Maryse Luzolo glänzt mit "Silber" bei der Militär-Weltmeisterschaft im chinesischen Wuhan

  24.10.2019    Leistungssport Wettkampfsport

Das Beste zum Schluss. Nach ihrem letzten Wettkampf der Saison strahlte Maryse Luzolo übers ganze Gesicht. Die Weitspringerin vom Königsteiner LV hatte gerade die Silbermedaille bei den Militär-Weltmeisterschaften gewonnen. Dafür musste die Bundeskaderathletin weit reisen, nämlich bis nach Wuhan. Die mittelchinesische Metropole, in deren Großraum über elf Millionen Menschen leben, war ein gutes Pflaster für Luzolo. Der Schützling von Coach Jürgen Sammert holte sich mit tollen 6,49 Metern die Silbermedaille, rückte die dieser Top-Weite auf Position drei der deutschen Jahresbestenliste vor und hat nun bundesweit nur noch Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz/7,30 m) und ihre momentan noch verletzte Trainingskollegin Julia Gerter (LG Eintracht Frankfurt/6,62 m) vor sich.

Maryse legte gleich im ersten Versuch stramme 6,42 Meter vor und ging damit in Führung, die im zweiten Durchgang von der Französin Hilory Kpatcha (U23 Europa-Meisterin von Gävle) mit 6,49 Metern gekontert wurde. Die nächsten Sprünge wurden zu einer Zentimeter-Entscheidung mit andauern wechselnder Führung. Die 24-jährige Hauptgefreite landete bei ihrem vierten Satz ebenfalls bei genau 6,49 Metern im Sand und eroberte sich durch ihre höhere zweitbeste Weite (6,46 m im 3. Dg.) wieder die Spitzenposition. Das blieb auch so bis zum sechsten und letzten Durchgang, in dem sich die Französin mit 6,54 Metern den Titel holte. Luzolo lieferte hier nochmals starke 6,49 Meter ab, was aber nicht ganz reichte. Die Brasilianerin Elaine Martins landete mit 6,39 Metern auf dem Bronzerang.

„Das war schon super. Ich bin sehr stolz auf Maryse. Das haben wir alle zusammen gut gemacht“, meldete sich Luzolos Heimtrainer aus dem Urlaub in Thüringen. Für die KLV-Athletin war es ein glanzvolles Comeback bei ihrem erst dritten Einsatz in dieser Saison und dem ersten internationalen Start nach ihrer schweren Knie-Verletzung im Jahr 2017.  Mit gleich fünf Sprüngen von 6,42 Metern oder weiter hatte die Biologie-Studentin eine hervorragende Serie und unterstrich eindrucksvoll, dass mit ihr wieder zu rechnen ist. Die KLV-Athletin musste nach ihrer Verletzung eine rund 24-monatige Wettkampfpause einlegen, in der sie eisern an ihrem Comebackk arbeitete. Das verlief Mitte Juni in Alsheim mit einem Satz auf 6,24 Meter überaus erfolgreich. Es folgte dann noch ein Start in Kindelsberg, ehe muskuläre Probleme einen Start bei der DM in Berlin zu risikoreich machten. Der Verzicht zahlte sich nun mit einer Steigerung der Saisonbestmarke um gleich 25 Zentimeter aus. Luzolos Bestmarke (6,61 m aus dem Jahr 2017) ist wieder in greifbare Nähe gerückt - sicherlich eine interessante Tatsache für die Saison 2020, in der Ende August in Paris die Europameisterschaften stattfinden. 

„Maryse hat ihre Saisonbestmarke gesteigert und eine konstante Serie gezeigt, das war einfach klasse. Für uns als Verein ist es eine Bestätigung, wie wichtig es ist, langfristig mit unseren Athleten zusammenzuarbeiten und sie auch dann zu unterstützen, wenn sie verletzt sind oder aus anderen Gründen eine Weile lang nicht ihre Top-Leistung zeigen können. Wir als KLV sind einfach nur stolz auf Maryse“, so Judith Wagemans, die sportliche Leiterin des Vereins aus dem Taunus. 

erstellt von Jens Priedemuth

Filter

Filter zurücksetzen