Nerkamp überrascht in Oldenburg und verzichtet auf Frankfurt

  23.10.2018    Leistungssport Wettkampfsport

Die nachfolgende Meldung hat doppelten Nachrichtenwert. Da wäre zunächst die Zeit von 2:26:33 Stunden, mit der Jens Nerkamp (PSV Grün-Weiß Kassel) am vergangenen Sonntag den Oldenburg-Marathon gewonnen hat. Nun erzeugt weder das Rennen in Niedersachsen noch die Zeit unter Profi-Läufern besonderes Kribbeln, aber: Spätestens nachdem die 42,195 Kilometer durch die kreisfreie Stadt komplett absolviert waren, wusste jeder: Der beste hessische Halbmarathon- und Marathonläufer wird am nächsten Sonntag (10 Uhr) beim Frankfurt-Marathon nicht an der Startlinie stehen. Der Titel des Hessenmeisters ist also mehr oder weniger frei zu vergeben.

Frankfurt mit seiner schnellen Strecke sei grundsätzlich immer eine Option, sagt der 29-jährige Nerkamp. Die Gründe, warum er nicht dabei ist, liegen ein paar Wochen zurück. Aus dem Sommer heraus hätten die Dauerläufe im Training nicht gut funktioniert, sagt er. Schriftlich bestätigt wurde dies bei seinem Halbmarathon Mitte September in Kassel (1:08:47). Das Zeitfenster bis Frankfurt war dann schlichtweg zu klein. „Und es hätte mir nichts gebracht, dort mit einer halbgaren Form aufzuschlagen“, so Nerkamp.

Das Rennen in Oldenburg, knapp 30 Kilometer entfernt von seiner Heimatstadt Garrel, war eigentlich nur als Trainingslauf mit einer Zielzeit um 2:35 Stunden geplant. Doch dann kam Nerkamp in den „Flow“, schaute kaum auf die Uhr, es lief einfach gut und er war bei gleichmäßiger Renneinteilung wesentlich flotter als gedacht. Zur Erinnerung: Bei seinem Marathon-Debüt Ende April in Düsseldorf hatte er als DM-Sechster 2:17:18 Stunden benötigt. Die persönliche Halbmarathon-Bestzeit des deutschen Vizemeisters steht bei 1:04:06 Stunden (2016). Sein Trainer Winfried Aufenanger versucht derzeit, dem Wahl-Nordhessen noch einen Startplatz beim Valencia-Marathon (2. Dezember) zu sichern; alternativ stehen die Rennen in Genua (2. Dezember) und Malaga (6. Dezember) auf dem Plan. „Ich möchte dieses Jahr noch eine weitere Zeit unter 2:20 erzielen“, sagt Nerkamp. „Und im nächsten Frühjahr die 2:16 angreifen.“

erstellt von tin.

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