Antonia Dellert und Lara Tortell holen deutsche U23-Vizemeisterschaft

  08.07.2023    HLV Leistungssport Wettkampfsport
Bei der U23 DM in Göttingen gab es zwar keinen Titel für die Athletinnen aus Hessen, doch zwei Silbermedaillen und vier bronzene Plaketten sind eine solide Ausbeute.

100 Meter: Mit Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar) und Alisha Zwergel (Eintracht Frankfurt) vertraten gleich zwei Athletinnen die hessischen Farben im Finale. Das war nach den Zeiten in der Meldeliste auch keine so große Überraschung. Hinter der überlegenen Talea Prepens (TV Cloppenburg/11,45 sec.) holte sich Antonia Dellert mit 11,65 Sekunden die Vizemeisterschaft und kam mit 11,55 Sekunden im Zwischenlauf sogar ganz nah an ihre SB ran. Alisha Zwergel kam auf 11,71 Sekunden und sicherte sich damit Bronze. 

200 Meter: Trotz eines leichten Gegenwindes lieferte Silja Sönmezcicek (TSV Amicitia Viernheim) gute 24,62 Sekunden ab und erkämpfte sich im Finale den achten Platz.

400 Meter: Im Vorlauf lief Nele Kühn (Eintracht Frankfurt) mit 56,36 Sekunden bis auf 0,05 Sekunden an ihren Meldewert ran. 

800 Meter: Im zweiten Vorlauf waren Lara Tortell (Athletics Team Karben) und Sophia Volkmer (TV Wetzlar) zusammen unterwegs, lösten die „Pflichtaufgabe“ mit 2:09,50 (Lara) bzw. 2:09,96 (Sophia) aber souverän und zogen mit dem großen „Q“ hinter ihren Namen problemlos ins Finale ein. Es sollte einen spannenden Endlauf geben. Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen) hatte sich auf den letzten 200 Metern schon etwas vom Rest des Feldes gelöst und sah wie die sichere Siegerin aus. Doch mit einem starken Endspurt schob sich Lara Tortell immer näher an Lucia Sturm ran. Die Rheinländerin konnte mit 2:07,73 Minuten aber ihren Vorsprung ins Ziel retten. Lara Tortell hatte am Ende nur winzige 0,03 Sekunden Rückstand und bejubelten die Vizemeisterschaft. Sophia Volkmer komplettierte mit 2:08,47 Minuten das Podium.

1500 Meter: Charlotte Augenstein (Athletics Team Karben) verbesserte als Fünfte ihren Hausrekord auf nun 4:21,14 Minuten. Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien) spurtete in 4:17,38 Minuten zum Sieg vor Fabiane Meyer (TV Westfalia Epen/4:17,92 min.).

100 Meter Hürden: Laury Carilus (LAV Kassel/14,02 sec.) und Hawa Jallow (Wiesbadener LV/14,03 sec.) trennte nach der ersten Runde nur ein Wimpernschlag. Doch für das Finale reichten diese Zeiten nicht, hierfür wären mindestens 13,93 Sekunden nötig gewesen. 

400 Meter Hürden: Auch auf der „langen“ Hürdenstrecke blieb den beiden hessischen Athletinnen der Finaleinzug verwehrt. Der wäre für Antonia Unger (TV Wetzlar) mit einer Vorleistung von 61,20 Sekunden eigentlich möglich gewesen. Doch in Göttingen lief es mit 63,12 Sekunden nicht nach Plan. Larissa Malkomes (LG Reinhardswald) wurde mit 63,95 Sekunden gestoppt. 

3000 Meter Hindernis: Im nur achtköpfigen Feld lief Constanze Paoli (SSC Hanau-Rodenbach) wacker mit und belohnte sich nach 10:39,39 Minuten als Fünfte mit einer neuen „SB“. An der Spitze des Feldes war Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien) mit 9:58,57 Minuten eine Klasse für sich. 

4x100 Meter: In der Sprintstaffel gehören die Läuferinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen mit zum Kreis der Anwärterinnen auf eine Medaille. Doch nach einem Fehlstart war dieser Traum geplatzt. Nach drei fehlerfreien Wechseln konnten dann die Mädels der LG Stadtwerke München (45,59 sec.) jubeln, die die MTG Mannheim (45,82 sec.) auf Distanz hielten. Groß war die Freude bei Eintracht Frankfurt, die in der Besetzung Kim Eidam, Alisha Zwergel, Malin Stavenow und Chiara Neeb mit 46,11 Sekunden DM-Bronze klar machten. Der Wiesbadener LV (Otto, Jallow, Bauer, Tiltscher) steigerte sich auf 46,75 Sekunden (5.) und die Läuferinnen des TSV Amicitia Viernheim (Heidemann, Schramm, Hambücher, Sönmezcicek) hatten als Achte mit 47,73 Sekunden ebenfalls eine neue „SB“ im Gepäck.

Hochsprung: Maike Schuster (Eintracht Frankfurt) stieg bei 1,60 Metern problemlos in den Wettkampf ein. Die 1,65 Meter klappten im zweiten Anlauf. Doch dann war irgendwie Sand im Getriebe und der Wettkampf endete mit lediglich zwei gültigen Sprüngen auf dem siebten Platz. 

Weitsprung: Gleich drei Hessinnen gingen im Jahn-Stadion auf Weitenjagd. Dass der Sieg an Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden/6,54 m) ging war keine große Überraschung. Doch dahinter ging es ziemlich eng zu, trennten die nächsten drei Springerinnen doch nur ein einziger Zentimeter. Im letzten Durchgang sprang Samira Attermeyer (LG Olympia Dortmund) mit 6,22 Metern noch zur Vizemeisterschaft. Auch bei Lucie Kienast (Eintracht Frankfurt) standen 6,22 Meter auf der Urkunde, doch die Adlerträgerin hatte gegenüber der Dortmunderin mit 6,16 zu 6,20 Metern den etwas schwächeren zweitbesten Versuch. Von hinten drängte Pia Meßing (TV Gladbeck) nach, die im letzten Durchgang auf 6,21 Meter flog. Für Malin Stavenow (Eintracht Frankfurt/schon 6,22 m) war die DM nach 5,71 Meter im Vorkampf beendete. Teamkollegin Finja Köchling (noch U20/PB bei 6,23 m) kam in Niedersachsen als Sechste auf 6,08 Meter. 

Diskuswerfen: Katja Seng (Eintracht Frankfurt) hatte bestimmt mit einer Medaille geliebäugelt. Die Hoffnung war auch berechtigt, stehen bei der Technikerin doch starke 55,02 Meter von den Werfertagen in Halle in der Meldeliste. Auch die Generalprobe in Eppstein mit 52,32 Metern ein paar Tage vor der DM war eigentlich gelungen. Ein Wurf in diesem Bereich hätte auch für Bronze gereicht. Doch am Ende wurden es für Seng „nur“ 51,18 Meter und der undankbare vierte Platz. Der Titel ging mit glatten 54 Metern an Joyce Oguama (TV Wattenscheid). Dahinter sortierten sich Jule Gipmann (SV Viktoria Goch/53,78 m) sowie Lea Bork (LV 90 Erzgebirge/51,52 m) ein, die sogar noch der Jugendklasse U20 angehört.

Speerwerfen: Als „Leidensgenossin“ von Katja Seng könnte man Lilly Urban (ebenfalls Eintracht Frankfurt) bezeichnen. Denn auch sie trat mit einem vierten Platz die Heimreise an. Für Urban stehen in dieser Saison bereits 52,73 Meter auf der Habenseite, doch eine 50er Weite wollte bei Lilly erst im letzten Wurf fallen. Hier wurden dann 50,62 Meter gemessen. Leider zu wenig für eine DM-Medaille. Luisa Tremel (LG Stadtwerke München/52,43 m) wurde Dritte. Mirja Lukas (LG Coesfeld) gefiel als Siegerin mit 54,99 Metern.

erstellt von Jens Priedemuth

HLV-Partner