Mit Walking und Nordic-Walking zum Sportabzeichen

  24.06.2005    Sportentwicklung

Mit den Sommerferien beginnt auch die Zeit der Abnahme des Deutschen Sportabzeichens. Das Deutsche Sportabzeichen ist seit 1958 ein Ehrenabzeichen. Der damalige Bundespräsident Theodor Heuss zeichnete das entsprechende Ordensgesetz. Wer Träger dieses Ehrenabzeichens sein möchte, muss fünffach gute Leistungen erbringen. Nicht „sehr gute“, aber auch nicht „ausreichende“. Heuss’ späterer Nachfolger Richard von Weizäcker stellte sich mehrfach dieser Herausforderung. In der Gruppe 5 ist eine Ausdauerübung zu erbringen. Seit einiger Zeit darf statt Dauerlaufen, Langstreckenschwimmen oder beispielweise Radfahren auch gewalkt werden, neuerdings auch mit Stöcken durch Nordic-Walking. Heute moderner Als Theodor Heuss in den 50er Jahren dem Sportabzeichen das Attribut des Ehrenabzeichens gab, beschrieb man die fünf sportlichen oder zu trainierenden Ansprüche für den Erwerb des Abzeichens wie folgt: Herz- und Lungenkraft, Spannkraft, Körperfertigkeit, Schnelligkeit und Ausdauer. Heute stellt man dieses moderner dar. Aber ohne Schwimmen und gewisse leichtathletische Übungen ist das Theodor Heuss brachte 1958 mit diesem Erlass das Sportabzeichen auf den Weg Sportabzeichen nicht zu erlangen. Folgerichtig sind für den Erwerb des Sportabzeichens die Mindestforderungen in fünf unterschiedlichen Gruppen zu erbringen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es Alternativen. Ziel der sportlichen Betätigung Mit den vier Grundsportarten Leichtathletik, Schwimmen, Radfahren und Geräteturnen sind die fünf Kategorien erfüllbar, leichtathletisch sogar in vier der fünf Sparten. Das Sportabzeichen soll das Ziel der sportlichen Betätigung sein und nicht der Beginn einer sportlichen Aktivität. Sportabzeichen-TREFFs bereiten die Anwärter gezielt vor. Schwache Disziplin Und trotzdem wird man erkennen, dass jeder seine schwache Disziplin hat. Dem geübten Langstreckenläufer wird es schwerfallen, die Kugel entsprechend weit zu wuchten oder „gut genug“ weit zu springen. Dafür tut sich mancher „Kraftmensch“ schwer, seine Runden auf der Aschenbahn zu drehen. Seit einiger Zeit bietet die Ausdauergruppe 5 eine weitere leichtathletische Disziplin, das Walken an, die jetzt durch Nordic-Walking erweitert wurde. Höhenneutrale Strecke Die Strecke beträgt sieben Kilometer, die geforderten Zeiten sind gleich, aber jahrgangs- und geschlechtsbedingt unterschiedlich. Walking ist für das Jugend- und Kindersportabzeichen nicht vorgesehen. Möglichst sollte außerhalb des Stadions auf einer „höhenneutralen“ Strecke gewalkt werden. Wer im Internet blättert, wird feststellen, dass viele Walking-TREFFs das Sportabzeichen entdeckt haben. Die Tatsache, dass dieses nun auch nordisch gewalkt werden darf, wird das Interesse erhöhen. Vielleicht wird auch mancher, dem der Langstreckenlauf eine Plackerei war, wieder Gefallen am Sportabzeichen finden. Denn, Ehre ist der Tugend Lohn. Karl Nagel, DLV 31.5.2005 | www.leichtathletik.de, Rubrik "Fit & aktiv" | Karl Nagel