Etwas Klasse - wenig Masse. Süddeutsche Meisterschaften der U23 mit überschaubarem Zuspruch. 16 Titel bleiben in Hessen.

  17.08.2021    Leistungssport Wettkampfsport
In diversen Disziplinen der SDM-Titelkämpfe nur einstellige Teilnehmerzahlen - besonders im männlichen Bereich klafften große Lücken - nur zwei Starter über 5000 Meter und beim Weitsprung - das Kugelstoßen und Diskuswerfen glich mit jeweils nur einem Athleten eher einem Trainingswettkampf

100 Meter: Mit gleich fünf Hessen hatte das 100-Meter-Finale eher den Touch einer „HM“. Aus lediglich zwei Vorläufen wurden die Finalisten ermittelt. Tim Kolbe (TSG Friedrichsdorf) zeigte in der ersten Runde an, dass er den Titel haben will. Mit 10,96 Sekunden blieb er als einziger der vierzehn Starter unter elf Sekunden. Im Finale musste der Favorit dann kurz zittern - Fehlstart! Ein Kampfrichter wollte erst Kolbe disqualifizieren. Doch es war der Nebenmann, der zuckte und so den zu frühen Start provozierte. Nach einer gelben Karte durften alle Sprinter erneut in den Block gehen. Der TSG-Athlet kam prima aus dem Block, beschleunigte optimal und lief seinen Konkurrenten davon. Mit 10,70 Sekunden stellte der Youngster aus der Zwiebackstadt eine neue „PB“ auf und hat in seinem ersten U23-Jahr im hessischen Männer-Ranking lediglich vier Sprinter vor sich. Linus Krüger (SV Fun-Ball Dortelweil) wurde mit 11,08 Sekunden Dritter. Dahinter sortierten sich Dorislav Stratulat (SV Fun-Ball Dortelweil/5. mit 11,21 sec.), Daniel Borchardt (Eintracht Frankfurt/6 in 11,29 sec.) sowie Felix Flick (TV Wetzlar/7. mit 11,32 sec.) ein. Im VL: Philip Stahl (LG Dornburg/11,49 sec.), Maxim Meinhardt (Wiesbadener LV/11,55 sec.), Steffen Graffe (ASC Darmstadt/11,56 sec.).

200 Meter: Auch auf der längere Sprintstrecke ging Tim Kolbe (TSG Friedrichsdorf) als Favorit ins Rennen und wurde dieser Rolle vollauf gerecht. Mit 21,83 Sekunden zeigte zeigte der Athlet aus dem Hochtaunuskreis der von Apenayan Vasan (LCO Edenkoben/22,34 sec.) angeführten Konkurrenz die Hacken. Philip Stahl (LG Dornburg/5. mit 22,80 sec.) sowie Maxim Meinhard (Wiesbadener LV/6. in 23,07 sec.) hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.   

400 Meter: Auf der Stadionrunde trug sich mit Johannes Nortmeyer (USC Mainz) ein „halber Hesse“ in die Siegerliste. Ein der Langsprinter aus dem Maintaunskreis hängte mit 47,92 Sekunden die Konkurrenz ab. Tim Dillemuth (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) beendete das Rennen als Sechster (51,36 sec.).

800 Meter:  Auf der Zwei-Runden-Distanz gab mit Emil Meggle (LAC Freiburg) ein U20-Athlet in 1:53,28 Minuten den Ton an. Auch Nick Fröhlich (KSV Baunatal) gehört noch der U20 an. Der Nordhesse fand sich nach 1:59,80 Minuten auf dem neunten Platz wieder.

5000 Meter: Eine Vereins-Meisterschaft mit lediglich zwei Teilnehmern gab es über die zwölfeinhalb Runden. Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach) setzte sich in 14:34,37 Minuten gegen seinen Teamkollegen Dominik Müller (15:43,87 min.) durch.

400 Meter Hürden: Das Rennen endete mit einem Sieg des U20-Athleten Colin Ansorge (SSC Bad Sooden-Allendorf), der mit 55,52 Sekunden in den Bereich seiner PB stürmte. Den zweiten Platz teilten sich zwei Hessen. Tim Peters (ASC Darmstadt) und Yanik Can Enders (TV Groß-Gerau) wurden beide mit 55,85 Sekunden gewertet und konnten „Silber“ bejubeln.

4x100 Meter: Dem SV Fun-Ball Dortelweil (Stratulat, Krüger, Berberich, Podlipny) reichten 43,02 Sekunden zum Sieg. Die Jungs der Eintracht Frankfurt (Wolf, Borchardt, Leisner, Gußmann) landeten nach 43,44 Sekunden auf dem ungeliebten vierten Platz. Zur Bronzemedaille, sie ging an den VfL Sindelfingen, fehlten nur 0,07 Sekunden. Anmerkung am Rande: Die aktuell schnellste hessische Jugend-Staffel der U20 (Stargemeinschaft Königstein - Groß-Gerau - Kronberg) brachte schon 42,10 Sekunden auf die Bahn.

4x400 Meter: Einen Sieg ohne Konkurrenz feierten hier im Kampf nur gegen die Uhr nach 3:26,42 Minuten die Jungs des TV Groß-Gerau (Andrev, Schmerler, Enders, Amenta). Eine gute Zeit für die recht junge Staffel, gehörten doch gleich drei Athleten noch der Nachwuchsklasse U18 an.

Stabhochsprung: Hier holte sich erwartungsgemäß Max Lehl (TSG Wehrheim) den Titel. Dem Vierten der U23-DM, er sprang in dieser Saison bereits 5,02 Meter, reichten diesmal 4,85 Meter zum Sieg. Zehnkämpfer Martin Kratz (TV Gelnhausen/noch U20) absolvierte mit 4,40 Metern (6.) einen finalen Test vor der Mehrkampf-DM am nächsten Wochenende.

Hochsprung: Nach dem Sieg bei den „Süddeutschen“ der Männer am letzten Wochenende in Walldorf (2,06 m) folgte nun der zweite Streich von Philipp Heckmann. Der Eintrachtler flog auf seiner „Heimanlage“ über 2,06 Meter. Auf dem fünften Rang fand sich Vincent Velte (SV Fun-Ball Dortelweil/1,80 m) wieder.

Dreisprung: Lars Lawo (SB Yburg Steinbach) drückte als U20er mit guten 14,28 Metern dem Geschehen seinen Stempel auf. Alexander Ries (MTV Kronberg/auch U20) hatte seinen besten Versuch nach „Hopp-Step-Jump“  als Vierter bei 13,34 Metern.

Diskuswerfen: Gegen sich selbst trat hier Marius Karges an - er war nämlich der einzige Starter! Der Eintracht-Werfer (noch U20) markierte mit dem zwei Kilogramm schweren Sportgerät 49,07 Meter.

Speerwurf:  In Walldorf ärgerte sich Robin Rieß (Eintracht Frankfurt) noch etwas über seinen zweiten Platz bei den Aktiven. In seiner Klasse zeigte Robin die einzige Weite jenseits der 60 Meter im gesamten Feld. Mit 63,20 Metern holte er sich ganz locker Gold vor Tom Bichsel (LG Radolfzell/59,59 m).

 

100 Meter: Es kam zum erwarteten Duell zwischen Lara Tornow (Sprintteam Wetzlar) und Viktoria Koletzko (Wiesbadener LV) um die Sprint-Krone. Tornow hatte in der ersten Runde mit 11,84 Sekunden ihre Ansprüche bereits klar angemeldet. Koletzko lieferte zum Auftakt 12,02 Sekunden ab. Nach dem Finale sah der Abstand dann deutlich enger aus. Mit 11,87 Sekunden und winzigen 0,01 Sekunden Vorsprung hatte Lara dann das bessere Ende für sich. Laury Carilus (LAV Kassel/12,08 sec.) wurde Vierte. Kim Eidam (TG Camberg) wurde als Sechste mit 12,55 Sekunden gestoppt. Im VL: Helena Brich (LG Seligenstadt/12,66 sec.)   

200 Meter: Siegerin Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg/24,49 sec.) wurde von zwei Hessinnen gejagt, aber nicht überholt. Antonia Unger (TV Wetzlar/noch U20), sonst oft über die Langhürden unterwegs, wurde Zweite (24,86 sec.). Alisha Zwergel (Eintracht Ffm.) komplettierte nach 25,12 Sekunden das Podium. 5. Tara Heurung (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain/25,99 sec.), 6. Kyra Engel (LG Langgöns-Oberkleen/26,33 sec.), 8. Estelle Hode (LG OVAG Friedberg-Fauerbach/26,43 sec.).

400 Meter: Einen „Heimsieg“ zeigte hier Langsprinterin Anna-Maria Hofmann (Eintracht Ffm.) mit 54,91 Sekunden. Ihre Vereinskollegin Elena Tresser überquerte in 58,27 Sekunden als Vierte die Ziellinie und musste mit einem Rückstand von 0,34 Sekunden Luisa Herrfurth (SG Walldorf Astoria) die Bronzemedaille überlassen.

800 Meter: Sophia Wolf (TV Groß-Gerau) heftete sich an die Fersen von Adeline Haisch. Die Mittelstrecklerin von der LG Region Karlsruhe bestimmte dann aber mit 2:12,57 Minuten das Rennen. Wolf sicherte sich mit 2:13,20 Minuten die Vizemeisterschaft.

1500 Meter: Für Constanze Paoli (SSC Hanau-Rodenbach) gab es Grund zum Jubeln. Die U20-Läuferin holte „Bronze“ und kam mit 4:41,08 Minuten in den Bereich ihrer PB. Der Sieg ging nach 4:32,03 Minuten an Jessica Keller (TG Worms). 5. Maren Guthier (TV Groß-Gerau/4:48,87 min.).

5000 Meter: Jugend siegt lautete das Fazit der Hitzeschlacht über 5000 Meter. Tabea Herzberg (Neckarsulm SV/noch U18) hatte sich zwei Runden vor Renn-Ende an die Spitze des Feldes gesetzt und mit 17:44,04 Minuten dann auch den SDM-Titel geholt. Triathletin Emma Graf (Königsteiner LV), die rund zehn Runden die Führungsarbeit geleistet hatte, wurde am Ende Vierte (18:12,76 min.).

100 Meter Hürden: Die Kurzhürden endeten mit einem hessischen Doppelsieg. Laura Carilus (LAV Kassel) setzte sich mit 14,27 Sekunden durch, wurde bei ihrem Sieg aber von Jenna Fee Feyerabend arg bedrängt. Die Siebenkämpferin (noch U20) drückte als Zweite ihren „Hausrekord“ auf 14,32 Sekunden und nimmt an diesem Wochenende in Wesel die Mehrkampf-DM in Angriff. Lilian Tösmann (Eintracht Ffm.) verzichtete nach 14,87 Sekunden in der ersten Runde aufs Finale. Gleiches trifft auf Carolin von Sommerfeld (TV Haiger/15,62 sec.) zu. Lilly Müller (LAV Kassel) schrammte als Vierte (14,82 sec.) knapp an Edelmetall vorbei. Juliana Kratz (TV Gelnhausen/U20) wurde mit 15,76 Sekunden (7.) gestoppt.

400 Meter Hürden: Zwei Eintracht-Athletinnen, die noch der U20 angehören, durften nach ihrem Auftritt über die Langhürden zum Siegertreppchen marschieren. Hinter der süddeutschen Meisterin Lena Schlag (LG Weissager Tal/62,26 Sekunden) sortierten sich Maren Eberhard (62,70 sec.) und Anna-Lena Peine (63,20 sec.) ein. 6. Larissa Malkomes (LG Reinhardswald/U20/64,41 sec.).

4x400 Meter: Mit der Startgemeinschaft Heilbronn-Neckarsulm dominierte hier mit 4:06,45 Minuten ein Quartett aus Baden-Württemberg. Chancenlos bei der Vergabe von Edelmetall war die Startgemeinschaft Mittelhessen A-L-S (Stenger, Schmidt, Hausmann, Schmidt), für die 4:24,31 Minuten auf der Anzeigetafel aufleuchteten.

Hochsprung: Juliane Kratz (TV Gelnhausen/U20) wurde hier für überquerte 1,70 Meter mit „Gold“ dekoriert. Die beiden Eintracht-Springerinnen Annabel Peine (2.) sowie Lilian Tösmann (3.) meisterten jeweils 1,67 Meter und ergänzten damit das Podium.

Weitsprung: Fest in hessischer Hand war die Weitenjagd. Favoritin Viktoria Koletzko (Wiesbadener LV) hatte mit ihrem ersten Sprung 5,75 Meter vorgelegt. Diese Weite hatte bis zum vierten Durchgang Bestand, dann sprang Team-Kollegin Malin Stavenow mit 5,80 Metern an die Spitze und setzte mit 5,96 Metern in der nächsten Runde sogar noch einen drauf. Viktoria verbesserte sich noch auf 5,83 Meter, konnte damit die Reihenfolge aber nicht mehr drehen. Helena Brich (LG Seligenstadt) wurde mit 5,76 Metern Dritte. Der fünfte Platz ging an Sophie Ullrich (WLV/5,65 m).

Dreisprung: Die einzige „Dreizehner-Weite“ zeigte mit13,02 Metern Aliena Juliette Heinzmann (TV Eppingen/U20). Lene Maurer (Königsteiner LV) zeigte erneut einen soliden Wettkampf und verbesserte sich als Zweite auf die „SB“ von 12,16 Metern. 5. Julia Sturm (TSV Eintracht Stadtallendorf/U20/11,56 m), 8. Alina Schmidt (LC Mengerskirchen/10,67 m).

Kugelstoßen: Gerne hätte Katja Seng (LAZ Bruchköbel/U20) hier eine Medaille geholt. Der U20-Technikerin fehlte mit 12,70 Metern gegen die ältere Konkurrenz am Ende doch etwas mehr als ein Meter zu Bronze. Somit konnte sich Annika Schers (SG Dettingen-Donau/13,71 m) über Edelmetall freuen. An der Spitze markierte Katharina Schiele (TSG Heilbronn) gute 14,19 Meter. 6. Lilian Tösmann (Eintracht Ffm./11,89 m), 7. Laura Siegel (LSG Goldener Grund Niederselters/11,38 m).

Diskuswerfen: Erst mit ihrem letzten Wurf auf 51,51 Meter machte Charleen Zoschke den Titel klar. Die Eintrachtlerin hatte zuvor „nur“ 48,29 Meter auf der Habenseite. Das hätte nicht gereicht, denn Hanna Kaiser (LG Bernkastel-Wittlich) war bis dahin mit 48,82 Metern etwas besser unterwegs. In ihrer Paradedisziplin klappte es für Katja Seng (LAZ Bruchköbel/U20) mit einem Wurf auf 45,64 Meter mit der Bronze-Medaille.

Speerwerfen: Die Mehrkämpferinnen Lilly Müller (LAV Kassel) und Lilian Tösmann (Eintracht Frankfurt) absolvierten vor der Siebenkampf-DM einen Test gegen die reinen Spezialistinnen. Müller ließ ihr Sportgerät als Dritte auf 37,26 Meter fliegen, knapp dahinter markierte Tösmann 36,33 Meter (4.).

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth

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