Fünf Medaillen, darunter zwei Titel, gab es für die hessischen Teams bei den deutschen Langstaffel-Meisterschaften in Mainz.

  04.06.2022    Leistungssport Wettkampfsport

Bei den Leichtathleten sind die Läufer, Springer und Werfer in der Regel alleine unterwegs. Jeder kämpft für sich um Sekunden oder Zentimeter. Deshalb haben Team-Veranstaltungen in der Individualsportart auch immer einen besonderen Stellenwert. Das trifft natürlich auch auf Staffelwettbewerbe zu.

Einen „hessischen Doppelschlag“ gab es über die 3x1000 Meter der Männer, wahrscheinlich das Hauptevent der Veranstaltung. Gleich 19 Teams machten sich hier auf die Jagd nach DM-Gold. Am Ende war es das Trio des SSC Hanau-Rodenbach, dass sich in der Besetzung Julius Martin sowie den Brüdern Marius und Lukas Abele in 7:18,65 Minuten hauchdünn gegen das Athletics Team Karben durchsetzte. Die Truppe aus der Wetterau (Niklas Harsy, Jonathan Schmidt, Marc Tortell) war lediglich winzige 0,11 (!) Sekunden länger unterwegs.

Der zweite Titel ging in der Altersklasse U20 an die Jungs der Startgemeinschaft „Königstein - Groß Gerau - Kronberg“. Über die 4x400 Meter galt die LG Nord Berlin als Favorit, doch auf dem Tartanbelag mussten sich die Hauptstädter den schnellen hessischen Langsprintern geschlagen geben. Auch hier war das Rennen nichts für schwache Nerven, denn nach den vier Runden entschieden gerade einmal 0,09 Sekunden über den begehrten DM-Titel. Und der ging in die erweiterte Taunus-Region. Lasse Schmitt, Markus Wagenleitner (beide Königsteiner LV), Sven Müller (MTV Kronberg) und Finn Kohlenbach (KLV) zeigten mit hervorragenden 3:18,37 Minuten eine absolute Top-Leistung und viel Kampfgeist. Besonders bemerkenswert war, dass die Truppe in Mainz leider nicht in Bestbesetzung an den Start gehen konnten. Top-Mann Okai Charles (KLV) ist nach seiner Verletzung noch immer nicht ganz fit und konnte deshalb nicht eingesetzt werden. Für ihn sprang Markus Wagenleitner (ebenfalls KLV) in die Bresche, der aber noch einen harten Zehnkampf vom Wochenende zuvor in den Beinen hatte, sich aber selbstverständlich in den Dienst der Mannschaft stellte.

In der älteren U23 gab es über ebenfalls 4x400 Meter eine Vize-Meisterschaft für die Stargemeinschaft „Königstein - Groß Gerau“. An der Spitze lief hier die Startgemeinschaft Leipzig (3:19,70 min.) ungefährdet zum Sieg. Dahinter machten dann Maurice Andrew (GG), Louis Buschbeck (KLV), Erik Schmerler und Yanik Can Enders (GG) mit 3:22,20 Minuten die Silbermedaille klar. Die Startgemeinschaft Ludwigshafen - Haßloch hatte auf dem dritten Rang mit 3:26,86 Minuten bereits einen gehörigen Rückstand. Das hessische Edelmetall-Festival komplettierten die Läuferinnen der Eintracht Frankfurt über 4x400 Meter. Elena Tresser, Anna-Maria Hofmann, Alisha Zwergel und Maren Eberhard mussten nach 3:44,71 Minuten lediglich dem Team der LG Olympia Dortmund (3:43,38 min.) den Vortritt lassen. Leider waren in dieser Altersklasse jedoch nur diese beiden Teams am Start, eigentlich ein Armutszeugnis für eine deutsche Meisterschaft.

Um Klassen besser war mit gleich neunzehn Mannschaften die Resonanz über 3x1000 Meter bei der Jungs der U20. Hier gab es dann auch einen schönen Zweikampf um die „Vorherrschaft“ in Hessen. Schließlich waren es Tristan Kaufhold, Jannik Hümmer und Fynn Becker vom SSC Hanau Rodenbach, die mit 7:45,95 Minuten auf den fünften Platz kamen. Direkt dahinter sortierte sich nach 7:48,59 Minuten der TV Waldstraße Wiesbaden (Anas Belfqih, Joel Börkey, Luis Börkey) ein. An der Spitze liefen der SC Neubrandenburg (7:38,32 min.) und die LG Olympia Dortmund (7:39,26 min.) in einer anderen Liga.

Luise Jacobi, Sarah Gilles und Celine Kröck vom LAZ Gießen wurden über 3x800 Meter der U23 mit 7:12,73 Minuten gestoppt, was in der Endabrechnung Rang fünf bedeutete.

erstellt von Text & Foto: Jens Priedemuth

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