Samantha Borutta wirft in Fränkisch-Crumbach die EM Norm für München - Richtwert für die WM in Eugene rückt in greifbare Nähe - Kai Hurych (U20) kann für die WM in Kolumbien planen - Johanna Marwitz könnte auf den EM-Zug für Jerusalem aufspringen

  10.06.2022    Leistungssport Wettkampfsport

Es ist irgendwie die tolle Atmosphäre, die gute Organisation, der schnelle Ring und sicherlich auch das familiäre Flair, welches Jahr für Jahr die Hammerwurf-Asse in die kleine Gemeinde Fränkisch-Crumbach lockt.

Die Athleten lieben das Meeting in dem kleinen Dorf (knapp über 3000 Einwohner) im Odenwald und danken es dem rührigen Orga-Team um Pit Falter mit seiner engagierten Crew mit Spitzenleistungen. So auch diesmal. Samatha Borutta (Eintracht Frankfurt) wurde in der „Betty-Heidler-Arena“ ihrer Favoritinnenrolle vollauf gerecht. Mit der neuen persönlichen Bestleistung von 72,14 Metern im sechsten und letzten Durchgang holte sich Samatha den Sieg und hakte zudem auch die geforderte EM-Norm von 71,80 Meter erfolgreich ab. Auch ihr zweitbester Wurf auf 71,58 Meter hätte gereicht, den Tagessieg vor der Neuseeländerin Lauren Bruce (70,02 m) einzutüten. Das gibt der Adlerträgerin sicherlich reichlich Auftrieb, die nächsten Einheiten und Wettkämpfe anzugehen. Schließlich sind es bis zum WM-Limit für Eugene (72,50 m) nur noch ein paar Zentimeter. Eventuell geht bei der deutschen Meisterin da ja noch etwas. „Der 72-Meter-Wurf hat sich schon sehr gut angefühlt, da ist aber noch Luft nach oben. Die WM-Norm ist jetzt nicht mehr so weit weg und wenn ich das abrufe, was ich kann, ist die Norm auch noch drin“, gibt sich die Adlerträgerin optimistisch.

Immer näher ran an die „magischen“ 70 Meter tastet sich Sören Klose (ebenfalls Eintracht), der den Wettkampf der U23 knapp vor dem Briten Ben Hawkes (69,56 m) mit starken 69,79 Metern zu seinen Gunsten entschied. Klose profitierte bei seinem Sieg aber von der „Abwesenheit“ von Altersklassen-Kollege Merlin Hummel (UAC Kulmbach). Der U23er aus Bayern hatte sich nämlich zu einem Start bei den Männern entschieden. Dort sorgte Hummel für einen echten Überraschungs-Coup, steigerte er seinen „Hausrekord“ mit dem 7,26 Kilogramm schweren Sportgerät doch um über zwei Meter auf beeindruckende 75,66 Meter. Mit dieser neuen deutschen Jahresbestleistung setzte sich der Youngster (1. Jahr U23) dann auch gegen den Finnen Tuomas Seppänen (74,97 m) und Olympia-Teilnehmer Tristan Schwandke (TV Hindelang/73,89 m) durch.

In der jüngeren U20 ließ Kai Hurych (KSV Fürth) nichts anbrennen. Mit starken 70,48 Metern übertraf er einmal mehr die geforderte WM-Norm für Cali (70,00 m) und kann nun eigentlich fest mit einem Startplatz im DLV-Team für Kolumbien planen. In Fränkisch-Crumbach hatte Leo Bystedt (SWE/68,39 m) über zwei Meter Rückstand auf den dominierenden Hessen. Für Tim Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim) gegen 57,49 Meter (9.) in die Wertung ein. In der weiblichen U23 überzeugte die Isländerin Elisabet Runarsdottir und hatte mit 65,35 Metern Esther Imariagbee (Berliner TSC/62,76 m) sicher im Griff. Laura Siegel (LSC Goldener Grund) hatte als Vierte mit 53,97 Metern bereits einen sehr großen Rückstand.

Gleich fünf Hessen gingen im B-Wettkampf der Männer in den Ring. An der Spitze setzte Konstantin Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim) mit 65,76 Metern klar gegen Christoph Gleixner (Eintracht Frankfurt/62,35 m) durch. Das Duo wird spätestens bei der DM in Berlin erneut aufeinander treffen. Dahinter reihten sich Sebastian Arnold (TuS Weilmünster/5. mit 57,80 m), Michael Neuenroth (Eintracht Frankfurt/11. mit 52,17 m) sowie Valentin Sommerlade (ESV Jahn Treysa/12. mit 49,82 m) ein.

Bei den Mädels der U18 hatte Nova Kienast (SV Preußen Berlin) mit starken 65,42 Metern das Heft in der Hand. Die Eintrachtlerin Johanna Marwitz blieb als Zweite mit 62,28 Metern auch noch über den geforderten 62,00 Metern für einen eventuellen Start bei der EM in Jerusalem. Für Brikena Gashi (TG Camberg) gingen hier 49,72 Meter (11.) in die Wertung ein. Larissa Rollberg (Eintracht) trat in der U20 mit einer Weite von 52,58 Metern als Fünfte die Heimreise an. Bei Merle Tetem (ESV Jahn Treysa/10.) waren es 47,26 Meter.

Lokalmatador Max Baier (TV Fränkisch Crumbach) gewann mit 59,77 Metern sicher die Wertung der M15 und trat in der älteren U18 erneut an. Hier kam er auf 53,32 Meter (5.) und lag damit nur knapp hinter dem älteren Tom Baumann (LG Odenwald/5. mit 53,82 m). Das Feld komplettierte Valentin Sommerlade (ESV Jahn Treysa/8. mit 52,45 m). Leni Sommerlade (ebenfalls Treysa) hatte in der W14 mit 37,17 Metern die Nase vorne.

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth

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