Lara Tortell und Janis-Elias Pohl glänzen bei der U20 DM mit Titeln - Abele Vizemeister, Rieß holt Bronze

  29.07.2019    Leistungssport Wettkampfsport

Zwei Titel, einmal „Silber“ sowie eine Bronzemedaille gab es bei den Deutschen Meisterschaften der Altersklasse U20 in Ulm für den hessischen Leichtathletiknachwuchs. Lara Tortell (TV Rendel) war über 800 Meter nicht zu schlagen, Janis-Elias Pohl (LG Eintracht Frankfurt) lässt über die Langhürden nichts anbrennen. Marius Abele (SSC Hanau- Rodenbach) über 5000 Meter „Vize“ und Robin Rieß (LG Eintracht Frankfurt) überrascht als Dritter beim Speerwerfen.

MÄNNLICHE JUGEND U20

100 Meter, 200 Meter, 4x100 Meter: Damit hatte Samuel Miro Breithaupt bestimmt nicht gerechnet. Der Sprinter im Trikot der TSG Alten-Buseck reiste mit einer Saisonbestzeit von 10,95 Sekunden nach Ulm. Als es zurück nach Mittelhessen ging, hatte Breithaupt eine Urkunde vom Endlauf im Gepäck. Platz acht und 10,78 Sekunden wurden dort notiert. Mit 10,76 Sekunden war der TSGler im Zwischenlauf sogar noch einen Tick flotter unterwegs.  

Auch Philip Hennemuth (SSC Bad Sooden-Allendorf) konnte seine bisherige Marke weiter nach unten drücken. Seine 21,78 Sekunden über 200 Meter bedeuteten Rang sechs. Im Vorlauf zeigte die Uhr für ihn 21,71 Sekunden an. 

Über 4x100 Meter konnte das Staffel-Quartett der TSG Alten-Buseck (Bobzien, Zeller, Breithaupt, Fett) die Zeit von den hessischen Titelkämpfen ein wenig verbessern und mit 43,34 Sekunden Rang zehn ersprinten.

1500 Meter, 5000 Meter: Frederik Schwesig (TV Wetzlar) machte in einem von Taktik geprägten Vorlauf über 1500 Meter alles richtig und zog als Sieger seines Rennen (4:02,31 min.) in den Endlauf ein. Im Finale „passte“ es dann leider gar nicht. Nach 4:12,07 Minuten blieb leider nur der zwölfte und letzte Platz. Über 5000 Meter musste Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach) nur Elias Schreml (LG Olympia Dortmund/15:18,59 min.) den Vortritt lassen. Der U20 Europameister (3000 m) von Boras/SWE setzte sich erst in der Endphase des Rennens von Abele ab, der sich nach 15:23,59 Minuten über die Vizemeisterschaft freuen konnte. 

110 Meter Hürden, 400 Meter Hürden: Mit 14,45 Sekunden (Vorlauf) und 14,39 Sekunden (Zwischenlauf) marschierte Daniel Borchardt (LG Eintracht Frankfurt) über 110 Meter Hürden direkt bis ins Finale durch und sicherte sich hier Rang fünf (14,52 sec.). Teamkollege Janis-Elias Pohl, in diesem Monat über 400 Meter Hürden bereits Fünfter bei der U20 Europameisterschaft in Boras, dominierte diese kräftezehrende Distanz in Ulm nach Belieben. Nach 53,67 Sekunden in der ersten Runde war das Finale klar, wo der Adlerträger nochmals einen Gang hochschaltete und das Rennen in 52,20 Sekunden mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung auf Jan-Niklas Kulms (TSV Dinkelsbühl/54,44 sec.) locker zu seinen Gunsten entschied. Bereits am nächsten Wochenende steht für den Eintrachtler mit dem Start bei der DM der Aktiven im Berliner Olympiastadion einer weiterer Saisonhöhepunkt auf dem Programm.  

Hochsprung, Stabhochsprung: Darius Gußmann (ebenfalls LG Eintracht Frankfurt) reiste als Sechster der Meldeliste zur DM nach Ulm an. Mit dieser Platzierung und überquerten 1,99 Metern ging es dann auch zurück in die Mainmetropole. Lediglich sechs Athleten kämpfen im Stabhochsprung ums Edelmetall. Zwei aus dieser Gruppe fabrizierten einen „Salto Nullo“. Hessenmeister Max Lehl (TSG Wehrheim) meisterte 4,55 Meter, was für den vierten Rang reichte.

Diskus, Hammer, Speer: Ein echter Überraschungscoup gelang Speerwerfer Robin Rieß, der seine Weite von den süddeutschen Meisterschaften (61,27 Meter) erheblich steigern konnte und sein Arbeitsgerät auf ganz starke 68,07 Meter warf. Der Lohn war DM-Bronze, der bisher größte Erfolg von Rieß. Amin Labdi (SSC Bad Sooden-Allendorf) kam nicht so richtig in den Wettkampf rein und schrammte als Neunter (62,02 m) ganz knapp am Endkampf vorbei.

Etwas unter seinen Möglichkeiten blieb auch Jonathan Pflüger (LAV Kassel), dessen bester Wurf mit dem Diskus bei 48,98 Meter auf dem Boden aufschlug, was für Rang acht ausreichte. Leo Sommerlade (ESV Jahn Treysa) trat nach dem Hammerwerfen als Siebter (52,86 m) die Heimreise an. Maximilian Gogola (LG Eintracht Frankfurt) war mit seinen 49,76 Metern (10.) sicherlich nicht zufrieden.

WEIBLICHE JUGEND U20

100 Meter, 200 Meter, 4x100 Meter: Lara Tornow (LG Odenwald) stieg mit 12,08 Sekunden über 100 Meter in die DM ein und qualifizierte sich damit direkt für die nächste Runde. Hier reichten dann 12,12 Sekunden nicht aus. Die Südhessin hätte 0,12 Sekunden schneller sein müssen, um über die Zeitregel noch in den Endlauf zu kommen. Über die 200 Meter wurde Maira Gauges (LG Eintracht Frankfurt) mit 25,01 Sekunden gestoppt. Auch diese Leistung reichte leider nicht. Um im Finale erneut die Spikes zu schnüren, wären 24,84 Sekunden nötig gewesen. Die Mädels des TSV Amicitia Viernheim (Breuning, Schramm, Hambücher, Meier) stürmten über 4x100 Meter in 48,37 Sekunden ums Tartanoval und fanden sich damit auf Position fünf wieder.

800 Meter, 1500 Meter: Es war ein typischer Meisterschafts-Vorlauf über 800 Meter. Viel Taktik und ein nicht sehr schnelles Tempo. Keine der Läuferinnen wollte die Karten früh aufdecken. Nachdem bereits der erste Vorlauf (Siegeszeit 2:14,72 min.) nicht übermäßig flott war, ließen sich die sechs Mittelstrecklerinnen (darunter zwei Hessinnen) auch im zweiten Lauf Zeit. Lara Tortell (TV Rendel) wurde mit 2:15,23 Minuten Zweite und hatte damit das große „Q“ hinter ihrem Namen. In ihrem Sog machte Sophia Wolf (TV Groß-Gerau) als Dritte (2:15,37 min.) ebenfalls den Endlauf klar. Hier ging das Feld nahezu geschlossen nach einer Durchgangszeit von 1:07,79 Minuten in die zweite Runde. Auf der Gegengeraden wurde das Tempo dann verschärft und Adeline Haisch (LG Region Karlsruhe) setzte sich an die Spitze des Feldes. Lara Tortell folgte dicht dahinter, immer auf der Höhe des Geschehens. Mitte der Zielgeraden schaltete Lara dann noch einen Gang hoch und spurtete in 2:13,01 Minuten zum DM-Sieg. Sophia Wolf beendete das Finale nach 2:21,46 Minuten als Zehnte.

Auf der längeren Mittelstrecke lief Eva Jansohn (Hünfelder SV) als Vierte ihres Vorlaufes in 4:46,36 Minuten direkt ins Finale. Dort wurde dann von Beginn an deutlich schneller gelaufen. Jansohn sortierte sich genau in der Mitte des Feldes ein und belegte mit 4:42,82 Minuten den sechsten Platz.

100 Meter Hürden: Carolin von Sommerfeld (TV Haiger) war gut drauf. Die Spezialistin über die Kurzhürden hakte in 14,49 Sekunden bzw. 14,58 Sekunden die Pflichtaufgaben Vor- und Zwischenlauf erfolgreich ab. Bei der „Kür“ im Finale kam von Sommerfeld auch gut aus dem Block, ehe sie an der achten Hürde dann große Probleme hatte, fast zum Stehen kam und mit 20,11 Sekunden als Siebte ins Ziel trudelte.  

Kugel, Diskus, Speer, Hammer: Ein paar Minuten konnte sich Hammerwerfern Victoria Sade Adu (LG Eintracht Frankfurt) als DM-Dritte fühlen, hatte sie doch mit ihrem letzten Versuch die Saisonbestleistung von 54,92 Metern geworfen. Doch die Freude währte nur kurz, denn Henriette Heinichen (TuRa Braunschweig) konterte nur wenig später mit einem Wurf auf 55,22 Meter und schnappte der Eintrachtlerin das Edelmetall vor der Nase weg. Nicht den richtigen Dreh im Diskusring fand Isabel Cramer (ESV Jahn Treysa), die mit 38,65 Metern als Elfte unter ihren Möglichkeiten blieb. Besser lief es da bei Lara Herdner (LG Eintracht Frankfurt), deren bester Versuch beim Kugelstoßen bei 13,94 Metern gemessen wurde und Rang sieben wert war. Teamkollegin Jana Marie Lowka ließ den Speer auf 47,64 Meter fliegen und wurde damit Fünfte.

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth

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