Lisa Mayer verschiebt Saisoneinstieg

  07.06.2018    Leistungssport

Spätestens nach dem vergangenen Wochenende, als andere deutsche Top-Sprinterinnen in Regensburg mit schnellen Einzel- und Staffelzeiten glänzten, stand die Frage im Raum: Was macht eigentlich Lisa Mayer vom Sprintteam Wetzlar? Die 22-Jährige, in den zurückliegenden zwei Jahren das präsenteste Gesicht des Hessischen Leichtathletik-Verbandes und Werbebotschafterin der EM in Berlin, war auch in Regensburg nicht am Start. Am Mittwochabend gab es laut Sven Lindemann, dem ersten Ansprechpartner des Sprintteams, in Frankfurt ein Treffen mit der mehrfachen hessischen Rekordhalterin und WM-Staffelvierten von 2017. Er wolle sich auf den neuesten Stand bringen lassen, so Lindemann. Eine Nacht später gab es eine Botschaft mit acht Wörtern: „Bei Lisa hat sich der geplante Saisonstart verschoben.“ Womit er lediglich bestätigte, was ohnehin schon jeder wusste. Weitere Details nannte er auch auf Nachfrage nicht. Wie aus dem Umfeld von Mayer berichtet wird, könnte die schnelle Mittelhessin (11,14/22,64) in zwei, drei Wochen an den Start gehen. Gesundheitliche Probleme hatte Mayer bereits in der Hallensaison. So war sie bei der DM in Dortmund und der WM in Birmingham (Großbritannien) nicht dabei - seinerzeit waren es nach eigener Aussage leichte muskuläre Probleme, ausgelöst von einem grippalen Infekt.     

Auch Marc Tortell vom TV Rendel ist derzeit nicht wettkampffähig. Anfang Mai, etwas mehr als fünf Monate nach seinem Wechsel in die Trainingsgruppe von Georg Schmidt, waren bei dem U23-Mittelstreckenläufer im DLV-Höhentrainingslager in Südafrika stechende Schmerzen im Mittelfuß aufgetreten. Die Röntgenuntersuchung vor Ort schloss einen Ermüdungsbruch jedoch aus. Tortell setzte das Trainingslager mit Alternativtraining fort. Zurück in Deutschland, diagnostizierte ein Orthopäde mittels Ultraschall und MRT eine Stressfraktur. Der Heilungsprozess ist mit rund sechs Wochen angesetzt. Der deutsche U20-Hallenmeister über 3.000 Meter (2016) sei zum Zeitpunkt der Verletzung in sehr guter Form gewesen, sagt seine Mutter Uta Tortell. „Aber dies ist leider immer unerheblich, wenn keine Wettkämpfe bestritten werden können.“

Nicht gerade vom Glück verfolgt ist auch Gordon Porsch (LG ovag Friedberg-Fauerbach). In der Hallensaison der Senkrechtstarter unter den deutschen Stabhochspringern mit 5,61 Metern, musste er auf dem Weg zur sommerlichen Bestform einen Rückschlag hinnehmen. Vor rund zehn Tagen verletzte sich Porsch im Training am rechten Fuß. Mit einer kurzfristigen Ruhigstellung, Salbenverbänden und Physiotherapie wurden die Probleme jedoch nicht gelöst. Und am Wochenende beim Markplatzspringen in Recklinghausen - aus kurzem Anlauf - ging so gut wie nichts: Porsch überquerte 4,84 Meter. So blieb es für den Lehramtsstudenten im Freien bei 5,22 Metern. Mittlerweile gibt es aber Entwarnung. „Die MRT-Untersuchung ergab keinen negativen Befund. Gordon gönnt sich jetzt noch etwas Ruhe und pausiert bis Anfang oder Mitte der nächsten Woche. Dann steigt er langsam wieder ins Training ein“, sagt Trainer-Vater Dietmar Porsch. Die Diagnose: ein verstauchtes Sprunggelenk mit Ödembildung.

Doch es gibt auch gute Botschaften: Xenia Stolz vom Wiesbadener LV, in der Hallensaison 2017 DM-Dritte im Weitsprung (p.B: 6,74 Meter), ist auf die Laufbahn zurückgekehrt. Ende Dezember war die 29-Jährige Mutter einer Tochter geworden, in der vergangenen Woche gelang ihr bei den hessischen Staffelmeisterschaften in Bebra ein Comeback. Die WLV-Sprintstaffel lief in der Besetzung Julia Mol, Deborah Levi, Anna Viktoria Haffer und Stolz in 48,40 Sekunden auf den zweiten Platz. „Alles Weitere ist noch komplett offen“, sagt ihr Heim- und Landestrainer Peter Rouhi.

erstellt von tin./jp