Hallen-DM: Silber für Nicole Best, Roskosch und Roggatz weitengleich

  27.02.2010    Trainerportrait

Bereits am ersten Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften in der Karlsruher Europahalle haben sich Teilnehmer des Hessischen Leichtathletik-Verbandes (HLV) auf dem Siegerpodest platziert und mit Endkampfrängen auf sich aufmerksam gemacht. Den Anfang machte am Samstagmittag (12 Uhr) die Geherin Nicole Best vom TV Groß-Gerau. Die 42-Jährige belegte nach 13:28,17 Minuten den zweiten Platz hinter Christin Elß (SC Potsdam/13:20:64). Nach der krankheitsbedingten Absage von Melanie Seeger (SC Potsdam) bewarben sich über die 3000-Meter-Distanz allerdings nur vier Starterinnen um den DM-Titel. Mit einem schnellen ersten Kilometer (4:16) lag die neue deutsche Meisterin bereits recht klar in Führung vor ihrer 21 Jahre älteren Konkurrentin aus Hessen. „Diese Lücke ließ sich nicht mehr schließen“, sagte Nicole Best nach der Siegerehrung, die vom Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich und Olympiasieger Dieter Baumann vorgenommen wurde. So schnell wie bei der Hallen-DM 2010 war die Geherin aus Groß-Gerau seit etwa zehn Jahren nicht mehr, zudem bedeutete ihre Zeit neuen deutschen Seniorenrekord in der Altersklasse W40. Schweren Herzens verzichtet hatte der Musikfan Nicole Best wegen der Hallen-DM sogar auf ein Konzert der Gruppe „The Boss Hoss“ einen Abend zuvor in Mannheim. „Das hat mir wirklich wehgetan, die Eintrittskarte verfallen zu lassen. Aber ich bin vorbildlich um 22 Uhr ins Bett.“ <ENDE/> Gleichfalls einen guten Wettkampf absolvierte Mario Labisch (LG Eintracht Frankfurt) im Kugelstoßen. Mit persönlicher Bestleistung von 17,65 Meter, erzielt im ersten Versuch eines insgesamt hochklassigen Wettkampfs, wurde er Neunter und verpasste das Finale nur knapp. Der gleichaltrige David Storl (Jahrgang 1990/LAC Erdgas Chemnitz) steigerte sich im ersten Durchgang auf 20,77 Meter, was letztlich hinter dem WM-Dritten Ralf Bartels (SC Neubrandenburg/21,02) den zweiten Rang bedeutete. Starke Auftritte in Karlsruhe hatten auch Meike Naumann (TSV Frankenberg) und Nadja Mesloh (Wiesbadener LV) im Kugelstoßen mit den Plätzen acht und neun. Meike Naumann stieß 15,59 Meter, Nadja Mesloh 15,44 Meter. Beide Weiten bedeuteten jeweils Saisonbestleistung. Erfolgreich war auch der Ausflug von zwei hessischen Weitspringerinnen auf die 60-Meter-Strecke. Die WM-Teilnehmerin Beatrice Marschek (LAZ Gießen) erreichte den Zwischenlauf und schied dort mit Saisonbestzeit von 7,60 Sekunden aus, ebenso Xenia Atschkinadze von der LG Eintracht Frankfurt (7,67/Saisonbestzeit). Mit einer Enttäuschung endete die Sportreise nach Karlsruhe für den 24-jährigen Weitspringer Remigius Roskosch vom TV Heppenheim. Krämpfe in beiden Waden verhinderten konstantere und bessere Sprünge als den einen von nur zwei gültigen auf 7,46 Meter. Dabei hatte Trainer Hansjörg Holzamer zwei ungültige Versuche gesehen, die seiner Sichtweise nach um die acht Meter weit waren – aber eben auch übergetreten. „Ich bin sehr verärgert, über die Leistung und die Platzierung“, sagte der Germanistik-, Politik- und Sportstudent. Dass der neue deutsche Hallenmeister Christian Reif (ABC Ludwigshafen/8,10 Meter) in exzellenter Form nicht zu schlagen sein würde, war Roskosch klar. „Aber um die Plätze zwei und drei wollte ich schon springen.“ Nun ist es Rang sechs geworden, noch hinter dem deutschen Jugendmeister Yannick Roggatz, der weitengleich mit seinem Klubkollegen Fünfter wurde. Und mit 7,46 Meter seiner Freiluftbestleistung aus dem Vorjahr (7,53) sehr nahe kam. „Im Sommer müssen die acht Meter fallen“, sagte Roskosch noch. Dann verließ er in recht zorniger Stimmung die Europahalle. Uwe Martin

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