„Die Diagnose war eine große Erleichterung“

  14.03.2017
Am Samstag absolvierte Hammerwerferin Kathrin Klaas von der LG Eintracht Frankfurt ihren ersten Wettkampf in diesem Jahr. Vor dem European Throwing Cup in Las Palmas, wo die 33-jährige HLV-Aktivensprecherin mit 71,06 Metern die WM-Norm überbot und den zweiten Platz belegte, sprach sie über das vergangene Jahr, mentale Tiefpunkte und ihre Ziele in der WM-Saison.

„Die Diagnose war eine große Erleichterung“

 Am Samstag absolvierte Hammerwerferin Kathrin Klaas von der LG Eintracht Frankfurt ihren ersten Wettkampf in diesem Jahr. Vor dem European Throwing Cup in Las Palmas, wo die 33-jährige HLV-Aktivensprecherin mit 71,06 Metern die WM-Norm überbot und den zweiten Platz belegte, sprach sie über das vergangene Jahr, mentale Tiefpunkte und ihre Ziele in der WM-Saison.


Wie würdest Du das Jahr 2016 rückblickend beschreiben?

„Ich war froh, dass es am Ende eine Diagnose gab, die gezeigt hat, dass ich mir die Schmerzen nicht eingebildet habe und es ein gesundheitliches Problem gab, das mich gehindert hat. Umso mehr erleichtert war ich, dass mir die Operation meines Leistenbruches die Gewissheit geben konnte, dass ich weiterhin meinen Sport ausüben kann. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro war nämlich nicht klar: Kann ich überhaupt weitermachen? Wird der Grund meiner Beschwerden gefunden? Und wenn ja, wie können sie behandelt werden?“

Wie geht man mit einer solchen Situation um?
„Die Zeit war schon sehr frustrierend, das kann ich nicht anders beschreiben. Es gab Momente, da saß ich in der Ecke und habe dicke Tränen geweint, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste. Ich habe alles gegeben, aber die Leistung war enttäuschend. Keiner konnte mir helfen oder sagen, was ich machen soll. Ich war bei Ärzten, Physiotherapeuten und habe sogar mein Training umgestellt. Wir haben alles getan, doch die Ursache war nicht greifbar. Das war auch mental sehr anstrengend, weil der ‚Feind‘ unsichtbar war und ich nicht wusste, ob es mit dem Sport überhaupt, und wenn ja wie, weitergeht. In solch einer Zeit den Kopf hochzuhalten, auf Wettkämpfe zu gehen und nicht aufzugeben, war alles andere als einfach. Das hat mir sehr viel abverlangt, aber wenn ich es nicht probiert hätte und bei der Europameisterschaft oder gar bei den Olympischen Spielenes nicht wenigstens versucht hätte, wäre ich verärgert gewesen und hätte das Gefühl gehabt, vielleicht zu früh aufgegeben zu haben. Die Diagnose war dann für mich eine große Erleichterung.“

Schauen wir in die Zukunft: Wie laufen die Vorbereitungen?
„Super! Ich bin wirklich gut drauf - Klopf auf Holz. Mit meiner Erfahrung, die ich mittlerweile mitbringe, kann ich an vielen Feinheiten arbeiten und die Anweisungen meines Trainers noch besser umsetzen. Ich fühle mich gut und bereit für die neue Saison.“

Welche Wettkämpfe sind für anstehende Saison geplant?
„Ich möchte bei einigen Wettkämpfe der „IAAF Hammer Throw Challenge“ teilnehmen. Außerdem stehen für mich mit Peking und Kawasaki zwei Veranstaltungen in Asien an, Fränkisch-Crumbach natürlich und was anschließend folgt, ist erst einmal offen. Natürlich werde ich auch an den deutschen Meisterschaften in Erfurt teilnehmen. Mein Hauptziel für dieses Jahr ist die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in London.

Wie lauten die Ziele für 2017?
„Ich möchte das nachholen, was vergangenes Jahr nicht funktioniert hat. Wenn ich zu den Wettkämpfen fit bin und eine entsprechende Form habe, kann ich um die vorderen Plätze kämpfen. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro konnte mit unter 75 Metern eine Medaille gewonnen werden, diese Konkurrenz wird auch bei der WM in London am Start sein. Ich werde alles versuchen, um vorne anzugreifen und eine Medaille mit nach Hause zu bringen.

Quelle: Presse Eintracht Frankfurt / Ann-Kathrin Ernst

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