Goldener Auftritt von Juan-Sebastian Kleta am ersten Tag der Deutschen Jugend-Meisterschaften in Dortmund

  25.02.2023
Drei weitere Medaillen für den hessischen LA-Nachwuchs

Männliche U20

60 Meter: Was für ein Auftritt. Juan-Sebastian Kleta (TV Gelnhausen) war mit einer 60-Meter-Bestzeit von 6,84 Sekunden zur Hallen-DM nach Dortmund angereist. Damit gehörte er zu den klaren Anwärtern auf Edelmetall. Vor dem TVGler rangierte mit 6,75 67,75 Sekunden nur Top-Favorit Lennard Hartenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen). Beide Sprinter gewannen ihre Vorläufe. Mit 6,90 zu 6,91 mit einem minimalen Vorsprung für Kleta. Auch im Halbfinale ließ Kleta nichts anbrennen und steigerte sich bei einem weiteren Sieg auf 6,87 Sekunden. Hauptkonkurrent Hartenberg hatte mit dem Ausgang des Rennens gar nichts zu tun und schied aus. Die Hauptkonkurrenten im Kampf und den DM-Titel waren jetzt Heiko Gussmann (SCL Heel Baden-Baden/ebenfalls 6,87 sec.) sowie Luban Haque (Cologne Athletics/6,88 sec.). Dieses Trio machte dann im Finale die Medaillen unter sich aus. Und vorne wurde es eine knappe Angelegenheit. Am Ende setzte sich Juan-Sebastian mit der neuen persönlichen Bestzeit von 6,81 Sekunden gegen Heiko Gussmann (6,83 sec.) und Luban Haque (6,86 sec.) durch. Elias Stork (Wiesbadener LV) überraschte mit seiner Finalteilnahme und blieb als Fünfter in 6,99 Sekunden (PB) erstmals Unger sieben Sekunden. Auch Elias Maurer (TSV Amicitia Viernheim) flitzte ins Finale und stellte hier in 7,02 Sekunden (7.) einen neuen Hausrekord auf. Julian Rubel (Königsteiner LV) konnte ebenfalls zufrieden sein. Mit 7,10 Sekunden kam er ins Halbfinale und stellte dort mit 7,05 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit auf.

800 Meter: Hellwach mussten die knapp 30 Teilnehmer in den vier Vorläufen sein, denn nur die vier Sieger und vier Zeitschnellsten zogen ins Finale ein. Keine einfache Aufgabe bei gleich 19 Mittelstrecklern mit einer Meldeleistung unter 1:56 Minuten. Louis Buschbeck (Königsteiner LV) musste im dritten Rennen ran. Er überstand einige Schubsereien auf der ersten Runde ohne Probleme, sortierte sich dann im Mittelfeld ein und beobachtete das Geschehen aus einer Lauerposition. Diese kluge Taktik zahlte sich aus. Buschbeck startete in der letzten Runde seine Attacke, setzte sich an die Spitze des Feldes und stürmte als Sieger seines Rennens mit 1:56,10 Minuten sicher ins Finale.
Nicht ganz nach Plan lief es für Tom Stöber (TV Wetzlar) im vierten und letzten Vorlauf. Als Vierter hatte er trotz solider 1:56,66 Minuten den Endlauf verpasst. Am Ende fehlten 0,20 Sekunden.

1500 Meter: Hier wurden erwartungsgemäß die Karten noch nicht aufgedeckt. Moritz Kleesiek (LT Kassel) lief zum Auftakt mit reichlich Übersicht in 4:07,79 Minuten auf den zweiten Platz und zum großen „Q“. Titelfavorit Jan Dillemuth (Athletics Team Karben) schaute sich das Rennen erst einmal von den hinteren Plätzen an, ehe er einen Gang hochschaltete, an die Spitze ging und mit 4:00,30 Minuten seinen Vorlauf gewann. Man darf gespannt sein, wie die Taktik der zwölf Mittelstreckler im Finale aussieht.
Nicht richtig ins Rennen fand Noel Freder (VfL Altenstadt) mit 4:16,92 Minuten, der in der Halle bereits 4:05,37 Minuten gezeigt hat.

5000 Meter Gehen: Lasse Rohrssen (VfL Altenstadt) spulte die 25 Runden unter dem Hallendach als Sechster in 27:50,78 Minuten ab, kam damit aber nicht an seine 26:50,58 Minuten ran, die er bei den „Hessischen“ in Kalbach gegangen war.

Stabhochsprung: Hessenmeister Nick Lehl (TSG Wehrheim) hat alles richtig gemacht und bestätigte mit erneut 4,70 Metern seine Bestmarke von den Landesmeisterschaften. Am Ende reichte das in einem hochklassigen Wettkampf „nur“ zum undankbaren vierten Platz. Lehl stieg bei 4,40 Metern in den Wettkampf ein und meisterte diese Marke und auch die beiden nächsten Höhen (4,55 bzw. 4,70 Meter) auf Anhieb im ersten Versuch. Auch der erste Sprung über 4,80 Meter sah richtig gut aus, doch diese Höhe klappte diesmal noch nicht. Bei Friedrich Schulze (Eintracht Frankfurt) war diesmal Sand im Getriebe. Der Zehnkämpfer, auch er packte in dieser Saison schon die 4,70 Meter, schaffte die 4,40 und die 4,55 Meter jeweils erst im dritten Versuch. Dann war Schluss und in der Ergebnisliste wurde ein zehnter Platz notiert. Das beste Resultat des ersten DM-Tages waren zweifelsfrei die 5,40 (!) Meter von Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen/1. Jahr U20), der damit Marec Metzger (VfL Sindelfingen/5,15 m) auf Abstand hielt.

Dreisprung: Niklas Stroh (ASC Darmstadt) lag nach dem zweiten Durchgang mit 13,63 Metern noch auf Kurs in Richtung Endkampf. Doch in der dritten Runde zogen noch einige Gegner an dem Südhessen (11.) vorbei. Es war aber relativ knapp, denn das letzte Finalticket wurde mit 13,75 Metern vergeben. 

Weibliche U20

60 Meter: Eigentlich war das DM-Finale ein „hessischer“ Endlauf, waren doch gleich vier der acht Bahnen mit Athletinnen aus HLV-Vereinen belegt. Eine tolle Bilanz für den heimischen Sprintnachwuchs. Doch es sollte noch besser kommen. Klar, dass von Holly Okuku erwartet wurde, dass sie bei einer Vorleistung von 7,48 Sekunden ganz vorne mitlaufen kann. Doch erst galt es, Vor- und Zwischenläufe zu überstehen. Kein Problem mit 7,57 bzw. 7,50 Sekunden für die Athletin vom Sprintteam Wetzlar. Im Finale gab es dann in 7,47 sogar eine neue „PB“ und die deutsche Vizemeisterschaft. Nur Top-Favoritin Chelsea Kadiri (Sportclub Magdeburg) war hier mit 7,42 Sekunden etwas schneller unterwegs. Durch Carolin Schlung (SSC Bad Soden-Allendorf) ging auch die Bronzemedaille nach Hessen. Die 200-Meter-Spezialistin ist aktuell in blendender Form und belohnte sich zudem noch mit der neuen Bestzeit von 7,49 Sekunden. Josephine Otto (Wiesbadener LV) beendete das Finale in 7,64 Sekunden als Sechste, war im Zwischenlauf mit 7,63 Sekunden (beide Leistungen PB) sogar noch einen Tick flotter unterwegs. Das flotte Quartett komplettierte Mira Baus (SG Schlüchtern/7,76 sc.) als Achte. Auch sie konnte in der zweiten Runde mit 7,62 Sekunden eine neue PB bejubeln. Für Vivian Groppe (MTV Melsungen) war nach 7,73 Sekunden im Zwischenlauf Endstation. In der ersten Runde waren noch Louisa Grauel (TV Gelnhausen/erst U18) mit 7,71 Sekunden sowie ihre Team-Kollegin Melina Höfer (7,80 sec.) unterwegs.

400 Meter: Ein echter Knaller war der Auftritt von Paula Pelzer über 400 Meter. Die Athletin vom ASC Darmstadt war mit einer Bestzeit von 57,08 Sekunden angereist. Doch diese Marke von den „Hessischen“ war nach einem beeindruckenden Rennen in der Helmut-Körnig-Halle nur noch Schall und Rauch. Der Südhessin gelang nämlich gleich eine Steigerung um satte 1,65 Sekunden! Welten auf dieser Distanz. Das A-Finale war somit der verdiente Lohn.

800 Meter: Der Vorlauf war für Jana Becker eher Pflichtprogramm und sah nach einer lockeren Trainingseinheit aus. Drei Runden entspanntes Einrollen, dann ein kurzer Antritt und ein flotter Steigerungslauf über 200 Meter reichten problemlos aus, um als Siegerin mit 2:14,89 Minuten ganz entspannt ins Finale einzuziehen.

1500 Meter: Rundum gelungen war auch der Auftritt von Sarah Köcher (ebenfalls Königsteiner LV), die das Feld im ersten Vorlauf viele Runden kontrolliert anführte, am Ende nach 4:49,62 Minuten sicher das Finale erreichte und bei diesem Tempo sicher einige Körner für den Endlauf sparen konnte. Für Pauline Kleesiek (LAV Kasel/noch U18) reichte es nach 4:57,27 Minuten noch nicht für einen weiteren Start.

60 Meter Hürden: Zwei Eintracht Mädels waren im Finale mit dabei. Finja Köchling lieferte in den beiden ersten Runden jeweils 7,77 Sekunden. Kam dann an der vorletzten Hürde etwas ins Straucheln. Um einen Sturz zu vermeiden, musste sie die nächste Hürde mit der Hand umstoßen und wurde disqualifiziert. Vereinskollegin Mia Haselhorst steigerte sich von Lauf zu Lauf und stellte dabei jedes Mal eine neue PB auf. Los ging es mit 8,92 Sekunden, gefolgt von 8,86 Sekunden und dann dem siebten Platz im Finale mit 8,79 Sekunden. In der ersten Runde kamen Carmen Nowicka (auch Eintracht) sowie Hannah Bayer (SG DJK Hattersheim) auf 9,08 bzw. 9,18 Sekunden.

3000 Meter Bahngehen: Ein starkes Finish bescherte Tabea Kiefer (Eintracht Frankfurt) in der neuen Bestzeit von 14:08,97 Minuten die Bronzemedaille. Auch Anna-Maria Gabriel (ebenfalls Eintracht/5.) war mit 15:03,88 Minuten so schnell unterwegs wie noch nie. Tabea legte rund 40 Sekunden (!) drauf, bei Anna-Maria waren es fast achtzehn Sekunden.

Integriert in die Titelkämpfe der Jugend waren die Langstaffel-Wettbewerbe der Aktivenklasse. Schnell war klar, dass der Kampf um „Gold“ über 3x800 Meter zwischen der Startgemeinschaft „Karben/Königstein/Groß-Gerau“ und dem ASV Köln entscheiden wird. Marie Burchard lief das Rennen für die Hessen an und übergab an Sophia Wolf. Auf dem letzten Teilstück hängte sich Lara Tortell in den Windschatten von Vera Coutellier (ASV Köln). Die Domstädterin wurde für ihre Tempoarbeit aber belohnt, wehrte alle Attacken ab und holte für den ASV in 6:30,96 Minuten den DM-Titel. Die drei Hessinnen konnten sich mit 6:31,37 Minuten über „Silber“ freuen.

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