Marc Reuther fehlen winzige 0,02 Sekunden zum Olympia Ticket - Maryse Luzolo kann nach ihrer Top-Leistung von Leverkusen auf den Trip nach Japan hoffen - Rebekka Haase hat Pech mit dem Wind

  01.07.2021    Leistungssport Wettkampfsport

Mit dem „Quali-Meeting“ in Frankfurt endete die große Jagd nach den Olympia-Normen. Und fast hätte Marc Reuther sogar noch das direkte Ticket für die Spiele in Tokio gelöst. Der Mittelstreckler im Trikot der Frankfurter Eintracht, der bisher eine eher bescheidene Saison hatte, zeigte ein fulminantes Rennen 800-Meter-Rennen und blieb als Sieger auf seiner Paradestrecke mit ganz starken 1:45,22 Minuten (Saisonbestmarke) lediglich um winzige 0,02 Sekunden über den geforderten 1:45,20 Minuten. Dennis Biederbick (ebenfalls Eintracht) wurde mit 1:46,99 Minuten Zweiter. Robin Pfahls (TV Gelnhausen/U23), der am Wochenende bei den „Deutschen“ seiner Altersklasse in Koblenz noch im Vorlauf ausschied, konnte sich nach 1:50,61 Minuten (5.) über eine neue persönliche Bestmarke freuen. Marvin Heinrich (Eintracht), der in den letzten Wochenbei diversen Rennen auf Norm-Jagd war, gab das Rennen vorzeitig auf.

„Der Stützpunkt hat sich hier zusammen mit Eintracht Frankfurt wirklich toll präsentiert und innerhalb von kürzester Zeit nochmals eine hochwertige Veranstaltung auf die Beine gestellt. Die Athleten sind für solche Events wirklich sehr dankbar. Das Männer-Rennen war dann wirklich dramatisch. Marc ist zum dritten Mal in seinem Leben exakt 1:45,22 Minuten gelaufen. Früher hat das oft für internationale Einsätze gereicht. Jetzt müssen wir abwarten. Eventuell geht ja etwas über das Nachrückerverfahren“, so Bundestrainer Georg Schmidt.

Ein paar Tage zuvor war das Duo Biederbick & Heinrich bei den „True Athletics Classics“ in Leverkusen auch schon unterwegs. Beide kamen in der Farbenstadt jedoch mit 1:46,25 Minuten (Dennis/4.) bzw. 1:47,50 Minuten (Marvin/7.) nicht in den Norm-Bereich. Ganz anders sah das beim Pfungstädter Laufabend aus. Hier stellte Marvin Heinrich als Sieger mit tollen 1:45,49 Minuten seine persönliche Bestleistung auf und verfehlte die Tokio-Norm um lediglich 0,29 Sekunden. In seinem Schlepptau konnte auch Dennis Biederbick mit 1:45,88 Minuten (2.) eine neue „PB“ bejubeln.

Im Dauereinsatz waren auch die hessischen Sprinterinnen und Sprinter. „Road to Tokio“ nannte sich ein Meeting in Mannheim, bei dem Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) mit 11,09 Sekunden klar unter dem Richtwert von 11,15 Sekunden für Olympia blieb. Die Ernüchterung folgte dann kurz nach dem Zieleinlauf, da der gemessene Rückenwind mit + 2,5 m/sec. Zu stark anschob. In einem zweiten Lauf etwas später gelang Tatjana (LC Paderborn) bei regulären Bedingungen (+ 1,1 m/sec.) dann eine Punktladung in Sachen Tokio-Norm. Haase sprintete in 11,25 Sekunden auf den zweiten Platz. Gegen Ende der Veranstaltung ging die Sprinterin aus Wetzlar dann zum dritten Mal in den Startblock. Über 200 Meter zeigte Haase mit 22,89 Sekunden eine Jahresbestzeit, doch es fehlte erneut das nötige Quäntchen Glück. Für Tokio wären nämlich 22,80 Sekunden nötig gewesen. Rebekka nahm dann noch beim „Charlottenburger Midsommar Meeting“ einen letzten Anlauf für einen möglichen Trip nach Japan, der mit 11,23 Sekunden (100 m) sowie 23,28 Sekunden (200 m) endete.

Zwei Hessen reisten in die Schweiz und stellten sich bei der Veranstaltung „Spitzen-LA in Luzern“, einem Meeting der World Athletics Continental Tour, der internationalen Konkurrenz. Marc Tortell (Athletics Team Karben) musste über 1500 Meter als Sechster mit 3:40,39 Minuten zufrieden sein. Der Sieg ging hier mit Meeting-Rekord von 3:36,80 Minuten an Tortells Landsmann Robert Farben (SC DHfK Leipzig). Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) verfehlte als Vierter über die 400 Meter Hürden in 50,03 Sekunden das Treppchen nur knapp. Dafür wäre eine 49er Zeit nötig gewesen, die der Eintrachlter in dieser Saison mit 49,63 Sekunden aber auch schon gezeigt hat.

Noch einmal zurück nach Leverkusen. Hier näherte sich Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) mit 6,92 Metern (SB) immer mehr einem Satz mit einer Sieben vor dem Komma an. Solche Weiten werden auch nötig sein, um in Tokio vorne mitzuspringen. Für Maryse Luzolo (Königsteiner LV) ging es in den letzten Wochen darum, noch ein Japan-Ticket zu ergattern. Das könnte nach dem Meeting in Leverkusen über das sogenannte „World-Ranking“ klappen. Maryse sammelte mit Zweite mit der neuen persönlichen Bestweite von 6,69 Metern noch einmal ganz wichtige Punkte und wird damit auf Position 25 geführt.

erstellt von Text & Fotos: Jens Priedemuth

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