 10.000 Meter der Männer knackte Kilian Schreiner die 30-Minuten-Marke. Der Langstreckler im Trikot des ASC Breidenbach sortierte sich mit 29:37,95 Minuten auf dem fünften Platz ein. Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach) beendete den Trip nach Sachsen in 30:24,29 Minuten als Zehnter. Der DM-Titel ging erwartungsgemäß an den Favoriten Nils Voigt (TV Wattenscheid/28:03,15 min.). Der Titel bei den Frauen wurde eine Beute von Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg/32:14,34 min.). 

In der U23 spulten zwei Athletinnen im Trikot von Eintracht Frankfurt erfolgreich die 25 Runden ab. Sophie Kretschmer verbesserte sich auf gute 35:16,26 Minuten und landete damit auf dem vierten Platz. Die Bronze-Medaille, sie ging mit 34:38,84 Minuten an Blanka Dörfel (SCC Berlin), war diesmal noch etwas zu weit weg. Auch Eva Maria Sulzer, die zweite Eintrachtlerin im Feld, machte leistungsmäßig einen mächtigen Schritt nach vorne. Ihre 35:40,06 Minuten wurden mit dem siebten Platz belohnt. 

Auch die Altersklassen-Athletinnen aus Hessen präsentierten sich im Stadion „Am Schwanenteich“ in guter Form und sammelten vier Titel ein. Einen tollen Auftritt hatte Simone Raatz (ASC Darmstadt). Sie gewann in 17:57,09 Minuten die 5000 Meter der Altersklasse W45 und war dabei schneller unterwegs als die Siegerinnen in der jüngeren W40 & W35! Gabi Baltruschat (Spiridon Frankfurt) hatte mit 18:54,08 Minuten die Nase in der W55 vorne. Claudia Göbel (LC Diabü Eschenburg/24:44,06 min.) trat in dieser Klasse als Siebte die Heimreise an. Ihre Vereinskollegin Cornelia Wagener konnte nach 21:47,05 Minuten den DM-Titel in der W65 bejubeln. W70-Seniorin Margret Göttnauer (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain/22:29,37 min.) fügte ihrer bereits sehr umfangreichen Sammlung an DM-Medaillen eine weitere goldene Plakette hinzu.

Mit lediglich zwei Männern waren die hessischen Altersklassen-Atleten im Freistaat nicht sonderlich stark vertreten. Jürgen Zehnder (TSV Pfungstadt) musste in der M45 nach 17:00,59 Minuten mit dem ungeliebten vierten Platz zufrieden sein. Yves Löbel (USC Magdeburg) hatte als Dritter (16:34,76 min.) jedoch einen recht großen Vorsprung. Beim Kampf um Edelmetall war bei den M60ern Hakim Ouahioune (LG Wettenberg) erfolgreich, der sich mit 18:1,05 Minuten die Vizemeisterschaft erkämpfte.

Jens Priedemuth

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