Impressionen der Süddeutschen Hallenmeisterschaften

  08.02.2023    HLV Wettkampfsport

Der „Glaspalast“ in Sindelfingen, eine der ersten reinen Leichtathletik-Hallen Deutschlands, war am Wochenende das Ziel für die besten Leichtathleten aus sechs Landesverbänden (Bayern, Baden, Hessen, Rheinland, Saarland, Württemberg). Die hessischen Männer und Frauen konnten sich bei den süddeutschen Meisterschaften mit 23 Medaillen, darunter neun Titel, gut in Szene setzen.
Über 60 Meter stürmte Robert Polkowski (Sprintteam Wetzlar) mit der Saisonbestzeit von 6,81 Sekunden auf den Bronzerang. Juan Sebastian Kleta (TV Gelnhausen/noch U20) wurde mit 6,86 Sekunden Siebter. Nur einem Wimpernschlag dahinter beendete Jonas Hennig (TSG Friedrichsdorf/8.) mit der neuen PB von 6,87 Sekunden das Finale. Das hessische Trio unterbot damit die B-Norm für die DM in Dortmund. Auch auf der Halllenrunde kamen drei Hessen unter die Top-Acht.
Über 400 Meter wurde Johannes Nortmeyer (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und löste als klarer Sieger vor Arne Leppelsack (TSV Gräfeling/48,79 sec.) mit 48,19 Sekunden direkt das Dortmund-Ticket. Die 1500 Meter, mit nur vier Startern extrem dünn besetzt, wurden zu einer klaren Angelegenheit für Lukas Abele. Der Mittelstreckler vom SSC Hanau Rodenbach setzte sich bei „Halbzeit“ locker ab, lief mit fast sieben Sekunden Vorsprung in 3:48,48 Minuten zum Sieg und ist ebenfalls bei der DM dabei.
Im Stabhochsprung lief es für den Eintrachtler Jannis Wolff richtig gut, überquerte er doch die fünf Meter und konnte mit dieser neuen Bestmarke die Bronzemedaille bejubeln. Ein Nachwuchs-Zehnkämpfer hatte im Hochsprung die Nase vorne. Friedrich Schulze (auch Eintracht/noch U20) setzte sich mit starken 2,06 Metern durch und ist bei der Jugend-DM ein Medaillen-Kandidat. Durch Maximilian Grün (ASC Darmstadt/auch U20) ging „Silber“ mit überquerten 2,03 Metern ebenfalls nach Hessen.
Bei den abschließenden Staffeln gab es dann noch reichlich Edelmetall. Über 4x200 Meter ging gleich der komplette Medaillensatz nach Hessen. An der Spitze setzte sich die erste Mannschaft der Eintracht (Philip Hennemuth, Daniel Borchardt, Herman Schulz, Florian Daum) in 1:28,54 Minuten durch. Es war aber eine knappe Angelegenheit, denn die Adlerträger hatten lediglich dünne 0,25 Sekunden Vorsprung auf die Truppe der Startgemeinschaft „Königstein/Groß-Gerau“. Aaron Amenta, Finn Kohlenbach, Maurice Andrew und Julian Rubel flogen in 1:28,79 Minuten und die Bahn und werden beim Nachwuchs in Deutschland aktuell auf den dritten Platz geführt. Das Podium komplettierte Eintracht II (Isenbart, Peters, Stahl, Gutmann/1:29,88 min.). Über 4x400 Meter hatte die Eintracht-Truppe (Tim Peters, Niclas Kruff, Jakob Busch, Maximilian Arzt-Jones) mit 3:26,06 Minuten die Vertretung der Startgemeinschaft „Gormaringen-Hall-Pliezhausen“ (3:26,77 min.). Die 4x400 Meter in der „Mixed-Variante“ waren mit 3:31,66 Minuten eine sichere Beute der Lokalmatadoren des VfL Sindelfingen. Auch dem Silberrang lief der TV Wetzlar (Tom Stöber, Sophia Volkmer, Antonia Unger, Kjell Wörner/3:25,40 min.), die LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain (Kai Strauch, Silke Dittombee, Anne Burkardtova, Johannes Nortmeyer/3:40,80 min.) belegte den dritten Platz.

Bei den Frauen gingen gleich beide Titel auf den kurzen Distanzen nach Hessen. Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar/U23) gab mit der neuen Bestzeit von 7,35 Sekunden den Ton an und ist damit bundesweit die Nummer sechs! 60-Meter-Finalistin Alisha Ziegel machte dann über 200 Meter so richtig Druck, sprintete in starken 24,25 Sekunden souverän vor Carolin Bender (SSV Ulm/24,66 sec.) zum Titel. Damit wird die Eintrachtlerin bundesweit aktuell auf dem achten Platz geführt und kann mit einem DM-Start planen. Über 800 Meter bestätigte Sophia Wolf (TV Groß-Gerau) als Dritte mit 2:11,81 Minuten ihre Zeit von den „Hessischen“.
Siebenkämpferin Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt) hatte bei den  60 Meter Hürden nach 8,35 Sekunden (DM A-Norm) nur Viktoria Müller (LG Rhein-Wied/8,25 sec.) vor sich. Auch Laury Carilus (LAV Kassel/U23) könnte als Fünfte (8,56 sec.) den Sprung zur DM gepackt haben.
Nathalie Buschung (ebenfalls Eintracht) hatte bei ihrer Rückreise zwei Medaillen im Gepäck. Überquerte 1,70 Meter im Hochsprung brachten Bronze. Beim Dreisprung sah es mit guten 12,71 Metern sogar lange nach dem Titelgewinn aus. Im letzten Durchgang wurde „Nathi“ dann aber noch von Jennifer Sefania Dossey (VfB Stuttgart/12,89 m) noch abgefangen.
Ein ganz starken Auftritt beim Kugelstoßen hatte Vanessa Grimm (Königsteiner LV), Die Siebenkämpferin knackte erstmals die 15er Marke und setzte sich mit tollen 15,11 Meter gegen die reinen Technikerinnen durch. Wie schon bei den Männern ging auch bei den Frauen der Titel über 4x200 Meter an die Eintracht. Das Quartett in der Besetzung Kim Eidam, Alisha Zwergel, Chiara Neeb und Carmen Nowicka zeigte mit 1:40,18 Minuten der Startgemeinschaft „Walldorf-Dielheim-Eppelheim“ (1:41,69 min.) klar die Hacken.
Bronzene Plaketten durften noch das LAZ Gießen (Merle Hinz, Luise Jacobi, Inga Lene Schneider, Sarah Gilles) über 4x400 Meter (4:04,91 min.) sowie die LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain (Kristina Bijelic, Johanna Richardson, Anne Burkardtova) über 3x800 Meter (7:38,27 min.) mit in die Heimat nehmen.

erstellt von Jens Priedemuth

Filter

Filter zurücksetzen