Spannende Weitsprung- und Sprint-Entscheidungen prägten die HM bei den Frauen

  14.06.2023    HLV Wettkampfsport

100 Meter: Auf den ersten Blick war keine klare Siegerin zu erkennen, trennten die beiden schnellsten Sprinterinnen am Ende doch lediglich 0,05 Sekunden. Nach Momenten des Wartens auf das Ergebnis leuchteten 11,71 Sekunden für Nadine Mercier (ASC Darmstadt) auf der Anzeigetafel auf - Jahresbestzeit und die A-Norm für die „Deutschen“ an gleicher Stelle. Favoritin Alisha Zwergel (Eintracht Frankfurt), sie steigerte sich in dieser Saison auf starke 11,63 Sekunden, wurde mit 11,76 Sekunden Zweite. Somit tritt das Top-Duo bei den Titelkämpfen am zweiten Juli-Wochenende erneut aufeinander. Als HM-Dritte konnte sich Sila Sönmezcicek (TSV Amicitia Viernheim) auf 12,01 Sekunden steigern und damit erneut das DM-Limit für die U23 Titelkämpfe bestätigen.

200 Meter: Carolin Schlung, im Kurzsprint als Vierte mit 12,04 Sekunden noch knapp am Treppchen vorbei geschrammt, gab bei ihrem ersten 200er in der Saison mächtig Gas. Die Athletin vom SSC Bad Sooden-Allendorf konnte nach starken 24,56 Sekunden (bei - 1,0 m/sc. Gegenwind) locker das DM-Ticket für Göttingen lösen und wird aktuell auf dem elften Platz im nationalen Ranking geführt. Nadine Mercier (ASC) holte sich als Zweite mit 24,77 Sekunden eine weitere HM-Medaille. Malin Stavenow (Eintracht Frankfurt), eigentlich eine Weitsprung-Spezialistin, gefiel mit 24,79 Sekunden auf dem Bronzerang und blieb damit problemlos unter dem DM-Limit für die U23.

400 Meter: Saisoneinstieg gelungen für Nele Kühn! Es war der erste 400er für die Frankfurterin der Eintracht nach einer einer längeren Wettkampfpause wegen einer Verletzung. Die U20-Jugendliche lief das Rennen kontrolliert von der Spitze weg und wurde für ihre 56,31 Sekunden mit dem vorläufig achten Platz in der nationalen Jahresbestenliste belohnt. Hinter Kühn sortierten sich Inga Lene Schneider (LAZ Gießen/58,35 sec.) und Anna Hülsmann (LG OVAG Friedberg-Fauerbach/58,57 sec.) ein.

800 Meter: Keine Lust auf irgendwelche taktischen Spielereien hatte Sophia Wolf. Deshalb entscheid sich die Mittelstrecklerin im Trikot des TV Groß-Gerau zu einem Alleingang von der Spitze weg. Der war nach 2:13,83 Minuten erfolgreich abgeschlossen. Svenja Sommer (Eintracht Frankfurt) wurde Zweite (2:17,24 min.), Anne Burkardtova (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) hatte die zwei Runden in 2:19,81 Minuten abgespult. 

1500 Meter: Das Rennen endete mit einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg für Svenja Sommer (Eintracht Frankfurt), die 4:37,71 Minuten ablieferte. Bei ihrem USA-Aufenthalt zeigte die Adlerträgerin, dass es auch deutlich schneller geht. Mitte Mai lief sie in Baton Rouge 4:28,76 Minuten, wobei hier der Rennverlauf ganz anders gestrickt war. Seniorin Anne Hegewald (TV Waldstraße Wiesbaden/W40) blieb mit 4:56,51 Minuten „unter Fünf“. Gleiches trifft auch auf Alessa Honetschläger (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) mit 4:59,16 Minuten auf dem Bronzerang zu.

5000 Meter: Als einzige (!) Starterin nahm Emma Graf (Königsteiner LV) die zwölfeinhalb Runden in Angriff. Ein Start zusammen mit den Männern war nicht machbar, da bei „gemischten“ Rennen die Zeiten keine Berücksichtigung in der Bestenliste finden. Also ging es alleine zur Sache. Bei Temperaturen im Bereich von 30 Grad sicherlich kein Vergnügen. Die Zeit von 17:21,18 Minuten kann sich allemal sehen lassen. 

100 Meter Hürden: Vom Winde verweht war das Finale bei den Kurzhürden, schob der Wind die Läuferinnen doch mit + 2,4 m/sec. zu stark an. Carolin von Sommerfeld (TV Haiger) setzte sich mit einem ganz knappen Finish in 13,89 Sekunden gegen Lokalmatadorin Laury Carilus (LAV Kassel/13,93 sec.) durch. Das Podium ergänzte Stephanie Kleiber (TV Wetzlar/14,28 sec.). Bei regulären Bedingungen konnte für das Trio 14,05 Sekunden (von Sommerfeld) bzw. 14,25 Sekunden (Carilus und Kleiber) notiert werden. Hawa Jallow (Wiesbadener LV), im Vorjahr mit 13,23 Sekunden eine der besten deutschen Hürden-Sprinterinnen, ist nach monatelanger Verletzungspause wieder im Wettkampfmodus und wurde mit 14,31 Sekunden (VL 14,09 sec.) Vierte.

400 Meter Hürden: Alle drei Medaillen-Gewinnerinnen bei den Langhürden gehören noch der U23 an. Den Anfang machte Larissa Malkomes (LG Reinhardswald/65,39 sec.), die Marina Zachartschuk (LG OVAG Friedberg-Fauerbach/66,32 sec.) im Schlepptau hatte. Eva Harr (Eintracht Frankfurt) hatte als Dritte mit 70,03 Sekunden bereits einen etwas größeren Rückstand. 

Hochsprung: Einen astreinen Dreifach-Sieg für Eintracht Frankfurt gab es bei der Höhenjagd. Eine Punktlandung fabrizierte Siegerin Maike Schuster, die mit überquerten 1,72 Metern auf den Zentimeter die Norm für die U23-DM packte. Siebenkämpferin Janina Lange und Carmen Nowicka (noch U20) teilten sich mit 1,64 Metern den zweiten Platz.

Weitsprung: Es dauerte bis zum sechsten Durchgang, ehe die Entscheidung gefallen war. Malin Stavenow (U23) markierte mit ihrem letzten Sprung 6,10 Meter und verdrängte damit ihre Team-Kollegin Finja Köchling von der Spitzenposition. Die U20-Springerin hatte in der vierten Runde 6,02 Meter gezeigt und damit auf den Titel gehofft. Die beiden Eintrachtlerinnen lieferten dann auch die einzigen Sechser-Weiten im Feld der 17 Athletinnen ab. Stavenow und Köchling haben in der Saison auch schon die B-Norm (6,20 m) für die DM der Aktiven in Kassel übertroffen und könnten somit zu den zugelassenen Top-14 gehören. Mit einer Weite von 5,65 Metern ging Hessen-Bronze an Carolin Klupsch (SSC Vellmar). 

Stabhochsprung: Barbara Rickert (LG Seligenstadt) reiste mit einer Jahresbestmarke von 3,20 Metern nach Kassel an. Jetzt packte sie zehn Zentimeter drauf und sicherte sich mit 3,30 Metern den Titel. Jasmin Stowasser (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) packte 2,90 Meter, bei Laura Steiner (GSV Eintracht Baunatal/noch U20) waren es 2,10 Meter.

Dreisprung: Mit dem ersten Freiluft-Einsatz zum Titel. Julia Sturm (Königsteiner LV) hatte nach der Hallen-Saison mit ein paar Wehwehchen zu kämpfen. Die sind aber alle überstanden und die U23-Athletin brachte mit einer soliden Serie als beste Weite 11,51 Meter in die Wertung. Lisa Strieder (LG Eder) landete bei 11,37 Metern im Sand und Nina Marie Martens (Wiesbadener LV) setzte bei 11,21 Metern zur Landung an. 

Kugelstoßen: Der Wettkampf wurde zu einer ganz klaren Angelegenheit für Katja Seng (Eintracht Frankfurt), die mit 13,09 Metern als einzige Technikerin im Feld die dreizehn Meter übertraf und damit bis auf elf Zentimeter an ihre Jahresbestmarke ran kam. Die beiden übrigen Medaillen gingen an Jessica Penzlin (HTG Bad Homburg/11,79 m) und Vanessa Wallisch (TSG Wehrheim/11,61 m).

Diskuswerfern: Bis kurz vor dem Ende sah es im Diskusring ebenfalls nach einem Sieg für Katja Seng (Eintracht Ffm./U23) aus, die mit 47,82 Metern gleich in Führung ging und danach mit 48,22 Metern noch etwas draufpackte. Milina Wepiwe (TSG Wehrheim) hatte im Vorkampf mit 40,82 Metern nur einen gültigen Versuch. Die U20erin verbesserte sich gleich zu Beginn der Endrunde auf 43,80 Meter, ehe es beim fünften Durchgang richtig gut passte und der Diskus der Kaderathletin auf satte 50,02 Meter flog. Katja Seng gelang gleich im Anschluss noch ein kleiner Konter auf 48,61 Meter. Dabei blieb es dann aber, da beide Werferinnen im letzte Durchgang patzten. Vanessa Wallisch (W30) sorgte als Dritte mit soliden 47,69 Metern dafür, dass eine weitere Medaille an die TSG Wehrheim ging. 

Speerwerfen: Lilly Urban (Eintracht Frankfurt) wurde ihrer Favoritinnen-Rolle vollauf gerecht und fügte ihrer umfangreichen Sammlung an HM-Medaillen eine weitere Plakette hinzu. Urban (noch U23), die Mitte Mai bereits 52,73 Meter geworfen hat, begnügte sich im Auestadion mit 48,10 Meter. Für Alice Ekenberger (LG Reinhardswald/U20) und Juliane Kratz (TV Gelnhausen/U23) standen Weiten von 37,11 bzw. 36,42 Metern im Ergebnisprotokoll.

erstellt von Jens Priedemuth

Filter

Filter zurücksetzen