Hessenrekord von Hawa Jalloh über 100 Meter Hürden - Jana Becker locker zu 800-Meter-Gold - Okuku zeigt über 200 Meter der Konkurrenz die Hacken - Schäfer und Mikitenko beenden Hitzeschlacht über 3000 Meter als Dritte -

  18.07.2022    Leistungssport Wettkampfsport

Dass sie richtig gut drauf ist, hatte Hawa Jalloh (Wiesbadener LV) ja schon bei den „Deutschen“ der Aktivenklasse im Berliner Olympia-Stadion gezeigt, als sie dem neuen persönlichen Bestzeit von 13,32 Sekunden als Vierte den Uralt-Hessenrekord von Margit Bach (OSC Höchst/handgestoppte 13,1 Sekunden) knackte. Doch die Rekordmarke hatte nur eine sehr beschränkte Haltbarkeitszeit. Im Vorlauf ließ es Hawa mit 13,64 Sekunden noch locker angehen und auch im Halbfinale (13,68 sec.) legte sie die Karten noch nicht auf den Tisch. Richtig rund ging es dann erst im Finale. Die Wiesbadenerin erwischte einen guten Start, löste sich schnell von der Konkurrenz und flog in phantastisch 13,23 Sekunden über die Hürden. Naomi Krebs (Hannover 96) hatte mit 13,49 Sekunden keine Chance, in die Entscheidung einzugreifen. „Ich konnte es erst gar nicht glauben. Ich wollte einfach locker und sauber laufen. Als ich dann auf die Uhr geguckt habe und da eine 24 stand - ich weiß gar nicht, was ich da dachte - ich hätte auf jeden Fall nicht damit gerechnet. Ich war einfach sprachlos und bin es jetzt noch immer“, suchte die WM-Fahrerin nach einer Erklärung. Finja Köchling (Eintracht Frankfurt) kam ins Halbfinale (14,49 sec. bzw. 14,46 sec. im VL). Lilly Müller erzielte in der ersten Runde 15,14 Sekunden.

Alles andere als der DM-Titel über 800 Meter wäre für Jana Becker (LG Wettenberg) eine Enttäuschung gewesen. Die Vize-Europameisterin von Jerusalem absolvierte in Ulm zwei schnelle Trainingsläufe und zeigte der Konkurrenz locker die Hacken. In der ersten Runde reichte ein Vorlaufsieg in 2:15,77 Minuten, ohne sich übermäßig verausgaben zu müssen. Im Finale hatte sich die Wettenbergerin etwas früher von ihren Gegnerinnen gelöst und holte sich in 2:09,74 Minuten den Titel ab.

Auch das dritte „Hessen-Gold“ war keine große Überraschung. Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal/U18) machte bereits in der Kurve mächtig Druck und stürmte als Führende auf die Zielgerade. Keine Gegnerin könnte der hochgewachsen Sprinterin Paroli bieten, die sich bei einem Gegenwind von - 1,6 m/sec. mit 24,11 Sekunden sicher gegen Annika Just (LAC Passau/24,57 sec.) durchsetzte. Als Einzelstarterin ist EM-Vize Okuku für einen Cali-Start geblockt, in der Staffel wird die Nordhessin wahrscheinlich jedoch das deutsche Quartett in Cali über 4x100 Meter verstärken. In den Vorläufen gingen noch Eva Duvenkamp (TV Groß-Gerau/25,66 sec.), Emelie Kastl (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain/25,67 sec) sowie Raphaella Zali (TSG Wehheim/26,14 sec.) auf Sekundenjagd.

Jeweils Bronze hatten zwei Hessinnen nach der Hitzeschlacht über 3000 Meter im Gepäck. In der U18 zeigte die Stoppuhr für Vanessa Mikitenkto (SSC Hanau-Rodenbach) 10:07,27 Minuten an. Keine Chance, bei Temperaturen im Bereich von 30 Grad in den Bereich der „PB“ von 9:41,92 Minuten zu laufen. An der Spitze blieben lediglich Siegerin Adia Budde (TSV Altenholz/9:54,50 Minuten) sowie Franziska Drexler (LG Teils Finanz Regensburg/9:57,33 min.) unter der Zehn-Minuten-Marke. Louise Micol (TG Traisa) zeigte als Siebte eine schöne Verbessrung der Bestzeit auf 10:15,03 Minuten.

In der älteren U20 beherrschte Kira Weis (KSG Gerlingen) mit 9:32,27 Minuten das Geschehen. Linda Meier (LAC Passau) hatte als Zweite mit 9:36,67 Minuten bereits einen etwas größeren Rückstand. Das Podium im Donau-Stadion komplettierte Carolina Schäfer (TG Schwalbach), der mit 9:40,33 Minuten lediglich 0,48 Sekunden zu einem neuen Hausrekord fehlten.

Bei den 200 Metern der U20 schaffte leider keine der vier Hessinnen den Finaleinzug. Das Quartett führte Vivian Groppe (MT Melsungen) mit 24,74 Sekunden an und hatte Carolin Schlung (SSC Bad Sooden-Allendorf/24,89 sec.), Silja Sönmezcicek (TSV Amicitia Viernheim/24,93 sec.), Melina Höfer (TV Gelnhausen/25,08 sec.) sowie Mira Baus (SG Schlüchtern/25,36 sec.) im Schlepptau.

Einen „gebrauchten Tag“ erwischte im Weitsprung Finja Köchling (Eintracht Frankfurt), die zwar gut das Brett traf, dann aber nicht richtig absprang. Die Eintrachtlerin (Bestweite 6,00 m) hätte eventuell am Endkampf kratzen können, schied aber so vorzeitig aus.

Richtig gut lief es dagegen bei Ina Ehrmann von der LG Dornburg über die 400 Meter Hürden. Die U18erin drücke ihre „PB“ um knapp 1,5 Sekunden (!) und ist nun als DM-Vierte bei starken 63,53 Sekunden angekommen.

Jule Sandmann (Eintracht Frankfurt) wurde als Achte zur Siegerehrung gerufen, nachdem sie ihr 500 Gramm schweres Sportgerät auf 43,32 Meter geworfen hatte.

 

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth

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