"Return to Sport": Was tun nach überstandener COVID-19 Erkrankung?

  03.01.2021    HLV Leistungssport
In der Mai Ausgabe der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin wurde ein Positionspapier veröffentlicht, das die aktuelle Datenlage zur COVID-19 Erkrankung, vor allem in Bezug zu sportlicher Aktivität, zusammenfasst. Beachtenswert ist hierbei insbesondere das Entscheidungsschema für eine Rückkehr zum Sport nach erfolgreicher Konvaleszenz.

Wir empfehlen dringend diesen Artikel im Original zu lesen und nach überstandener COVID-19 Erkrankung das Vorgehen für eine Rückkehr zum Sport ärztlich betreuen zu lassen. Der Artikel ist über diesen Link erreichbar, in Folge wird der Inhalt kurz zusammengefasst.

 

Athleten zählen zunächst nicht zur Risikogruppe für eine COVID-19 Erkrankung, dennoch sind auch schwere Verläufe bei gesunden, jungen Athleten möglich. Problematisch ist wohl vor allem, dass eine Infektion mit dem SARS-CoV2 Virus neben den schweren, akuten gesundheitlichen Schäden auch chronische Gesundheitsschäden hervorruft. Somit stellt sich die Frage, wie nach einer Infektion ein Wiedereinstieg in den (Wettkampf-) Sport erfolgen kann. Dies ist vor allem ernst zu nehmen da aktuell unklar ist, inwieweit die sportliche Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit auch nach einem asymptomatischen oder milden Verlauf reduziert sein kann.

Die Erkrankung zeigt sich bekanntermaßen mit einer Vielzahl von Symptomen, besonders relevant sind klinisch vor allem die Veränderungen an Lunge, Herzkreislaufsystem, zentralem und peripherem Nervensystem, Leber und Nieren. Fibrotische Veränderungen  in der Lunge (Vernarbung des Lungenbindegewebes nach chronischer Entzündung) sind als Folgeschäden bisher am besten belegt. Weiterhin belegt sind Fälle mit (schwerer) Myokarditis (Herzmuskelentzündung). Diese ist eine Hauptursache des plötzlichen Herztodes bei Athleten unter 35 Jahren. Bislang bleibt die Frage offen, inwieweit auch bei asymptomatischen oder milden Verläufen das Risiko einer Myokarditis besteht.

Durch die sehr häufige Mitbeteiligung der Lungen- und Herzkreislaufstrukturen sollte sich eine „Return to sport“ Entscheidung zunächst an den Leitlinien anderer Viruserkrankungen orientieren.

Daher wird für einen „Return to sport“ von Athleten mit asymptomatischen Verläufen, zunächst ein Ruhe EKG und bei symptomatischen, milden Verläufen mit oder ohne Beteiligung der Lunge, auch die Durchführung einer Echokardiographie und eines Belastungs-EKG empfohlen.

Das weitere Vorgehen erfolgt abgestuft in Abhängigkeit der im Krankheitsverlauf gezeigten Symptome.  Je nach Kategorisierung erfolgt vor dem „Return to sport“ eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung, Diffenzialblutbild, Ruhe- und Belastungs-EKG, Spiroergometrie, eine Echokardiographie sowie eine große Lungenfunktion.

erstellt von ps

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