Deutsche Meisterschaften U23, 2. Tag (Frauen)

  27.07.2022    HLV Leistungssport Wettkampfsport

Nach dem etwas verhaltenen Auftakt am ersten DM-Tag in Wattenscheid sah die Bilanz in der WU23 am Finaltag schon etwas besser aus. Zwei Titel, eine Vizemeisterschaft sowie acht Endkampf-Platzierungen können sich sehen lassen. Einen echten Überraschungs-Coup landete eine der jüngsten Hessinnen in Wattenscheid. Carolina Schäfer (1. Jahr U20) überrumpelt mit einem tollen Finish die Favoritinnen, holte sich über 5000 Meter den DM-Titel und sorgte damit für die größte Überraschung aus hessischer Sicht. 

Die Athletin im Trikot der TG Schwalbach reiste mit einer Bestzeit von 16:52,74 Minuten, aufgestellt Mitte Juni beim Gewinn des Hessentitels in Darmstadt, zu den Titelkämpfen im Ruhrgebiet an. Mit dieser Leistung rangierte Schäfer auf Position vier der Meldestatistik. Angeführt wurde das Ranking von Emma Heckel (LG Telis Finanz Regensburg), die mit überragenden 15:52,78 Minuten die absolute Top-Favoritin war. Schnell war klar, dass bei diesem Finale eher taktisch und nicht unbedingt „auf Zeit“ gelaufen wurde. Es ging eher um die Medaillen. So lag das achtzehnköpfige Feld anfangs auch noch dicht zusammen. Mit 3:35 Minuten war der erste Kilometer eher locker und auch die 6:56 Minuten an der 2000er Marke waren nicht übermäßig schnell. Mit zunehmender Renndauer bildeten sich dann mehrere Pulks. Die Landeskader-Athletin agierte jedoch taktisch klug, behielt immer die Übersicht und rollte in der Top-Gruppe mit. In der letzten Runde löste sich dann ein Trio und bog auf die Zielgerade ein. Caroline Schäfer startete auf den letzten 50 Meter eine knallharte Spurtattacke, hatte dann auch die „besten Beine“ und stürmte in der neuen persönlichen Bestzeit von 16:52,45 Minuten zum Titel und dem bisher größten Erfolg in ihrer noch jungen Karriere. Das Podium komplettierten dann Kiara Nahen (LC Paderborn/16:53,23 min.) und Top-Favoritin (Emma Heckel/LG Telis Finanz Regensburg/16:53,39 min.).

Dass Jana Marie Lowka eine klare Anwärterin auf eine Speerwurf-Medaille war, belegte ein Blick in die Meldeliste. Dort wurde die Eintrachtlerin mit 58,75 Metern auf dem zweiten Platz geführt. So weit ging es diesmal nicht. Doch mit 53,11 Metern im vierten Durchgang von Jana Marie war Lea Wipper (SC Magdeburg) ihre Führung los, die sie gleich mit ihrem ersten Wurf bei 52,83 Metern markiert hatte. An  dieser Konstellation änderte sich dann auch bis zum Wettkampfende nichts mehr. Pech hatte Lilly Urban (ebenfalls Eintracht), die bis zum Beginn der sechsten Runde mit 50,61 Metern auf dem dritten Platz lag. Die Adlerträgerin wurde auf den letzten Drücker noch von Leonie Tröger (Hallesche Leichtathletik Freunde/51,87 m) abgefangen und auch die U20-Athletin Josefa Schepp (TSV Bayer Leverkusen/50,75 m) zog noch vorbei.

Ähnlich wie Urban erging es beim Weitsprung auch Malin Stavenow, die ebenfalls das Eintracht-Trikot trägt. Nach einem ungültigen Versuch zum Auftakt flog die SGElerin auf 6,07 Meter und damit in die Medaillen-Ränge. Dann zauberte Lokalmatadorin Nicola Kondziella (TV Wattenscheid) ganz starke 6,39 Meter in die Grube. Dann legte Mikaelle Assani (LG Region Karlsruhe) mit 6,17 Meter nach. Mit ihrem letzten Satz auf 6,08 Meter schob sich mit einem winzigen Zentimeter Vorsprung dann auch noch Alina Juliette Heinzmann (LG Region Karlsruhe) hauchdünn vor Stavenow. Für Finja Köchling (auch Eintracht/10.) endete die DM im Vorkampf mit 5,75 Metern. 

Bei den 800 Metern drückte Favoritin Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen) aufs Tempo und lief das Rennen von der Spitze weg im Alleingang mit guten 2:03,51 Minuten „nach Hause“. Dahinter sortierte sich Sophia Volkmer (TV Wetzlar) mit 2:05,86 Minuten ein, die erfolgreich die Attacke von Alina Schönherr (LSV Schmölln/2:06,70 min.) abwehren konnte. Lara Tortell (Athletics Team Karben) kam als Siebte mit 2:09,57 Minuten nicht ganz an ihre Zeit aus dem Vorlauf ran. Die 1500 Meter wurden nach 4:24,69 Minuten eine Beute von Verena Meisl (LG Olympia Dortmund). Svenja Sommer (Eintracht Frankfurt) musste als Fünfte mit 4:31,98 Minuten zufrieden sein. 

Jeweils als Achte traten Antonia Unger (TV Wetzlar/400 m Hürden in 63,19 sec.), Luisa Neumann (TV Reisen/400 m in 56,34 sec.) sowie Denise Uphoff (Sprintteam Wetzlar/200 m in 24,46 sec./VL 24,18 sec.) die Heimreise an.

Das nötige Quäntchen Glück fehlte der Eintracht-Staffel (Stavenow, Zwergel, Neeb, Kaufmann), die über 4x100 Meter mit 46,48 Sekunden auf dem undankbaren vierten Platz landete. 

erstellt von Jens Priedemuth

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