Eva Dieterich glänzt mit Sieg beim Pforzheim-Cross und ist klare Anwärterin auf ein EM-Ticket für Turin

  15.11.2022    HLV Wettkampfsport

Einmal mehr wurde der Pforzheimer „Sparkassen-Cross“ seinem Ruf gerecht, zu den führenden „Querfeldein“ Rennen in Deutschland zu gehören. Über 1000 Teilnehmer (!), besonders im jüngeren Nachwuchsbereich sorgten für reichlich Masse. Zudem gab es aber auch Klasse. So wurde bei der männlichen und weiblichen Jugend U20 die ersten Tickets für die Crosslauf-EM am 11. Dezember in Turin vergeben. In den diversen anderen Altersklassen nutzten die Athleten das Rennen auf dem Wiesenparcours des Lohwiesen-Hofes als finalen Test vor den deutschen Meisterschaften Ende des Monats in Löningen.

Mit von der Partie in Pforzheim war auch ein hessisches Trio. Hier präsentierte sich Eva Dieterich (LT Kassel) in toller Form und absolut fit für die DM. Die Nordhessin rollte bei den männlichen U20ern (das Rennen wurde zusammen gestartet) bestens mit und setzte sich in der Frauen-Wertung über 6600 Meter ziemlich schnell an die Spitze des Feldes. Diese Position gab die 23-Jährige Langstrecklerin dann auch nicht mehr ab und feierte mit 27:19 Minuten einen souveränen Sieg. Celine Kaiser (LAC Freiburg) hatte mit 27:59 Minuten nie eine Chance, Dieterich gefährlich zu werden. Die EM-Quali sollte für die Athletin aus Kassel eigentlich nur noch eine Formsache. Bereits im Vorjahr gehörte Dieterich bei den kontinentalen Titelkämpfen in Dublin zum Aufgebot des DLV. Das Podium der Frauen komplettierte in 28:45 Minuten Fabienne Königstein mit einer beachtlichen Leistung. Die Athletin in den Farben der MTG Mannheim, sonst eher bei Straßenrennen unterwegs, wurde vor knapp fünf Monaten Mutter einer Tochter.

Beim Nachwuchs der weiblichen U20 standen 4400 Meter auf dem Programm. Zudem ging es um die ersten zwei von fünf möglichen EM-Tickets nach Turin. Eine ganz souveräne Vorstellung lieferte Kira Weis ab. Die deutsche Meisterin vom KSG Running-Team trug sich mit 18:08 Minuten in die Liste der Siegerinnen ein. Damit hatte sie satte 22 Sekunden Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen. Der Kampf um die Plätze entwickelte sich zu einer extrem spannenden Angelegenheit. Auf den letzten Metern lief Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe) noch ganz nah an die zuvor enteilte Johanna Pulte (SG Wenden) ran. Merkel konnte sich aber mit 0,54 Sekunden Vorsprung ins Ziel retten und das zweite EM-Ticket holen. Pulte hat aber gute Chancen, bei der DM in Löhningen ebenfalls noch auf den EM-Zug aufzuspringen. Gleiches trifft auf Carolina Schäfer (TG Schwalbach) zu. Die Langstrecklerin aus dem Main-Taunus-Kreis brachte sich auf dem kräftezehrenden Wiesenkurs vor den Augen der zuständigen Bundestrainer als Gesamtvierte mit 18:46 Minuten, das entspricht einem Durchschnittstempo von 3:45 Minuten pro Kilometer, für einen Platz im U20-Team ins Gespräch. Die finale Entscheidung fällt hier aber erst nach den „Deutschen“. 

Einziger männlicher Starter aus Hessen in der Goldstadt war Christoph Schrick. Bei wohl einem seiner letzten Starts für den ASC Darmstadt, ab 2023 trägt er das Trikot des Königsteiner LV, hatte Christoph jedoch einen harten Stand gegen die bärenstarke Konkurrenz. Der Teilnehmer der U20 WM von Cali musste auf den beiden letzten von sechs zu laufenden Runden ganz schön kämpfen. Nach 26:44 Minuten (19. Gesamt bzw. 11. Unter allen deutschen Läufern) war es dann geschafft. Den nächsten Matchball, um eventuell ins DLV-Team zu kommen, gibt es dann bei den nationalen Titelkämpfen. U20-Sieger Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg) kann die Koffer für Italien schon packen. Der Hindernisspezialist spulte das Rennen auf dem tiefen Geläuf in 24:50 Minuten ab und lag damit knapp vor dem Schweizer Romuald Brosset (CA Fontenais/24:53 min.).

erstellt von Jens Priedemuth