Hessischer Leichtathletik-Verband

Der Hessische Leichtathletik-Verband wurde am 2. Februar 1947 gegründet. 69 Teilnehmer aus 65 Vereinen wählten stellvertretend für 30.000 gemeldete Mitglieder Dr. Max Danz zu ihrem ersten Vorsitzenden.

Der Kasseler Internist wurde nur ein Jahr später auch Vorsitzender des Deutschen Leichtathletik-Ausschusses, dem Vorgänger des 1949 gegründeten Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Er bestimmte wesentlich die Entwicklung der olympischen Kernsportart im Nachkriegsdeutschland und legte den Grundstock für eine Vielzahl hessischer Leichtathleten, die ihm in Ehrenämtern folgten. Die Gründungsmitglieder des Hessischen Leichtathletik-Verbandes Heinz Karger und Valentin Reisdorf übernahmen auf Bundesebene das Amt des Jugendwartes und Stellvertretenden Vorsitzenden beziehungsweise Pressewartes. In dieser Tradition standen auch die späteren DLV-Präsidenten Helmut Meyer und Prof. Dr. Helmut Digel, die ehemaligen DLV-Vizepräsidenten Ilse Bechthold und Rüdiger Nickel sowie sieben weitere DLV-Präsidiumsmitglieder. 2012 wurde die Präsidentin des HLV  als Sprecherin der Landesverbände in das Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes gewählt,  dem sie in gleicher Position als DLV-Vizepräsidentin Landesverbände bis heute angehört. Seit 2017 stellt der HLV mit Dominic Ullrich auch den Vizepräsidenten Jugend des Dachverbandes.

In Hessen wurden nach dem Krieg die ersten Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen (1946) ausgerichtet. Es folgten die Premieren im Waldlauf und DMM-Endkampf (1947), in der Halle (1954), der Senioren (1972) und im Werferfünfkampf (2003). Das erste Europa-Cup-Finale der Frauen fand 1965 in Kassel statt. Insgesamt führte der Hessische Leichtathletik-Verband in den zurückliegenden mehr als 70 Jahren über 100 Deutsche Meisterschaften, 30 Länderkämpfe und fünf Veranstaltungen der IAAF sowie EEA durch.

Mit Armin Hary (FSV Frankfurt) und Christiane Krause (ASC Darmstadt) stellen hessische Vereine zwei Olympiasieger. Erste Leichtathletik-Weltmeisterin wurde Birgit Friedmann (Eintracht Frankfurt). Den gleichen Erfolg feierte 2007 Hammerwerferin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt). Zudem hielt sie von 2011 bis August 2014 den Weltrekord in dieser Disziplin. Deutschlands über Jahre prominentester Leichtathlet, Harald Schmid (TV Gelnhausen), gewann fünf Europameisterschaften. Mehr als 65 deutsche Rekorde wurden seither von hessischen Athletinnen und Athleten aufgestellt. Sie errangen über 1300 nationale Titel in unterschiedlichen Altersklassen (ohne Senioren).

2020 zählt der Hessische Leichtathletik-Verband mehr als 100.000 Mitglieder in über 900 Vereinen und liegt damit bundesweit an Position drei unter den Landesverbänden des DLV und auf Position vier unter den Fachverbänden des Landessportbundes Hessen. Die vielfältigen Aufgaben werden von 15 Präsidiumsmitgliedern, 35 Verbandsratsmitgliedern sowie zahlreichen Mitarbeitern in 27 Kreisen ehrenamtlich wahrgenommen.

Die einst ehrenamtlich von Paul Ceynowa in seiner Frankfurter Privatwohnung geführte Geschäftsstelle ist heute mit sieben hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Haus des Sports des Landessportbundes Hessen angesiedelt. Darüber hinaus sind der Leistungssportreferent sowie vier Landestrainer und der Hausmeister im verbandseigenen Werferhaus für den Leistungssport hauptamtlich tätig.

Zu den Schwerpunkten der Verbandsarbeit zählen:

·       Wettkampf- und Leistungssport

·       Breiten- Freizeit- und Gesundheitssport

·       Lehre, Aus- und Fortbildung

·       Ausrichtung von Meisterschaften, Aktionen und Events

·       Jugend- und Kinderleichtathletik

·       Schulsport

·       Senioren-Leichtathletik