Lucie Kienast und Marc Tortell holen in München süddeutsche Hallen-Titel

  07.02.2024

Die Ausbeute kann sich durchaus sehen lassen. Die hessischen Leichtathletinnen und Leichtathleten kehrten von den süddeutschen Hallen-Meisterschaften in München mit zwölf Medaillen, darunter zwei Titel, heim. Es hätte noch mehr Edelmetall sein können, doch einige Asse waren anderweitig (ISTAF Düsseldorf, Erfurt Indoor oder Run & Fly Dortmund) im Einsatz.
Zu den Platzierungen auf dem Podium kamen noch diverse Ränge und den Top-Acht sowie eine ganze Reihe unterbotener DM-Normen für Leipzig.
Ein ganzen starken Auftritt in der „Werner-von-Linde-Halle“ lieferte Marc Tortell ab. Die ersten vier Runden rollte der Mann vom Athletics Team Karben im Feld. Dann ergriff er selbst die Initiative, ging nach vorne, lief von der Spitze weg in guten 8:14,49 Minuten zum Titel und unterbot problemlos die Leipzig-Norm. „Bei der DM werde ich aber wahrscheinlich die 1500 Meter laufen“, verriet der Student.
Langhürdler schlägt Kurzhürden-Spezialist. So könnte man die 60 Meter Hürden zusammenfassen. Darius Gußmann (Eintracht Frankfurt) holte sich mit persönlicher Bestzeit von 8,16 Sekunden die Vizemeisterschaft und wird auch in Leipzig in den Startblock gehen. Das Nachsehen hatte Aaron Giurgian (Sprintteam Wetzlar), der mit dem undankbaren vierten Platz (8,19 sec.) zufrieden sein musste.
Ein ganz knappe Kiste waren die 200 Meter. Steven Müller (LG OVAG Fredberg-Fauerbach) kommt immer besser in Fahrt. Auf der Hallenrunde trennten ihm im Finale mit 21,63 Sekunden nur winzige 0,01 Sekunden vom Titel, der an Timo Lange (MTG Mannheim) ging. Müller war im Vorlauf sogar 21,58 Sekunden unterwegs und ist damit aktuell bundesweit Sechster. Die beiden Eintracht-Sprinter Phillipp Hennemuth und Daniel Borchardt verzichteten nach 21,97 bzw. 21,98 (im Vorlauf) wegen der Staffel auf einen Einsatz im Finale. Das Frankfurter Duo war zudem auch schon bei den 60 Metern im Einsatz. Hennemuth wurde Fünfter (6,89 sec.) Borchardt (6,98 sec.) kam auf den achten Rang. Kai Strauch (LG Bad Soden-Neuenhain) knackte bei den 400 Metern einmal mehr die „50er“ Marke und lief mit 49,50 Sekunden (VL 49,41 sec.) auf den fünften Platz.
Nach den 4x200 Metern standen gleich zwei hessische Teams auf dem Treppchen. Hinter der LG Region Karlsruhe (1:27,75 min.) konnte das Eintracht-Quartett (Daniel Borchardt, Philip Hennemuth, Philip Stahl, Rasmus Isenbart) Silber in Empfang nehmen. Für die Truppe der LG OVAG Fredberg-Fauerbach (Steven Müller, Lars Hieronymi, Manuel Christof, Tim Dillemuth) gab es nach 1:29,84 Minuten die Bronzemedaille. Bei den 4x400 Metern sahen die Zuschauer einen Heimsieg der LG Stadtwerke München (3:24,19 min.) vor der Startgemeinschaft Gomaringen/Pliezhausen (3:24,69 min.). Das Eintracht-Team (Tim Peters, Alexander Schön, Kai Rechinger, Yanik Can Enders) durfte nach 3:24,76 Minuten auf die dritte Stufe des „Stockerls“. Marc Tortell (Athletics Team Karben) machte als Schlussläufer über 3x1000 Meter seine zweite SDM-Medaille an diesem Wochenende klar. Zum Bronze-Trio (7:38,05 min.) gehörten noch Ayoub Jaafar sowie Nour Harouch. Im Dreisprung kann Sebastian Spinler (LG Seligenstadt) nach einen Satz auf 14,35 Meter (4.) mit dem DM-Start planen.
Im Weitsprung der Frauen gab eine Siebenkämpfern den Takt an. Lucie Kienast (Eintracht Frankfurt) setzte sich mit schönen 6,32 Metern gegen Disziplin-Spezialistin Nelly Sohn (LG Staufen/6,27 m) durch. Auch Marie Jung ist normalerweise im Mehrkampf unterwegs. Dem Eintracht-Zugang brachte die neue PB von 6,25 Meter den dritten Platz ein. Ebenfalls zwei Hessinnen stürmten über 800 Meter aufs Treppchen. Mit einem langen Spurt sicherte sich Anne Burkhardtova (LG Bad Soden-Neuenhain) mit der neuen PB von 2:13,48 Minuten die Vizemeisterschaft. Sina Moira Wiedmann (Königsteiner LV) trat als Dritte (2:14,89 min.) die Heimreise an. Für Hawa Jalloh (Wiesbadener LV) blieb nach 8,41 Sekunden (VL 8,36) im Hürden-Finale der undankbare vierte Platz. Miriam Sinnig (Eint. Ffm.) verzichtete nach 8,50 Sekunden in der ersten Runde auf den Endlauf.
Ein beliebtes Format sind mittlerweile „Mixed Staffeln“. Über 4x400 Meter zeigte die Truppe der LG Bad Soden-Neuenhain (Kai Strauch, Anne Burkhardtova, Fabian Haag, Kristina Bijelic) vollen Einsatz und wurde nach 3:43,15 Minuten mit dem dritten Platz belohnt.


Weitere Resultate, Männer; 400 Meter: 8. Tim Peters (Eintracht Frankfurt) 50,61 Sekunden (VL 50,38 sec.); 800 Meter: 8. Nick Frölich (KSV Baunatal) 1:56,98 min.; 1500 Meter: 8. Nick Frölich (KSV Baunatal) 3:58,52 min.; 60 Meter Hürden: 7. Colin Ansorge (SSC Bad Solden-Allendorf) 8,69 sec.; 4x400 Meter: 5. LG OVAG Friedberg-Fauerbach (Manuel Christof, Tim Dillemuth, Marlon John, Lukas Zorn) 3:36,17 min.; Hochsprung: 4. Martin Kratz (TV Gelnhausen) 1,94 m; Stabhochsprung: 5. Nick Lehl (TSG Wehrheim/U23) 4,40 m, 9. Benedikt Haug (ASC Darmstadt/U23) 4,40 m; Dreisprung: 5. Niklas Stroh (ASC Darmstadt/U20) 14,04 m.
Frauen; 3000 Meter: 10. Louise Micol (TG Traisa) 10:22,16 min.; 4x200 Meter: 9. Startgemeinschaft Frankenberg/Korbach (Sophie Meiburg, Anna-Lena Böhle, Kalliopi Agrelli, Johanna Kleine) 1:59,39 min.; 4x400 Meter: 5. Startgemeinschaft Frankenberg/Korbach (Alina Behle, Lara Nagel, Luzie Westmeier, Emma Scholl) 4:22,07 min.; Weitsprung: 9. Finja Köchling (Eintracht Frankfurt) 5,90 m, 17. Hannah Beyer (SG DJK Hattersheim) 4,37 m; Dreisprung: 6. Theresa Lukas (LG Dornburg/U20) 11,63 Meter.
Mixed; 4x400 Meter: 5. LG OVAG Friedberg-Fauerbach (Tim Dillemuth, Anna Hülsmann, Manuel Christof, Dana Prada) 3:45,03 min.

erstellt von Jens Priedemuth

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