DM WU18: Goldenes Tripel durch Masha-Sol Gelitz, Pia Pätzel und Nadjela Wepiwe

  29.07.2023    HLV Wettkampfsport

100 Meter: Was ein Durchmarsch. Pia Pätzel bei der DM zu rechnen ist, war schon beim Blick in die Meldeliste klar. Dort rangierte die Athletin der LG VfL/SSG Bensheim mit ihren 11,94 Sekunden auf dem fünften Platz. In ihrem Vorlauf machte Pia mit 11,95 Sekunden (bei nur 0,5 m/sec Rückenwind) die direkte Quali für das Halbfinale klar. Dort stürmte das Sprinttalent dann in der neuen Bestzeit von 11,84 Sekunden über die Ziellinie und als Siegerin ihres Laufes auch gleich ins Finale. Dort wurde es dann nochmals erheblich schneller und erneut hatte Pätzel die Nase vorne. Die tollen 11,65 Sekunden brachten den DM-Titel vor Sherin Kimuanga (Leipzig/11,71 sec.). Leider schob hier aber der Rückenwind mit + 2,6 m/sec. Zu kräftig an, so dass die Zeit nicht in die Bestenliste aufgenommen werden kann. „Geil! Das habe ich nicht erwartet. Ich hatte schon auf einen Platz auf dem Treppchen gehofft. Vor dem Finale hatte ich mir eine Medaille fest vorgenommen. Und das hat geklappt“, freute sich die schnelle Südhessin.

200 Meter: Auch auf der längeren Sprintstrecke hatte Pätzel ein Eisen im Feuer. Hier lautete die Meldeleistung 25,10 Sekunden. Doch bereits nach dem Vorlauf war dieser Wert gelöscht, denn es leuchteten 25,01 Sekunden auf der Anzeigetafel auf. Ziemlich genau zwei Stunden später war dann auch diese Zeit nur noch Schall und Rauch. Bei wahrlich nicht optimalen Sprintbedingungen drückte Pia ihren Hausrekord auf starke 24,64 Sekunden und holte mit „Bronze“ ihre zweite DM-Medaille an diesem Wochenende.

400 Meter: Finja Ponndorf (Eintracht Frankfurt) kämpfte auf der Stadionrunde bis zum letzten Meter. Der Einsatz wurde belohnt. Die Adlerträgerin verbesserte sich auf 57,60 Sekunden und zog als letzte Läuferin über die Zeitregel ins Finale ein. Dort bestätigte sie als Siebte mit 57,66 Sekunden ihre Leistung aus dem Vorlauf.

800 Meter: Lynn Hück (TV Waldstraße Wiesbaden) hatte eventuell mit der Finalteilnahme spekuliert. Von der Papierform hätte das auch klappen können, stand sie mit 2:15,30 Minuten doch auf Rang acht der Meldeliste. Doch mit 2:24,74 Minuten blieb die Mittelstrecklerin aus der Landeshauptstadt ein ganzes Stück über ihrer „SB“. Um zu den acht Finalistinnen zu gehören, wären über die Zeit in Rostock 2:16,74 Minuten nötig gewesen. 

1500 Meter: Pauline Kleesiek (LAV Kassel) rollte im Vorlauf problemlos mit und hatte keine Probleme, ins Finale zu kommen. Mit 4:48,38 Minuten unterbot sie ihre Meldeleistung um knapp drei Sekunden und durfte am nächsten Tag nochmals ran. Im Endlauf wurde dann ein flotteres Tempo angeschlagen und auch Pauline schaltete noch einen Gang hoch. Am Ende konnte sie sich als Siebte mit 4:41,26 Minuten über eine neue Bestzeit freuen und bekam damit auch noch eine der begehrten DM-Urkunden.

3000 Meter: Fast eine Punktlandung gelang Maxime Fabienne Dammeyer (Eintracht Frankfurt), die in Rostock als Zehnte mit 10:28,87 Minuten gestoppt wurde. Nahezu die identische Zeit (10:28,53 min.), die sie beim Meeting ihres Vereins bei der DM-Qualifikation Anfang Mai abgleitet hatte.

100 Meter Hürden: Aus vier Vorläufen wurden die sechzehn Teilnehmerinnen für die beiden Halbfinale ermittelt. Wer in seinem Rennen unter die Top-Drei kam, war direkt weiter. Das gelang auf Anhieb Leticia Puknus (ASC Darmstadt), die 14,36 Sekunden auf die Bahn brachte und diese Marke dann in der nächsten Runde bei leichtem Gegenwind auf 14,14 Sekunden drückte. Damit hatte die ASClerin die Finalteilnahmen sicher und bestätigte hier als Fünfte in 14,17 Sekunden nochmals die Leistung aus der zweiten Runde. Sara Hamin (SG Enkheim) wurde in ihrem Vorlauf mit 14,80 Sekunden gestoppt. Hier wären 14,66 Sekunden für ein Weiterkommen nötig gewesen.

400 Meter Hürden: Ina Ehrmann (LG Dornburg) gehörte mit ihren bei den „Süddeutschen“ in Ulm gelaufenen 62,57 Minuten zu den Anwärterinnen auf eine DM-Medaille. Und gleich im Vorlauf untermauerte Ina mit starken 62,16 Sekunden (es war die zweitschnellste Zeit der Vorrunde) ihre Ambitionen auf Edelmetall. Bein Finale am Folgetag gab es dann Spannung bis zum letzten Meter zwischen Ehrmann und Mara Sophie Schmitz (LG Idar-Oberstein). Mit dem bloßen Auge war keine Siegerin zu ermitteln, so eng ging es zur Sache. Am Ende wurde die Rheinländerin mit 61,70 Sekunden vor der zeitgleichen Hessin auf den ersten Platz gesetzt. Im Ergebnisprotokoll wurden zur Erläuterung die Zeiten mit 61,693 zu 61,697 Sekunden aufgeführt.

2000 Meter Hindernis: Ein famoser Leistungsprung gelang Luise Hitzbleck, die mit einer Bestzeit von 7:16,73 Minuten nach Mecklenburg-Vorpommern angereist war. Diese Marke war nach dem Rennen aber pulverisiert, denn die Eintrachtlerin steigerte sich um gleich satte 21 Sekunden (!!). Luise teilte sich das Rennen gut ein, konnte sich in der Endphase immer weiter nach vorne schieben und wurde für ihre 6:54,11 Minuten mit der Bronzemedaille belohnt. Lediglich die schon im Vorfeld höher eingeschätzten Athletinnen Leni Hanselmann (MTV Ingolstadt) und Jule Lindner (LG Bamberg) waren an der Ostsee mit 6:48,68 bzw. 6:49,88 Minuten schneller unterwegs. Eine neue „PB“ gab es auch für Hannah Lösel (ebenfalls Eintracht Ffm.), die sich als Sechste mit 7:02,66 Minuten der „Sechser-Marke“ annäherte.

4x100 Meter: Unter der Rubrik „Erfahrung sammeln“ ist der Aufritt der LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain mit der Sprintstaffel zu verbuchen. Mit 49,68 Sekunden (Rang 15) blieb das Quartett in der Besetzung Emilia Laux, Lena Burchard, Sarah Burkardtova und Neela Szangolies im Bereich der Meldeleistung von 49,67 Sekunden. Die siegreichen Mädels des SC DHfK Leipzig liefen mit 46,48 Sekunden in einer anderen Liga.

Hochsprung: In Abwesenheit der aktuell bundesweit führenden Springerin Ella Obeta (LG Eckental/1,78 m) setzte sich Mitfavoriten Anna-Elisabeth Ehlers (TSV Glücksburg) mit 1,77 Meter gegen Anna Amalia Reichel (LG Ohra Energie/1,74 m) durch. Gleich drei Athletinnen flogen bei 1,71 Metern über die Latte. Bronze ging schließlich an Leonie Kroter (DJK SG Wasseralfingen). Eine Höhe darunter, nämlich die 1,68 Meter, überquerten gleich sechs Springerinnen. Dazu gehörte auch Sara Hamin (SG Enkheim), die nach Auswertung aller Sprünge Siebte wurde.

Dreisprung: Nichts für schwache Nerven war die Entscheidung beim „Hopp-Stop-Jump“, denn lediglich ein winziger Zentimeter entschied hier die deutsche Meisterschaft. Favoritin Masha-Sol Gelitz (GSV Eintracht Baunatal/schon 12,67 m) hatte im zweiten Durchgang 12,27 Meter vorgelegt und war damit an die Spitze gesprungen. In der fünften Runde wurde es dann ganz knapp, denn Berenike Roos (TV Wattenscheid) rückte Masha-Sol mit 12,26 Metern ganz dicht auf die Pelle. Bei dieser Konstellation blieb es dann auch, denn in der finalen Runde gab es an der Spitze keine Veränderungen mehr.„Bei dem Wetter war es natürlich schwierig, zu springen. Mir hat es etwas an Schnelligkeit gefehlt“, kommentierte Masha-Sol die Regenschlacht von Rostock. Ein massiver Wolkenbruch führte sogar zu einer Unterbrechung des Wettkampfes. Die Zwangspause brachte Gelitz jedoch nicht aus dem Konzept.

Diskuswerfen: Nadjela Wepiwe hatte im Diskusring den richtigen Dreh raus. Als Dritte der Meldeliste angereist, als neue deutsche Meisterin mit 46,67 Metern die Heimreise angetreten. Besser geht es nicht. Die Technikerin im Trikot der TSG Wehrheim markierte die Siegesweite im dritten Durchgang und löste damit Soraya Sprenger (SSC Berlin) von der Spitze ab, die zuvor 44,53 Meter gezeigt hatte. Christina Iyamu (LSG Goldener Grund Selters/schon 42,23 m) blieb im Vorkampf mit 37,90 Metern (9.) unter ihren Möglichkeiten."Es hat schlecht angefangen und wurde dann deutlich besser. Ich hatte schon ein paarmal Wettkämpfe im Regen, deshalb war das nichts Neues für mich“, berichtet die 16-Jährige Schülerin, die mit dem Wurf von Rostock nur um acht Zentimeter unter ihrer Bestmarke blieb.

erstellt von Jens Priedemuth

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