Läuft Nerkamp über Hannover und Düsseldorf nach Berlin?

  06.04.2018    Leistungssport Wettkampfsport

Im sportlichen Aufwärtstrend von Jens Nerkamp - nach einem verlorenen Jahr 2017 wegen einer Plantarsehnenverletzung - wird gerne übersehen, dass der mittlerweile 28-Jährige vor zwei Jahren sein Debüt im DLV-Trikot gefeiert hat und bei den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande) dabei war. In welcher Disziplin? Es war der Halbmarathon. Die damalige Zeit (67:22 Minuten) und der Platz (51) sind nicht das Ziel seiner Träume gewesen; aber das Rennen steht in seiner Sportler-Biographie. Punkt. Auch vor diesem Hintergrund sollte Nerkamps Start bei den deutschen Halbmarathon-Meisterschaften am Sonntag. 8. April, in Hannover bewerten werden. Schließlich hat er schon etwas vorzuweisen. Dabei ist es vielleicht mehr als eine Randbemerkung, dass zeitgleich in Berlin (10.05 Uhr) und in Hannover (10.45 Uhr) hochwertige Rennen über 21,1 Kilometer auf deutschem Boden gestartet wird. Stichwort Berlin. Dort lief Nerkamp vor zwei Jahren seine persönliche Bestzeit (64:06) und qualifizierte sich für die bereits erwähnte EM. Seine Zielsetzung für Hannover 2018: „Eine tiefe 1:05“.

Damit dürfte der aus Garrel bei Cloppenburg stammende Langstreckenläufer im Trikot von Grün-Weiß Kassel ganz vorne mitlaufen. Auch weil Philipp Pflieger und Homiyu Tesfaye in Berlin am Start sind und Marathon-Rekordhalter Arne Gabius sich auf den 42,195-Kilometer-Klassiker in Boston (USA/16. April) vorbereitet. Und Nerkamp? Er läuft von einer DM zu nächsten, von Hannover nach Düsseldorf, wo am 29. April die deutschen Marathon-Titelkämpfe stattfinden. Es wird eine weitere Premiere. Dass er einmal auf die längste olympische Strecke wechseln würde, war nicht unbedingt absehbar. „Ich war eher bei den kurzen Läufen zwischen drei und fünf Kilometern zuhause.“ Doch sein Trainer Winfried Aufenanger erkannte das Potenzial - und sieht im Marathon auch bessere Chancen für internationale Einsätze. „Unter ihm bin ich zum Langstreckler geworden“, sagt Nerkamp.

Und er habe noch nie so viel trainiert wie momentan. Zirka 150 Kilometer pro Woche, verletzungsfrei. Es läuft also perfekt auf der „Road to Düsseldorf“. Sein Ziel am Rhein: Eine Zeit um 2:17 Stunden. Vielleicht klappt es dann sogar mit einer Team-Nominierung für die EM in Berlin. „Aber bis dahin muss alles passen." Sein besonderer Dank gilt dem Physiotherapeuten und Heilpraktiker Rainer Jöhnk. Der 63-Jährige ist für nordhessische Topathleten längst zur regelmäßigen Anlaufstelle geworden.

erstellt von Uwe Martin

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