Kathrin Klaas verabschiedet sich mit EM-Platz 7

  12.08.2018    Leistungssport Wettkampfsport Kreis Frankfurt

Es war ein letzter großer Auftritt von Kathrin Klaas auf der internationalen Bühne. Die 34-jährige Hammerwerferin von der LG Eintracht Frankfurt schleuderte den Hammer am Sonntagabend am Schlusstag der Europameisterschaften 71,50 Meter weit und erreichte den siebten Platz. Bereits im dritten Versuch hatte die Hessin ihre bisherige Saisonbestleistung (70,38) mit 70,66 Metern knapp übertroffen, die nochmalige Steigerung folgte im fünften Durchgang. Nach dem sechsten und letzten Versuch, der Hammer landete im Fangnetz, schlug ihr Trainer Helge Zöllkau zunächst die Hände vors Gesicht, dann applaudierte er. Kathrin Klaas bedankte sich beim Publikum im Olympiastadion, dann flossen Tränen.

Der Sprung in die internationale Klasse war der aus Haiger stammenden Polizistin bei der EM 2006 gelungen, damals wurde sie im Alter von 22 Jahren Sechste mit 70,59 Metern. Zwölf Jahre später schloss sich der Kreis.

Kathrin Klaas auf leichtathletik.de: „Ich bin stolz. Ich glaube, es hat mir keiner zugetraut, noch einmal ins Finale, noch einmal in den Endkampf zu kommen. Ich habe manchmal selbst nicht daran geglaubt, weil sich in der Saison einige Widrigkeiten aufgetan haben. Ich war in der Qualifikation aufgeregter als im Finale und habe versucht, es zu genießen.“

Wie erwartet, dominierte die polnische Weltrekordhalterin Anita Wlodarczyk den Wettkampf, sie gewann ihre neunte internationale Meisterschaft und den vierten EM-Titel in Folge. Mit 78,94 Metern erzielte sie zudem einen EM-Rekord. Vier ihrer Würfe hätten zum Sieg gereicht. Alexandra Tavernier (Frankreich) warf Landesrekord mit 74,78 Metern, die Bronzemedaille ging an Joanna Fiodorow (74,00/Polen).

An einem sportlichen Drama war Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) bei seinem zweiten EM-Einsatz mittelbar beteiligt. Als Startläufer hatte er im Vorlauf die deutsche 4x100-Meter-Staffel leicht in Führung gebracht, auf der Gegengeraden lag Patrick Domogala (Mannheim) weiter gut im Rennen, ebenso Julian Reus (Erfurt) in der zweiten Kurve. Dann passierte es: Reus übergab den Stab an Lucas Jacubczyk, der Berliner geriet ins Trudeln und stürzte schwer. Reus trudelte in Jacubczyk hinein und fiel ebenfalls. DLV-Verbandsarzt Andrew Lichtenthal (Hanau) wird auf bild.de so zitiert: „Lucas ist nach muskulären Problemen im Oberschenkel gestürzt und hat sich eine Platzwunde zugezogen. Julian hat eine Schulterverletzung.“ Beide konnten nach einer kurzen (Reus) und einer sehr langen Behandlungspause (Jakubczyk) das Stadion verlassen.

erstellt von Text: Uwe Martin / Fotos: Jens Priedemuth

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