Wettkampfsimulation im Trainingsbetrieb

  08.06.2020    Leistungssport
Am gestrigen Sonntag wurde auf dem Gelände des HLV-Leistungszentrums in Frankfurt die Durchführung ausgewählter Disziplinen unter Wettkampfbedingungen erprobt. Dabei orientierten sich die Organisatoren streng an den Vorgaben der bestehenden Abstands- und Hygieneregeln.

Die akribische Vorbereitung des HLV-Leistungssportteams, gemeinsam mit Bundesstützpunktleiter Carsten Ebert, erfolgte bereits einige Tage zuvor. Der HLV wollte mit einer überschaubaren Anzahl von Sportlern eine Leistungsmessung unter wettkampfähnlichen Bedingungen simulieren und dabei sein Konzept testen. Neben einer konsequenten Eingangskontrolle mit Teilnehmerliste wurden Hygienebeauftragte benannt, ausreichend Desinfektionsmittel bereitgestellt und ein separater Aufwärmbereich geschaffen. Dass sich der Aufwand gelohnt hatte, machte die Einschätzung von Oliver Palme, Referatsleiter Breiten- und Leistungssport beim Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, deutlich: „Ich bin erstaunt wie professionell der HLV die Vorgaben umgesetzt hat – und das von Anfang an.“

Auf dem Programm standen die 100- und 200-Meterdistanzen für Frauen und Männer. 31 Athletinnen und Athleten waren der Einladung des HLV gefolgt. Neben den hessischen Kaderathleten auch einige Bundeskaderathleten aus anderen Landesverbänden. Für die offizielle Anerkennung der Leistungen wurde ein ordentliches Kampfgericht und Zeitmessung organisiert. Die gezeigten Leistungen nach den vielen Wochen des eingeschränkten Trainingsbetriebes und ohne Wettkampfpraxis waren mehr als passabel, sogar persönliche Bestzeiten wurden erzielt. „Ich bin über meinen besten Saisoneinstieg meiner Karriere sehr zufrieden“, kommentierte Michael Pohl seinen Auftritt. Dem amtierenden deutschen Meister gelang eine Zeit von 10,39 Sekunden über die 100-Meter. Zur Organisation fand er nur lobende Worte: „Ein sehr großes Dankeschön an die Veranstalter.“

Die Analyse von HLV-Präsident Klaus Schuder viel ebenfalls positiv aus: „Eine großartige Entwicklung und ein weiterer Meilenstein. Das war eine perfekte Team-Leistung. Vielen Dank an alle Beteiligte für das große Engagement.“ Und Martin Rumpf, Vizepräsident Leistungssport beim HLV, ergänzte: „Alles, was gestern auf dem Sportplatz stattgefunden hat, war erstklassig. Ich hatte sehr große Freude und bin sehr stolz, ein Teil des Teams zu sein.“

Nach dem gelungenen Test sind nun weitere Simulationen für die Disziplinen Wurf und Sprung an verschiedenen Terminen in Planung. Bei aller Freude über das erfolgreiche Konzept mahnt Martin Rumpf aber vor zu großer Euphorie: „Es gilt nun weiterhin besonnen zu bleiben, sich an die Regeln zu halten und Stück für Stück voranzukommen.“ Diese Strategie hat sich der HLV zum Vorbild genommen.

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Text und Fotos: Björn Günther