Athleten-Workshop mit Thomas Sattelberger

  09.04.2019    Verbandsnews

In Frankfurt bot sich hessischen Kaderathleten eine tolle Möglichkeit, sich mit ihren Perspektiven im Arbeitsleben parallel zur Leistungssport-Karriere auseinanderzusetzen. Zu Gast war Thomas Sattelberger, jahrelang Top-Manager bei Dax-Konzernen und seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. In dem Workshop „Karriere-Perspektiven deutscher Leistungssportler in der Wirtschaft - Chancen für Toptalente“, berichtete Sattelberger von seinen Erfahrungen.

Der Übergang von der Schule in ein Studium, an einen Arbeitsplatz oder eine Karriereperspektive parallel zur Leistungssport-Laufbahn ist für viele Athleten eine Phase, die mit Unsicherheiten und womöglich Entscheidungsängsten verbunden ist. Was kommt danach? Wo fängt man mit der Suche an? Die Angst, etwas falsch zu machen oder nicht den richtigen Weg einzuschlagen, beschäftigt wohl jeden irgendwann im Leben. „Wichtig ist hierbei immer ein Handlungsplan. Wir müssen versuchen, uns ein Standbein zu erarbeiten und mit dem Spielbein können wir uns jederzeit ausprobieren und neu orientieren“, riet Sattelberger.

Jeder Teilnehmer konnte sich im Gespräch mit der Gruppe und Sattelberger über die eigenen Interessen, Wünsche, Stärken und Schwächen bewusst werden. Und sich damit gedanklich ein Stück weit in die Arbeitswelt eingliedern, was sich als äußerst hilfreich herausstellte.

„Bildet euch breit, scheut euch nicht davor, vieles zu wissen - eine Spezialisierung in alle denkbaren Richtungen ist durch ein gutes Basiswissen immer und in jedem Bereich möglich“, so Sattelberger. Auch wenn jeder für bestimmte Aufgabenbereiche zuständig sei, dürfe nicht vergessen werden, stets den Horizont zu erweitern und so den nächsten Gipfel auf seinem Lebensweg zu erklimmen. Niemand sei Topathlet in seiner Disziplin geworden, ohne etwas über die Basiselemente der Sportart und den Sport im Allgemeinen zu wissen. In der Wirtschaft sei dies nicht anders.

Was nach klassischer Berufsberatung klingt, war ein reger Austausch auf Augenhöhe über Erfahrungen und Möglichkeiten. Nicht nur Sattelberger konnte hilfreiche Tipps geben, auch die ergänzenden Kommentare aus der Gruppe ergaben eine gute, allumfassende Einschätzung.

Es ist sehr empfehlenswert, dieses Angebot in Zukunft wahrzunehmen. Auch wenn man vielleicht schon eine feste Vorstellung von seinem Werdegang hat, besteht so die Möglichkeit, sich auszutauschen und eine Experteneinschätzung zu bekommen. Sattelberger bietet in dieser Hinsicht eine gute Anlaufstelle. Durch seine weitläufige Verankerung in der Arbeitswelt, bot er den Teilnehmern an, Kontakte zu knüpfen, um beispielsweise „Schnupperpraktika“ in unterschiedlichen Bereichen zu absolvieren. Sattelberger: „Die Vorstellung, dass man in der Wirtschaft nur den ganzen Tag allein am Schreibtisch sitzt, ist falsch. Es ist Teamwork gefragt, um Probleme anzugehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.“

erstellt von Julia Kischka/tin.

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