Chaos-Rennen beim Kassel-Marathon

  01.10.2017

Mit diesem Gewinner hatte am Sonntag beim EAM Kassel Marathon niemand gerechnet: Maciek Miereczko (VfB Erfstadt) lief nach 2:27:39 Stunden jubelnd im Kasseler Auestadion über die Ziellinie. Hinter dem Tagessieger kam Frederik Unewisse (LG Region Karlsruhe) in 2:31:02 Stunden auf Platz zwei, Dritter wurde Oliver Hoffmann (TSV Kirchhain/2:33:37). In der Frauenkonkurrenz benötigte die Siegerin Daisy Langat (Kenia) 2:39:30 Stunden, ihre Landsfrau Prisca Kiprono (2:47:28) wurde einmal mehr Zweite. Silke Altmann, Leiterin des Vorbereitungsstützpunktes Rotenburg, freute sich über Platz drei (3:23:06). In die Geschichte eingehen wird die Veranstaltung jedoch als Chaos-Rennen. Denn fünfköpfige Spitzengruppe musste disqualifiziert werden, weil sie bei Kilometer 19 falsch abgebogen war. Das berichtet die „Hessische Niedersächsische Allgemeine“ (HNA) auf ihrer Internetseite. Dem Bericht zufolge stellte die Rennleitung fest: Wenn das Quintett auf dem falschen Abschnitt weiter gelaufen wären, hätten sie die Gesamtstrecke letztlich um rund fünf Kilometer verkürzt. Organisationsleiter Winfried Aufenanger reagierte, nahm die führende Gruppe aus dem Rennen. „Wir entschuldigen uns bei allen Läufern, die durch diese Sache nicht zu Ende laufen konnten“, sagte Aufenanger später.

Die Läufer bekamen trotzdem Prämien, die ihrer zum Zeitpunkt des Ausstiegs hochgerechneten Endzeit entsprachen. Betroffen waren auch die Gewinner der beiden zurückliegenden Jahre, die Kenianer Edwin Kosgei und Hoesea Tuei, sowie Ybekal Daniel Berye (Grün-Weiß Kassel). Laut Aufenanger gebe es mit den vier aus Kenia stammenden Athleten aus der Spitzengruppe eine Vereinbarung über ein Ausfallhonorar von jeweils 1.500 Euro.

Komplett störungsfrei verliefen die Halbmarathon-Rennen. Die Sieger Chalachew Tiruneh (Äthiopien) und Melat Yisak Kejeta (Grün-Weiß Kassel) pulverisierten die Streckenrekorde von Markus Jahn (1:12:53) und Silke Optekamp (1:17:59). Tiruneh, der eine Woche zuvor den Berlin-Marathon in 2:15 Stunden gefinisht hatte, lief in 1:06:42 Stunden sechs Minuten schneller als Jahn. Lokalmatador Jens Nerkamp (Grün-Weiß Kassel) kam nach starken 1:07:49 Stunden als Zweiter ins Ziel. „Ich habe wirklich alles versucht, Chalachew zu folgen, aber er war einfach zu schnell", sagte Nerkamp. Erst seit fünf Wochen ist Nerkamp nach einer Verletzungspause wieder im Training und war selbst erstaunt, wie schnell er war. Mit dem Dritten Ilyas Iman (LG Fulda/1:09:23) und dem Vierten Tom Ring (Grün-Weiß Kassel/1:10:05) blieben zwei weitere Läufer unter der alten Bestmarke.

Auch das Marathon-Covergirl Melat Yiksak Kejeta blieb als Frauensiegerin und Fünfte des Gesamteinlaufs noch unter dem Jahn-Rekord. Die 24-Jährige lief in 1:11:37 Stunden bereits zum vierten Mal in diesem Jahr eine 1:11er-Zeit und ist damit die konstanteste Halbmarathon-Läuferin in Deutschland. Dass sie mit ihrer Siegerzeit überaus deutlich unter der alten Bestmarke von Silke Optekamp (1:17:59) blieb, ist klar. „Ja, das Rennen war gut“, freute sie sich über ihren neuerlichen Coup und untertrieb damit ein klein wenig.

Richtig ausgelassen feierte Anna Starostzik als Zweite ihre neue Bestzeit von 1:18:47 Stunden. Die deutsche Halbmarathon-Meisterin W45 Sandra Morchner komplettierte in 1:19:45 Stunden den Triumph der PSV-Frauen. Die ehemalige Rekordhalterin Silke Optekamp (1:26:18) wurde Vierte.

Quelle: Kassel-Marathon

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