Deutsche Mehrkampf-Meisterschaften Bernhausen: Martin Kratz holte „Zehnkampf-Gold“ in der U23

  31.08.2022    HLV Wettkampfsport
Jan Volkmar (ebenfalls U23) machte das Double perfekt

Die kleine schwäbische Gemeinde Bernhausen war einmal mehr Treffpunkt der nationalen Mehrkampf-Elite. Diesmal ging es im Fleinsbach-Stadion um die nationalen Mehrkampf-Titel bei den Aktiven, der U23 sowie der Nachwuchsklasse U20. Der erste Tag litt unter zeitweise starken Regenfällen - nicht gerade optimale Rahmenbedingungen für Top-Leistungen im Zehn- oder Siebenkampf. Unbeeindruckt davon zeigte sich U23er Martin Kratz (TV Gelnhausen), der gleich mit starken 11,13 Sekunden über 100 Meter loslegte. Auch die 6,84 Meter beim Weitsprung und 12,99 Meter mit der Kugel konnten sich allemal sehen lassen. Bei der Höhenjagd gingen überquerte 1,94 Meter in die Wertung ein. Stark, denn eine hartnäckige Verletzung im Sprungfuß machte eine Umstellung des Anlaufes notwendig. Die erste „Halbzeit“ beendete Kratz mit 52,10 Sekunden auf der Stadionrunde und übernachtete damit als Führender (3744 Punkte) vor Jan Volkmar (Eschweger TSV/3402 Pkt.). 

Der TVGler stieg am nächsten Tag mit 15,20 Sekunden über die 110 Meter Hürden in den Wettkampf ein. Zittern dann beim Diskuswerfern, denn die beiden ersten Würfe landeten knapp außerhalb des Sektors. Im dritten Durchgang musste es also passen. Mit einem Sicherheitswurf auf 35,57 Meter verschenkte Kratz zwar einige Zähler, blieb aber in der Wertung und wahrte seine Chancen auf den DM-Titel. Beim Stabhochsprung konnten 4,40 Meter auf der Habenseite verbucht werden. Beim anschließenden Speerwerfen bohrte sich der beste Versuch dann bei 48,34 Metern in den Rasen. Als es zu den 1500 Metern ging, hatte der Mann aus der Barbarossa-Stadt rund 150 Punkte Vorsprung auf seine Verfolger - ein solides Polster. Mit 4:57,31 Minuten lief der Gelnhäuser das Rennen kontrolliert nach Hause, sicherte sich mit der neuen persönlichen Bestmarke von 7014 Punkten den DM-Titel und rückte in der deutschen Jahresbestenliste auf den siebten Platz vor. Fairerweise muss jedoch erwähnt werden, dass von der nationalen Zehnkampf-Elite der U23 die Top-Sechs des nationalen Rankings in Bernhausen nicht am Start waren. 

Durch Jan Volkmar ging auch die Vizemeisterschaft nach Hessen. Der Nachwuchsmann im Trikot des Eschweger TSV, es ist sein erstes Jahr in der Altersklasse U23, sammelte 6714 Punkte. Diese setzten sich aus 11,39 Sekunden (100 Meter), 6,72 Meter (Weitsprung), 11,99 Meter (Kugelstoßen), 1,82 Meter (Hochsprung), 54,29 Sekunden (400 Meter), 15,96 Sekunden (110 Meter Hürden), 38,59 Meter (Diskus). 4,90 Meter (Stabhochsprung), 54,62 Meter (Speer) sowie 5:29,44 Minuten (1500 Meter) zusammen.

 

Eigentlich wollte Andreas Bechmann (Eintracht Frankfurt) nach längerer Zehnkampf-Abstinenz wegen Erkrankung  bzw. Verletzung vor den Toren Stuttgarts sein sportliches Comeback geben. Der U23-Europameister legte mit der neuen 100-Meter-Bestzeit von 10,65 Sekunden auch prächtig los. Das war es dann aber auch. Denn bereits beim folgenden Weitsprung meldete sich Bechmann nach einem durchgelaufenen Versuch vom Wettkampf ab. Der Eintrachtler hatte leichte muskuläre Probleme und wollte keine Verletzung riskieren. Schade, denn es wäre sicherlich ein spannender Wettkampf geworden. Manuel Eitel (SSV Ulm) startete richtig durch und holte sich nach zwei Tagen mit tollen 8189 Punkten die Zehnkampf-Krone.

 

Im Zehnkampf der U20 belegte Björn Langer (LG Wettenberg) in einem großen Feld mit 26 Startern einen guten neunten Platz und verbesserte mit 6379 Zählern sein Resultat von den hessischen Mehrkampf-Meisterschaften, als er in Darmstadt 6255 Punkte sammelte. Mit dabei war hier anfangs auch noch Jonas Harner (TV Gelnhausen), der in der Nacht zum zweiten Wettkampftag Fieber bekam und den Wettkampf somit leider nich beenden konnte.

Unter der Rubrik „Erfahrung sammeln“ kann man den Auftritt von Katharina Altlay (SG Enkheim) verbuchen, die im Siebenkampf der U20 im Hochsprung leider ohne gültigen Versuch blieb. Somit fehlten natürlich jede Menge Punkte. Altlay beendete den Wettkampf trotzdem und kam auf 3504 Zähler (21.).

erstellt von Jens Priedemuth