New York, Houston, Luxemburg, Leipzig, Lievin, Torun, Kalbach - hessische Leichtathleten weltweit unterwegs

  18.02.2021    Leistungssport Wettkampfsport

In Hinblick auf die deutschen Hallen-Meisterschaften an diesem Wochenende in Dortmund unterzogen sich viele Athleten einem finalen Formtest. Besonders gelungen war der bei Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt), der in einem hochklassigen Rennen in New York so richtig Gas gab. Beim „NB Invitational Grand Prix“, dem dritten von fünf Meetings im Rahmen der World Athletics Indoor Tour, beendete Bartelsmeyer die 1500 Meter zwar „nur“ auf dem achten Platz, doch die Spitzenzeit von 3:38,16 Minuten bedeuteten für den Eintrachtler neue „PB“ und auch ein lockeres Unterbieten der EM-Norm für Torun (3:41,50 min.). Ob Bartelsmeyer jedoch an Sonntag in Dortmund laufen wird, ist wegen der etwas schwierigen An- und Einreise aus Amerika noch offen. Das absolut hochklassige Rennen gewann der Australier Oliver Hoare in 3:32,35 Minuten (Landesrekord) von dem Briten Jake Wightman (3:34,48 min.).

Eine weitere Normerfüllung für Torun jenseits des Atlantiks gelang Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach), bei einem Start für sein Uni-Team (Cincinnati). Der 23Jährige Hesse siegte im texanischen Houston über 3000 Meter mit hervorragenden 7:50,51 Minuten, steigerte dabei seine Bestzeit um über vier Sekunden und blieb auch noch ganz souverän unter der EM-Norm von 7:50,00 Minuten. Julius Hild (ebenfalls SSC) beendete das Rennen in 8:38,95 Minuten als Fünfter.

Ein ganzes Stück schneller als der SSCler war Sebastian Mrochen (LG Reinhardtswald) bei einem Meeting in Allendale (Missouri). Auf einer flachen 300 Meter-Bahn ohne überhöhte Kurven wurde Sebastian mit 8:18,73 Minuten Sechster und knackte die Norm für die U20 Europameisterschaft in Tallinn (EST). Bereits in den letzten Wochen konnte der Sportmanagement-Student der Wingate-University (North Carolina) mit starken Auftritten über 5000 Meter (14:38,56 min.) und die Meile (1609 Meter - 4:16,25 min.) überzeugen. Am hochwertigsten ist jedoch die 3000-Meter-Zeit, gab es hier doch eine Steigerung um 17 Sekunden gegenüber dem Vorjahr. Der LG-Läufer hat in den USA seine Wochenumfänge auf teilweise 140 Kilometer gesteigert. Hinzu kommt eine starke Konkurrenz im Uni-Team. Können doch hier gleich zwölf Athleten eine 5000-Meter-Zeit unter 15 Minuten vorweisen.

In Leipzig war Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) flott unterwegs. Die mehrfache deutsche Meisterin auf der Hallenrunde zeigte zwei schnelle Rennen unter 23 Sekunden. Im ersten Lauf der Leistungsdiagnostik leuchteten 22,83 Sekunden auf der Anzeigetafel auf, knapp zwei Stunden später waren es 22,96 Sekunden. In diesem Jahr gehören die 200 Meter leider nicht zum DM-Program in der Halle, so dass Haase in Dortmund die 60 Meter laufen wird. Moritz Mainka (Wiesbadener LV/noch U20) gewann beide Läufe über 60 Meter Hürden (7,95 bzw. 7,92 sec.) und beendete damit die Hallen-Saison.

Im französischen Lievin konnte Gesa-Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) nach 8:55,25 Minuten (10.) für die 3000 Meter einen Haken an die EM-Norm (9:03,00 min.) machen. Nur ein paar Tage später war die Hindernis-Spezialistin aus Dillenburg bereits wieder im Einsatz. Diesmal im Großherzogtum Luxembourg, wo nach 4:11,68 Minuten (4.) über 1500 Meter die nächste EM-Norm (4:12,00 min.) eingetütet war. Georg Fleischhauer (Eintracht Frankfurt) wurde in 7,91 Sekunden Sechster über 60 Meter Hürden und stellte im Vorlauf (7,90 sec.) eine neue Saisonbestmarke auf.

Eine blitzsaubere DM-Generalprobe zeigte Marvin Heinrich beim Laufabend im LA-Zentrum Kalbach. Der Eintrachtler hatte mit Maximilian Klink (LG Dornburg) einen guten Tempomacher über die 800 Meter, hielt nach dessen Ausstieg das Tempo hoch und stürmte mit 1:47,09 Minuten zu einer neuen Hallenbestzeit. In Dortmund gibt Heinrich aber den 1500 Metern den Vorzug. Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach), ebenfalls 1500-Meter-Starter, wurde in Kalbach mit 1:51,86 Minuten Zweiter. Der Sieg in der U20 ging nach 1:53,37 Minuten an Robin Pfahls (TV Gelnhausen). Bei den 1500 Metern verfehlte der U18er Jan Dillemuth (TV Assenheim) mit 4:00,53 Minuten nur knapp eine Zeit mit einer Drei vor dem Komma.  Fit für die „Deutschen“ präsentierte sich Nele Weßel (U23). Der Neuzugang beim Königsteiner LV setzte sich in der neuen Bestzeit von 4:26,18 Minuten sicher gegen Denise Krebs (TSV Bayer 04 Leverkusen/4:29,35 min.) durch. In der U20 trug sich Svenja Clemens (LG Odenwald/4:39,62 min.) in die Siegerliste ein. Vanessa Mikitenko (SSC/noch U18) zeigte gute 4:40,11 Minuten. Erwähnenswert noch die 22,97 Sekunden von Finn Kohlenbach (KLV/U18) über 200 Meter.

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth