Hessische Top-Athleten können für die DM in Braunschweig planen - auch Mehrkampf und Jugend-DM werden vorbereitet

  17.06.2020    Leistungssport Wettkampfsport
Bei der letzten DM im Berliner Olympiastadion gab es mit gleich elf Medaillen, darunter vier Titel, eine beeindruckende Bilanz

Es ist angerichtet! Die Leichtathletik-DM, eigentlich für das Wochenende 6./7. Juni in Braunschweig terminiert, kann durchgeführt werden. Wegen der Corona-Krise mussten die Titelkämpfe verschoben werden. Der DLV hat ein umfangreiches, 45-seitiges Durchführungs- und Hygiene-Konzept entwickelt und bei den entsprechenden Stellen eingereicht. Dies wurde positiv beurteilt, so dass die DM am 8./9. August am geplanten Ort durchgeführt werden kann.

Wegen der noch immer geltenden Schutzverordnungen wird es die erste DM ohne Zuschauer sein. Auch für die Aktiven gibt es eine ganze Reihe von Einschränkungen. So werden, Stand heute, die 800 Meter die einzige Mittelstrecke im Wettkampfprogramm sein. Die Zweinrunden-Distanz wird erstmalig auch komplett in Bahnen gelaufen. Gar nicht zu Austragung kommen die 1500 Meter, 5000 Meter, die 3000 Meter Hindernis sowie die Staffeln. In den Laufdisziplinen plant man mit jeweils 16 Teilnehmern, während in den technischen Disziplinen 8-10 Athleten an den Start gehen könnten.

„Nach wie vor müssen wir uns in der sogenannten ‚Late Season‘ an die behördlichen Anordnungen halten. Wir verfolgen natürlich die aktuellen Lockerungen, und wenn eine Möglichkeit besteht, planen wir Wettbewerbe der Mittel- und Langstrecke ein. Entscheidend ist auch künftig, die Gesundheit der Sportler im Auge zu behalten und die Diskussionen sachlich und zielorientiert zu führen“, so DLV-Präsident Jürgen Kessing gegenüber leichtathletik.de.

RÜCKBLICK: Bei der letzten DM im Berliner Olympiastadion konnten sich die hessischen Starter hervorragend präsentieren. Gleich elf Medaillen, darunter vier Titel, waren eine beeindruckende Bilanz. Über 100 Meter gab es einen Doppelsieg für die schnellen „Jungs“ vom Sprintteam Wetzlar. Michael Pohl setzte sich in 10,27 Sekunden gegen seinen Teamkollegen Kevin Kranz durch. Über 200 Meter zeigte Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) in 20,63 Sekunden allen Gegnern die Hacken. Mit Bronze überraschte hier Elias Goer (Sprintteam Wetzlar/20,88 sec.). Über die 800 Meter ließ Marc Reuther (LG Eintracht Frankfurt) in 1:47,22 Minuten nichts anbrennen. Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt) erkämpfte sich in einem taktischen 1500-Meter-Rennen nach 3:56,34 Minuten zu „Gold“ und hatte dabei als Zweiten den Youngster Marc Tortell (TV Rendel/3:56,76 min.) im Schlepptau. Der Eintrachtler Sam Parsons durfte nach 14:02,38 Minuten (5000 m) auf die zweite Stufe des Siegertreppchens klettern. Gleich zwei Langhürdler mit dem Adler auf dem Trikot gingen im Finale in den Startblock. Nach 49,56 Sekunden lag Luke Campbell als Vizemeister knapp vor seinem Vereinskollegen Joshua Abuaku (3. In 49,75 sec.). Über 4x100 Meter konnte das Sprintteam Wetzlar (Berthes, Kranz, Goer, Pohl) auch als Mannschaft überzeugen und holte in 39,17 Sekunden die Silbermedaille. Bei den Frauen gab es dagegen nur einmal Edelmetall für eine „Hessin“. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier), die in Niederrad wohnt und oft auf der Sportanlage in der Hahnstraß trainiert, wurde über 3000 Meter Hindernis ihrer Favoritenrolle (9:28,45 min.) vollauf gerecht.

Leichtathletik-Fans kommen am zweiten Wochenende im August wenigstens am Bildschirm auf ihre Kosten. Die Fernseh-Partner ARD/ZDF planen an beiden Tagen eine Live-Übertragung aus dem größten LA-Stadion in Norddeutschland. Neben der DM der Männer/Frauen in Braunschweig sollen in der sogenannten „Late Season“ auch noch weitere nationale Titelkämpfe stattfinden. So laufen die Vorbereitungen bzw. Planungen für die Mehrkampf-Meisterschaften (21.-23. August) in Vaterstetten sowie die Jugend-Meisterschaften (Mitte September) in Ulm. Eine Genehmigung für den Länderkampf „Berlin fliegt“ am 16. August wurde beantragt, jedoch von den Behörden noch nicht genehmigt.

erstellt von Text: J.Priedemuth / DLV - Fotos: J. Priedemuth