Silke Optekamp läuft, tanzt und lacht

  27.09.2011    Trainerportrait

Auch am Tag danach lachte Silke Optekamp unentwegt. So kennt man die Läuferin vom PSV Grün-Weiß Kassel, aber was beim Berlin-Marathon für sie abging, kann sie auch jetzt noch kaum fassen. „Das ist der helle Wahnsinn, ich bin einfach nur glücklich“, sagt die 32-Jährige nach ihrem starken Lauf in der Hauptstadt. Mit 2:37:17 Stunden verbesserte sich die Mönchengladbacherin gegenüber dem Frankfurt-Marathon im Vorjahr (2:39:56) noch einmal deutlich. Und war damit hinter der Zweitplatzierten Irina Mikitenko vom SC Gelnhausen zweitschnellste Deutsche und schob sich in der DLV-Jahresbestenliste ebenfalls auf Rang zwei. „Ich bin immer noch voller Adrenalin und ganz begeistert“, meint Optekamp. Vor über einer Million Zuschauern zu laufen sei „sehr, sehr cool“. Sie war punktgenau vorbereitet von Trainer Winfried Aufenanger, der noch nachts zuvor nach Berlin gefahren und während des Rennens immer in der Nähe war. Die Tempoarbeit leistete ihr Vereinskamerad Fred Schmalz, der sich ebenfalls auf neue persönliche Bestzeit (2:38:44) steigerte.<ENDE/>
„Es war sehr hart, ich musste wirklich alles geben“, erzählt Optekamp. Zuvor hatte sie es bis spät nachts richtig krachen lassen und tanzte nach den Glücksgefühlen beim Lauf auch bei der Marathon-Party bis zum Abwinken. „Ich weiß nicht, was mehr schmerzt, der Nacken vom Tanzen oder die Beine vom Laufen.“ Und beim Frühstück am Morgen danach holte sie sich noch ein Autogramm vom neuen Weltrekordhalter Patrick Makau (2:03:38), der den Berlin-Marathon zum historischen Ereignis machte. „Das musste sein“, sagt sie. In Kassel und Nordhessen dürften aber auch die Autogramme von Optekamp schon gefragt sein. Mit ihrer Zeit ist sie in Nordhessen in diesem Jahr nicht ganz so schnell wie ihr Vereinskamerad Marco Schwab (2:29:57) - aber Optekamp ist im Kreis der nationalen Topläuferinnen angekommen. „Auch darauf bin ich stolz.“ Die „Spätberufene“, die erst vor ein paar Jahren vom Dressurreiten zum Laufen kam, hat sich seitdem kontinuierlich gesteigert.
Das Jahr 2011 ist zweifelsohne das sportlich erfolgreichste ihres Lebens. „Es ist ein perfektes Jahr, unglaublich“, so die immer gut gelaunte Niederrheinerin, die im Trikot des PSV Grün-Weiß Kassel aber längst auch in Nordhessen zum Publikumsliebling bei den Laufveranstaltungen avanciert ist. Und sie lief persönliche Bestzeiten auch auf den Mitteldistanzen, steht über 5.000 Meter auf Platz 20 in Deutschland (16:55,72), im 10-Kilometer-Straßenlauf (34:46) auf Rang neun, im Halbmarathon (1:17:11) auf zehn; in der Hessischen Bestenliste von 1.500 Meter bis Marathon überall unter den Top drei. Hinzu kommt der neunte Platz über 5.000 Meter bei den Deutschen Meisterschaften im Kasseler Auestadion. „Besser kann es einfach nicht laufen für mich.“ Jetzt soll das Jahr in Ruhe ausklingen. „Ich bin froh, dass ich endlich mal die Füße hochlegen kann.“

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