Kevin Kranz fliegt mit der DLV-Staffel über 4x100 Meter zum Deutschen Rekord - Hawa Jalloh nach erneuter Steigerung über die 100 Meter Hürden jetzt auf dem fünften Platz der Weltbestenliste (U20)

  09.06.2022    Leistungssport Wettkampfsport

Deutsche Rekorde bei den Aktiven, die von Hessen gehalten werden, sind eher selten. Um genau zu sein, findet man genau drei Eintragungen in der Statistik. Da wären 13,05 Sekunden von Florian Schwarthoff (TV Heppenheim) über die 110 Meter Hürden, die 47,48 Sekunden von Harald Schmid (TV Gelnhausen) über die 400 Meter Hürden sowie die 14:38,8 Minuten der DLV-Nationalstaffel über 4x1500 Meter, an der Michael Lederer (ASC Darmstadt) beteiligt war.

Jetzt ist ein vierter Rekord hinzugekommen. Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) war der Startläufer des deutschen Quartetts, das in Regensburg über 4x100 Meter erstmals unter 38 Sekunden blieb. Nachdem Kevin Kranz den Stab an Joshua Hartmann (ASV Köln) übergeben hatte, machten auf der zweiten Hälfte dann Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah (beide Hamburger SV) mit 37,99 Sekunden den deutschen Rekord klar. Eine phantastische Leistung, zumal Bundestrainer Ronald Stein beim „warm up“ noch drei eher unrunde Wechsel gesehen hatte. Dass es dann gleich im ersten Staffelrennen der Saison ein Rekord wurde, war schon eine Überraschung. Das gibt Zuversicht für die Rennen bei der WM in Eugene und bei der Heim-EM in München.

Bei den Frauen trugen gleich zwei Hessinnen zum Sieg der DLV-Auswahl bei. Schlussläuferin Rebekka Haase (ebenfalls Sprintteam Wetzlar) flog in 42,54 Sekunden über die Ziellinie. Davor gaben Lisa Marie Kwayie (Neukölner SF), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) und Gina Lückenkemper (SSC Berlin) mächtig Gas. Der vierte Platz in diesem Rennen ging nach 43,80 Sekunden an die U20-Mädels des DLV, die damit die WM-Norm für Cali unterboten. Als Schlussläuferin agierte hier Holly Okuku (Baunatal).

Der 100-Meter-Sieg ging an Owen Ansah (Hamburger SV), der mit starken 10,08 Sekunden auch die EM-Norm für München knackte. Hessenrekordler Kevin Kranz (10,18 sec.) konnte in Regensburg nicht in die Entscheidung eingreifen. Ihm rutschte beim Start der Block von der Bahn und flog nach hinten weg. Das Rennen wurde nicht zurückgeschossen, somit war der Einzelstart im wahrsten Sinne des Wortes gelaufen.

Im Finale der Frauen ging der Sieg mit 11,21 Sekunden (auch EM-Norm) an Gina Lückenkemper (SCC), Dahinter folgte Lisa Marie Kwayie (NSF/11,41 sec.) Rebekka Haase (Sprintteam) konnte als Dritte in 11,43 Sekunden ihre Zeit aus dem Vorlauf nicht ganz bestätigen.

Hawa Jalloh (Wiesbadener LV) ist über die 100 Meter Hürden in die internationale Weltspitze der Altersklasse U20 vorgeprescht. Das große Talent aus der Landeshauptstadt war als Siegerin ihres Vorlaufes in 13,72 Sekunden noch ganz moderat unterwegs. Im Frauen-Finale zauberte der Schützling von Thorsten Groß phantastische 13,35 Sekunden auf die Bahn, ist damit aktuell auf dem fünften Platz der Weltjahresbestenliste und ist somit eine klare Anwärterin auf einen Finalplatz bei der WM in Cali. Bei den Jungs der U20 setzte sich Sieger Aaron Giurgian (Sprintteam Wetzlar) mit 13,63 Sekunden an die Spitze der deutschen Bestenliste.

Zwischen drei Distanzen kann bei der U18-EM in Jerusalem Jana Becker wählen. Nachdem die Athletin von der LG Wettenberg schon an die Normen über 800 und 1500 Meter einen Haken gemacht hat, waren nun auch die 400 Meter fällig. Jana (sie startet im ersten U18 Jahr) war jüngste Athletin unter den zwölf Starterinnen und markierte tolle 54,76 Sekunden (5.). Zwei junge Hessen vom Königsteiner LV gefielen im Regensburger Uni-Stadion auf der Stadionrunde mit Bestzeiten. Langhürden-Spezialist Lasse Schmitt kann es auch „flach“. Er markierte 48,49 Sekunden (7.), Teamkollege Finn Kohlenbach (beide im ersten Jahr der U20) wurde mit 48,99 Sekunden (10.) gestoppt. Bei den Männern standen über die gleiche Distanz für Johannes Nortmeyer und Kai Strauch (beide LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) 47,54 Sekunden (10.) bzw. 48,70 Sekunden (16.) in der Ergebnisliste. Im B-Finale über 100 Meter trug sich Yanic Berthes (Sprintteam Wetzlar) mit 10,43 Sekunden in die Siegerliste ein. Die 800 Meter gingen nach 1:48,02 Minuten an George Mills (GBR). Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt) wurde Dritter (1:49,65 min.). Dahinter reihten sich Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau) mit 1:50,00 Minuten (5.), Pierre Börkey (TV Waldstraße Wiesbaden) in 1:50,09 Minuten (6.) sowie Christoph Schrick (ASC Darmstadt) mit 1:52,74 Minuten (9.) ein.   

Vanessa Mikitenko (SSC Hanau Rodenbach/U18) hatte über die 3000 Meter mit 9:41,92 Minuten eine neue „PB“ und gleichzeitig die Norm für die U18 EM in Jerusalem, im Gepäck. Bei den Männern steigerte sich Moritz Mainka (WLV) über die 110 Meter Hürden als Vierter auf 14,91 Sekunden. Für Carolin Schlung (SSC Bad Sooden-Allendorf/U20) stand nach 11,92 Sekunden ein sechster Platz auf der Urkunde. Das gute Abschneiden der hessischen Truppe in Bayern komplettierte Nadine Mercier (ASC Darmstadt) mit 11,95 bzw. 24,54 Sekunden.

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth

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