ISTAF Berlin - Sven Wagner und Sam Parsons glänzen über 1500 Meter mit tollen Bestzeiten

  09.09.2022
Auch Eva Dieterich und Joshua Abuaku zeigen am Ende der Saison, dass „Hausrekorde“ noch möglich sind

Ein Start beim ISTAF in Berlin ist eine Art Ritterschlag für Läufer, Springer und Werfer. Beim renommiertesten LA-Meeting Deutschlands waren diesmal gleich sieben hessische Asse mit von der Partie.
Besonders auf den längeren Laufstrecken gab es dabei eine Reihe von Top-Resultaten. In einem starken 1500-Meter-Rennen drückte ein U20-Jugendlicher dem Geschehen auf den blauen Tartanbahn seinen Stempel auf. Der Kenianer Reynold Kipkorir Cheruiyot (Jahrgang 2004) setzte sich mit 3:35,04 Minuten gegen George Mills (GBR) durch, der in 3:35,50 Minuten eine neue Bestzeit markierte. Auch Sam Parsons hatte als Dritter Grund zum Jubeln. Mit 3:36,22 Minuten war der Eintrachtler so schnell wie noch nie unterwegs.
Die beste Leistung aus hessischer Sicht gelang aber wohl Sven Wagner (U23). Der Youngster im Trikot des Königsteiner LV hat ein wahres „Seuchen-Jahr“ mit diversen Verletzungen und einigen krankheitsbedingten Ausfällen hinter sich. Nach rund zwölfmonatiger Wettkampf-Abstinenz war Berlin das erst vierte Rennen im Jahr 2022 - also eine echte „late season“. Der Schützling von Benjamin Stalf war taktisch auf der Höhe, lief ein bärenstarkes Rennen und wurde am Ende als Elfter mit dem neuen Hausrekord von 3:38,50 Minuten belohnt. Eine Steigerung der „PB“ aus dem Vorjahr um satte 2,42 Sekunden, Platz eins im aktuellen DLV-Ranking der U23 und das Abhaken der Norm für den Perspektiv-Kader waren der verdiente Lohn.
Bei den Frauen drehte über 5000 Meter Eva Dieterich (LT Kassel) ihre Runden. Und das ziemlich flott, denn nach 15:40,16 Minuten (8.) hatte auch sie eine neue Bestzeit im Gepäck und ist damit in der Hauptklasse momentan die Nummer sieben in Deutschland. An der Spitze des Feldes lief Beatrice Chebet (KEN) mit 14:44,25 Minuten in einer anderen Liga und hielt die US-Amerikanerin Elly Henkes (PB mit 14:52,87 min.) sicher auf Distanz.
Über die 400 Meter Hürden gab es den erwarteten Favoriten-Sieg von Europameister Karsten Warholm. Der Norweger hatte in starken 47,24 Sekunden klar die Nase vorne. In seinem Sog tüteten zwei weitere Langhürdler noch Bestzeiten ein. Ludvy Vaillant (FRA), der EM-Vierte von München, hat jetzt eine Zeit von 48,26 Sekunden auf der Habenseite stehen. Joshua Abuaku, ebenfalls EM-Finalist, steigerte als Dritter seine Bestmarke auf jetzt 48,55 Sekunden.
Dagegen ist bei den (hessischen) Sprintern ein wenig die Luft raus. Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) belegte in Berlin mit 10,47 Sekunden den neunten und letzten Platz. Aber auch die übrigen DLVler konnten hier nicht in die Entscheidung eingreifen. Noah Lyles (USA), ein 200-Meter-Spezialist, zauberte zum Ende seiner Saison mit 9,95 Sekunden eine „SB“ auf die Bahn. Ferdinand Omanyala (KEN) und Jeremiah Azu (GBR) hatten mit 10,11 bzw. 10,16 Sekunden auch schon einen etwas größeren Rückstand. Ähnlich sah es bei den Frauen aus. Rebekka Haase (6.) und Lisa Mayer (7./beide Sprintteam Wetzlar) blieben mit 11,42 bzw. 11,57 Sekunden deutlich über ihren Jahresbestmarken, die bei 11,20 und 11,28 Sekunden stehen.

erstellt von Jens Piedemuth

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