Die WM in Budapest - Tag 9

  30.08.2023

Besser geht’s nicht. Olivia Gürth (Dieser TSK Oranien), regelmäßig „Trainings-Gast“ am Stützpunkt in der Hahnstraße, sorgte im Laufbereich für die große Überraschung bei der WM. Nachdem sich die 21-Jährige mit der neuen Bestmarke von 9:24,28 Minuten (zuvor 9:26,08 min.) ins Hindernisfinale von Budapest gelaufen hatte, setzte Olivia dort noch einen drauf. Innerhalb weniger Tage gelang der U23-Europa-Meisterin von Espoo eine erneute Steigerung. Der Schützling von Wolfgang Heinig lief eine starke Schlussrunde und wurde mit der neuen „PB“ von 9:20,08 Minuten (14.) belohnt. Doch damit nicht genug, denn mit dieser tollen Zeit knackte die Studentin schon frühzeitig die Norm für Olympia in Paris (9:23,00 min.) und stellte auch noch eine neue deutsche U23 Bestleistung auf. Die gehörte bis  dahin einer Hessin, die ebenfalls von Heinig trainiert wird. Gesa Felicitas Krause (damals LG Eintracht Frankfurt) lief bei Olympia 2012 in London 9:23,52 Minuten. 

„Ich war von Anfang an hinten im Feld, das war auch der Plan. Ich habe nur aus dem Augenwinkel gesehen, dass die Uhr auf dem ersten Kilometer bei der vorderen Gruppe bei unter drei Minuten angehalten hat. Auf dem zweiten Kilometer hat mir die Zwischenzeit dann die Bestätigung gegeben: Es lohnt sich, weiterzukämpfen, auch wenn man gerade auf dem letzten Platz ist. Ich habe die letzte Uhr auf der Zielgeraden gesehen. Die hatte gerade die neun Minuten überschritten. In dem Moment habe ich im Kopf überflogen: Geht das noch, 100 Meter in ungefähr 20 Sekunden? Diesmal war es nicht die 23, die gerade vorbeigetickt ist im Ziel. Dass ich die deutsche U23-Bestleistung von Gesa gebrochen habe, wurde mir gerade schon gesagt. Das zeigt, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Bei Gesa ging es danach ja ein paar Jahre noch weiter, daher hoffe ich, dass ich auch bald den nächsten Schritt gehen kann und irgendwann in so einem Finale auch mehr mitreden kann als nur meine eigene Zeit zu laufen. Die EM in Rom ist auch eines meiner Ziele für nächstes Jahr. Ich war zwar letztes Jahr schon in München dabei, aber die Ausgangslage ist jetzt eine andere“, blickt Gürth bereits auf kommende Aufgaben.

Eine starke letzte Runde lief auch die neue Weltmeisterin. Die gebürtige Kenianerin Winfried Mutile Yavi, jetzt für Bahrain startend, setzte sich mit starken 8:54,29 Minuten gegen zwei ehemalige Landsfrauen durch. Beatrice Chepkoech, die Weltrekordlerin, blieb mit 8:58,98 Minuten ebenfalls noch unter der Neun-Minuten-Schallmauer. Das Podium komplettierte als Dritte mit 9:00,69 Minuten Faith Cheprotich (KEN), die noch der Jugendklasse U20 (!!!!) angehört. Beste Europäerin war Alice Finot (FRA/5.), die mit 9:06,15 Minuten einen neuen Landesrekord aufstellte. Einen Platz dahinter sortierte sich die Slowenin Marusa Mimas (9:06,37 min./auch Landesrekord) ein.

Text: Jens Priedemuth

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