Verbandstag in Darmstadt: Jürgen Kessing folgt Clemens Prokop als DLV-Präsident

  18.11.2017    HLV
Beim 47. DLV-Verbandstag am Samstag in Darmstadt ist eine Ära zu Ende gegangen: Nach 17 Jahren an der Verbandsspitze wurde Clemens Prokop von Jürgen Kessing abgelöst.

Beim 47. DLV-Verbandstag am Samstag in Darmstadt ist eine Ära zu Ende gegangen: Nach 17 Jahren an der Verbandsspitze wurde Clemens Prokop von Jürgen Kessing abgelöst. Prokop hatte dem Präsidium seit 2001 vorgestanden, nur Max Danz (Kassel/1949 bis 1970) war länger Präsident. Der promovierte Jurist aus Regensburg und Vorreiter im Anti-Doping-Kampf übergab den Verband in der bis dato besten wirtschaftlichen Situation an seinen fast gleichaltrigen Nachfolger. Prokop wurde am 26. März 1957, Kessing am 28. März 1957 geboren. Der frühere Zehnkämpfer von ABC Ludwigshafen und Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen, wurde mit großer Mehrheit (88,3 Prozent) zum neuen DLV-Präsidenten gewählt. Der in Worms geborene Diplom-Verwaltungs- und Betriebswirt, der unter anderem in der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz und als Bürgermeister von Dessau (2001 bis 2004) tätig war, will an die Errungenschaften von Prokop anschließen. „Ich habe meine Sozialisation in der Leichtathletik erfahren“, sagte der DLV-A-Trainer Sprung, der am Stützpunkt in Mannheim gearbeitet hat. „Ich kann der Leichtathletik durch meine Lebens- und Berufserfahrung viel zurückgeben.“ Den Anti-Doping-Kampf möchte Kessing weiterführen. „Wir wollen Chancengleichheit für alle.“

Prokop wird dem Präsidium mit seiner Expertise als Ehrenpräsident weiter erhalten bleiben und auch als Chef-Organisator die EM in Berlin (6. bis 12. August 2018) mitgestalten. Eine seiner größten Errungenschaften war die Verabschiedung des Anti-Doping-Gesetzes im Bundestag, für das er sich jahrelang stark gemacht hat. „Der Kampf gegen Doping ist unsere zentrale Herausforderung, ohne einen fairen Wettbewerb wird die Leichtathletik keine Zukunft haben“, sagte der bisherige Präsident. „Die Leichtathletik ist ein kultureller Schatz, für den wir Tag für Tag gemeinsam kämpfen müssen.“ Gemeinsamer gelebter Traum der Sportart sei die objektiv messbare Verschiebung der eigenen Leistungsgrenzen.

Als weitere Präsidiumsmitglieder wurden neu gewählt: Jochen Schweitzer (Vizepräsident Finanzen), Heinz König (Vizepräsident Wirtschaft), Hartmut Grothkopp (Vizepräsident Leistungssport), Matthias Reick (Vizepräsident Allgemeine Leichtathletik), Arne Güllich (Vizepräsident Bildung und Wissenschaft) sowie Frank O. Hamm (Vizepräsident Wettkampforganisation und Veranstaltungsmanagement).

Anja Wolf-Blanke, Präsidentin des Hessischen Leichtathletik-Verbandes, war bereits am Freitag als Vizepräsidentin der Landesverbände bestätigt worden, Dominic Ullrich stand schon im Vorfeld als Nachfolger von Ester Fittko für die Belange der Jugend fest. Als weitere bisherige Vizepräsidenten verabschiedeten sich Ernst Burgbacher (Finanzen), Dagmar Freitag (Wirtschaft) und Fred Eberle (Bildung und Wissenschaft) aus ihren Ämtern.

Dem DLV-Präsidium gehören des Weiteren DLV-Generaldirektor Michael Lameli, sein Vorgänger Frank Hensel als Vizepräsident des Europaverbandes EAA, Athletensprecherin Martina Strutz (SC Schwerin) sowie die Ehrenpräsidenten Helmut Digel und Theo Rous an. Der nächste DLV-Verbandstag wurde für 2021 nach Ulm vergeben.

Den Wahlen war ein Festakt vorausgegangen, den der Oberbürgermeister von Darmstadt, Jochen Partsch, eröffnet hatte. Als Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) überreichte Ole Bischof (DOSB-Vizepräsident Leistungssport) dem scheidenden DLV-Präsidenten die DOSB-Ehrennadel. Prokops mutigen Einsatz für fairen Sport lobte auch der Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Inneres und Sport, Werner Koch.

Quelle: leichtathletik.de

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