Stabhoch-Förderwettkampf für HLV-Mehrkampfkader

  11.05.2009    Trainerportrait

Mit einem zufriedenem Lächeln verließ der U20-Weltmeister im Zehnkampf, Jan Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt), das Waldstadion in Mörfelden. Der Frankfurter hatte dafür einen guten Grund: Schließlich hatte er kurz zuvor 4,80 Meter mit der Fiberglasstange gemeistert und damit im ersten Stabhochsprung-Wettkampf der Saison gleich an seine Bestmarke aus dem letzten Jahr angeknüpft. Zehn Zehnkämpfer aus Hessen waren am Donnerstagabend in Mörfelden bei dem kurzfristig organisierten Stabhochsprungwettbewerb am Start. Prominenteste Teilnehmer waren besagter Jan Felix Knobel und der Deutsche B-Jugend-Hallenmeister im Siebenkampf, Steffen Klink vom TSV Kirberg. „Der Hessische Leichtathletikverband hatte bei uns angefragt, ob wir das realisieren können“, sagte Hans Hormel von der heimischen LG Mörfelden-Walldorf. Vor den Ende Mai anstehenden Qualifikationswettkämpfen für die internationalen Meisterschaften und dem DLV-Jugend-Mehrkampf-Cup wollten die Leichtathleten ihre aktuelle Leistungsform in der selten angebotenen Disziplin Stabhochsprung testen und so ging es auf der Anlage im Waldstadion auf Höhenjagd. Für den 20-jährigen Zehnkämpfer Jan Felix Knobel hätte es sogar noch höher als 4,80 Meter hinaus gehen können. Doch nach zwei ungültigen Versuchen über 4,90 Meter legte er seinen Stab beiseite und beendete den Wettkampf. „Nach dem Einspringen hätte ich das gar nicht gedacht. Bis zum Ende hatte ich dann aber bereits 14 Anläufe in den Beinen und war platt“, meinte Knobel, der am Tag zuvor schon beim ersten Abendsportfest in Pfungstadt in einigen Disziplinen am Start war und auch dort gute Leistungen erzielte. Knobel: „Die Ergebnisse der letzten Wettkämpfe stimmen mich optimistisch für den Jugend-Mehrkampf-Cup“ Am 23. und 24. Mai will der Athlet der LG Eintracht Frankfurt in Filderstadt-Bernhausen eine gute Punktzahl im Zehnkampf abliefern und sich somit für eines der drei Tickets für die U23-Europameisterschaft in Kaunas (Litauen) bewerben. Die geforderte Norm des DLV sind 7600 Punkte. Den Grund für das frühe, hohe Leistungsniveau macht Jan Felix Knobel an den letzten Wochen und Monaten im Training fest: „Wir haben einiges umgestellt.“ Mit Trainer Jörg Graf habe er im Winter eine gute Basis erarbeitet. Im Oster-Trainingslager legte das Athleten-Trainer-Gespann viel Wert auf die Qualität in den Trainingseinheiten und konnte so unter der spanischen Sonne deutlich mehr Akzente im technischen Bereich setzen als in den Jahren zuvor. Eine weitere Neuerung gab es für den 7896-Punkte-Zehnkämpfer in den Disziplinen Diskuswurf und Stabhochsprung. „Hier trainiere ich seit dem Winter mit dem Leitenden Landestrainer Manfred Kehm zusammen“, berichtete Jan Felix Knobel. Unter Druck setzt sich der Mehrkämpfer allerdings nicht. „Die vielen Umstellungen müssen erst einmal alle anschlagen und den nötigen Effekt bringen“, sagte er, „ich habe Zeit und bin nicht verbissen in Richtung 8000-Punkte-Marke unterwegs.“ Im Fokus hat Knobel nun vor allem den Zehnkampf in knapp zwei Wochen in Filderstadt-Bernhausen, wenn es gegen die nationale Konkurrenz um die Startplätze für Litauen geht. Beim Jugend-Mehrkampf-Cup will auch der Deutsche B-Jugend-Siebenkampfmeister Steffen Klink (TSV Kirberg) auf sich aufmerksam machen. Die Qualifikation für die U18-Weltmeisterschaft im norditalienischen Bressanone ist dabei sein anvisiertes Ziel. Mit dem Abschneiden beim Stabhochsprung-Wettkampf in Mörfelden war der 17-Jährige nicht ganz zufrieden. „Die Höhe ist schon in Ordnung, aber technisch waren die Sprünge nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe“, meinte Klink. Mit übersprungenen 4,10 Meter blieb er allerdings nur 20 Zentimeter unter seiner Bestleistung. „Ich komme so langsam in Fahrt“, sagte der Deutsche Meister. Die Beine seien wegen den schweren Einheiten im Trainingslager noch nicht ganz frisch. Und trotzdem war bei den ersten Auftritten unter Wettkampfbedingungen bereits die eine oder andere Bestleistung dabei. „Mein Niveau ist jetzt schon sehr hoch, es läuft alles nach Plan“, so Klink. Planmäßig soll für den B-Jugendlichen der Zehnkampf in Filderstadt-Bernhausen der erste Saisonhöhepunkt sein. Klink: „Da will ich alles abrufen, was ich mir bislang erarbeitet habe.“ Die Favoritenrolle, die ihm nach seinem Titelgewinn in der Halle zukommt, sei dabei zwar neu und etwas ungewohnt für den 17-Jährigen, aber schließlich gehe es nur um einen ganz normalen Zehnkampf, der absolviert werden müsse. „Klar habe ich die U18-WM im Kopf, das wäre ein Traum mich dafür zu qualifizieren“, sagte Klink. Bei dieser internationalen Meisterschaft ist für die Nachwuchs-Athleten nur ein Achtkampf, ausgeschrieben. Diskuswurf und Stabhochsprung fehlen im Vergleich zum Zehnkampf. Und anstatt eines 1500-Meter-Laufs werden 1000 Meter am Ende absolviert. „Das ist Schade, weil ich im Diskus eigentlich ganz ordentlich Punkte sammeln kann“, meinte Klink, der erst vor einigen Tagen das eineinhalb Kilo schwere Gerät auf die neue Bestweite von 48,61 Meter schleuderte. Für Steffen Klink und Jan Felix Knobel gilt es nun sich in den nächsten Trainingseinheiten den letzten Schliff für den ersten großen Auftritt der Saison abzuholen, damit das hessische Top-Zehnkämpfer-Duo wie in Mörfelden auch beim DLV-Jugend-Mehrkampf-Cup in Filderstadt-Bernhausen zum Höhenflug ansetzten kann. Timo Jaworr Ergebnisse:

  M14  1. Sabian Christ     LG Eintracht Frankfurt  2,60m    M15  1. Rouben Czwikla    LG Eintracht Frankfurt  3,50m    MJB  1. Steffen Klink     TSV Kirberg             4,10m  2. Aron Schreiner    LG Eintracht Frankfurt  4,00m  3. Thomas Schyschka  LG Eintracht Frankfurt  3,60m     Dameon Jones      LG Eintracht Frankfurt  o.g.V.    MJA  1. Phillip Herr      ASC Darmstadt           4,10m  2. Robin Scholz      LG Eintracht Frankfurt  3,80m  3. Stefanos Voglis   ASC Darmstadt           3,80m    Männer  1. Jan Felix Knobel  LG Eintracht Frankfurt  4,80m  

 

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