Marc Reuther knackt über 800 Meter ganz früh die WM-Norm für Eugene 2022 - Nele Weßel gefällt mit Freiluft-SB - auch Sophia Volkmer (U20) steigert ihre Jahresbestzeit über 800 Meter.

  05.08.2021    Leistungssport Wettkampfsport

Nicht nur auf der schnellen Bahn im Olympiastadion von Tokio wird schnell gelaufen. Einmal mehr wurden die Organisatoren des TSV Pfungstadt ihrem Ruf gerecht, im beschaulichen Stadion an der Christian-Meid-Straße richtig gute Meetings auf die Beine zu stellen. Das trifft in erster Linie auf die Mittelstrecken zu, bei denen es immer Masse und Klasse gibt. Sieben Zeitläufe mit knapp 70 Teilnehmen über die 800 Meter sieht man sogar bundesweit eher selten. Im schnellsten Rennen des Abends, drückte Marc Reuther (Eintracht Frankfurt) dem Geschehen seinen Stempel auf. Auf der ersten Runde sorgte Vereinskollege Marin Heinrich für eine flotte Fahrt. Marc hielt das Tempo weiter hoch und setzte sich am Ende mit tollen 1:45,12 Minuten hauchdünn gegen den Slowenen Zan Rudolf (1:45,15 min.) durch.

Mit dieser tollen Leistung, es war die zweitbeste Zeit seiner Karriere, unterbot der erfahrene Eintrachtler schon ganz früh die geforderte Quali-Norm für die Weltmeisterschaften nächsten Juli in Portland (Oregon). Erlaubt sei ein kleiner, wenn auch nicht ganz reeller Vergleich mit Olympia in Tokio. Hier hätten knapp 1:46 Minuten gereicht, die Vorläufe über 800 Meter zu überstehen. Pierre-Ambroise Bosse (FRA) zog mit 1:45,97 Minuten als letzter Mittelstreckler über die Zeitregel in die nächste Runde.

„Das war ein wirklich guter Wettkampf bei guten Bedingungen. Das Zeitfenster, in dem erzielte Quali-Zeiten für die WM nächstes Jahr anerkannt werden, ist ja schon offen“, freute sich auch Bundestrainer Georg Schmitt, der den Adlerträger seit zwei Monaten auch wieder als Heimtrainer betreut. Für das Wochenende ist bei Reuther ein „Ausflug“ auf die Unterdistanz geplant. Bei den süddeutschen Meisterschaften in Walldorf wird Marc über 400 Meter in den Startblock gehen.

Über die 1500 Meter trug sich der Südafrikaner Luan Munnik nach 3:43,54 Minuten in die Siegerliste ein. Florian Bremm (TV Leutershausen) hatte als Zweiter mit 3:47,08 Minuten bereits einen größeren Rückstand. Julius Hild (SSC Hanau-Rodenbach) sortierte sich mit 3:49,34 Minuten als Sechster ein. Sebastian Hauf (TV Trebur), sonst eher auf den längeren Distanzen unterwegs, wurde mit 3:49,86 Minuten (9.) gestoppt. Tom Stöber (TV Wetzlar) lief als Sieger der Altersklasse U18 mit 4:02,33 Minuten unter die Top-Den seiner Klasse in Deutschland.

Pfungstadt scheint auch für Nele Weßel ein gutes Pflaster zu sein. Die Läuferin vom Königsteiner LV erzielte hier Ende Mai mit 2:07,73 Minuten ihre Saison-Bestmarke im Freien. Die ist jetzt geknackt. In einem spannenden Zweikampf mit Verena Meisl (LG Olympia Dortmund), sie gewann mit 2:05,77 Minuten, erzielte die KLVlerin als Zweite 2:06,86 Minuten. Damit rückte sie im nationalen Ranking der U23 auf den siebten Platz vor. Rang drei In Pfungstadt blieb durch Julia Swelam (TSV Kirchhain/2:06,89 min.) ebenfalls in Hessen. Bei den Frauen liefen auch die U20-Athletinnen mit. Hier siegte Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen) mit 2:07,84 Minuten ganz knapp vor Sophia Volkmer (TV Wetzlar), die mit 2:07,87 Minuten eine Jahresbestzeit ablieferte.

Auch im Sprint wurde am gestrigen Abend im TSV-Stadion mächtig aufs Gaspedal getreten. Jose Alnardo Gonzales Foto, der für die Dominikanische Republik die Olympia-Qualifikation nur knapp verpasst hatte, zeigte allen Gegnern problemlos die Hacken. Der Sprinter von der Karibik-Insel überzeugte über 100 Meter mit 10,42 Sekunden und flitze über 200 Meter in auch international beachtenswerten 20,91 Sekunden zu einem neuen Stadionrekord.

Erwähnenswert noch die Speerwurf-Leistung von 63,04 Metern durch Robin Rieß (Eintracht Frankfurt/U23). Lokalmatador Simon Schmitt (TSV Pfungstadt) zeigte in der Jugendklasse U18 eine Weite von 57,18 Metern.

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth

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