Kevin Kranz holt Sprint-Titel, spannendes 400-Meter Finale

  13.06.2023    HLV Wettkampfsport
Die hessischen Meisterschaften (Aktive & U18) im Auestadion von Kassel, in dem in vier Wochen an gleicher Stelle die nationalen Meisterschaften stattfinden, sind Geschichte. Auch einige hessische Athleten werden dann wieder in der Documenta-Stadt an den Start gehen. Dazu gehört ganz sicher Kevin Kranz, der Vize-Europameister (Halle) von Torun (2021).

100 Meter: Zuerst fehlte der Name Kevin Kranz in der ersten Version der Meldeliste. In der finalen Version war er dann aber dabei. Der 24-Jährige gewann dann mit 10,46 Sekunden auch sicher seinen Vorlauf. Im Finale war Kranz bei Windstille mit 10,44 Sekunden einen Tick schneller unterwegs und machte mit Elias Goer (10,64 Sekunden) einen Doppelsieg für das Sprintteam Wetzlar perfekt. Kevin blieb in beiden Rennen im Bereich seiner Jahresbestzeit, die 10,41 Sekunden steht. Bei den nächsten Starts besteht also reichlich Luft nach oben, um sich im DLV-Ranking weiter nach vorne zu arbeiten. Die Bronze-Medaille in Kassel holte sich Philip Hennemuth (Eintracht Frankfurt/10,69 sec.). Dahinter blieb noch drei weitere Sprinter unter elf Sekunden. Angeführt wurde diese Truppe von Jonas Hennig (TSG Friedrichsdorf/10,83 sec.). Dahinter folgten die beiden Eintrachtler Lennard Wagner (10,83 sec./VL 10,71 sec.) und Nils Keßler (10,90 sec.).

Etwas Pech hatte Daniel Borchardt (ebenfalls Eintracht), den in seinem Vorlauf ein Gegenwind von - 2,2 m/sec. ausbremste (11,25 sec.) und die eigentlich sichere Finalteilnahme kostete. Im B-Finale, das Borchardt mit 11,04 Sekunden gewann,  „windete“ es sogar noch etwas stärker.   

200 Meter: Die Formkurve bei Steven Müller zeigt steil nach oben. Der Mann im Trikot der LG OVAG Friedberg-Fauerbach war mit einer Vorleistung von 21,48 Sekunden, gelaufen bei den ADH-Meisterschaften, angereist. Diese Marke wurde nun pulverisiert. Müller, immerhin schon Altersklasse M30, lag bereits am Ausgang der Kurve in Front, brachte bei leichtem Gegenwind (- 0,6 m/sec.) starke 21,15 Sekunden auf die Bahn. Mit dieser Marke sprintete der Routinier unter die Top-Ten des DLV-Rankings. Philip Hennemuth (21,62 sec.) und Daniel Borchard (beide Eintracht. Ffm/21,94 sec.) komplettierten das Podium.

400 Meter: Eng zur Sache ging es auf der Stadionrunde, trennten am Ende die Medaillengewinner lediglich winzige 0,22 Sekunden. Sieger Johannes Nortmeyer (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) blieb als Sieger mit 47,73 Sekunden etwas über seiner Jahresmarke von 47,55 Sekunden. Kai Strauch verbesserte sich auf 47,93 Sekunden und sorgte somit für ein „Double“ der Langsprinter aus dem Maintaunuskreis. Bronze ging an Okai Charles vom Königsteiner LV, der im ersten U23-Jahr startet und 47,95 Sekunden erzielte. 

800 Meter: Nachdem sich das Feld nach 300 Meter etwas sortiert hatte, übernahm Nour Harouch die Initiative. Der Eintrachtler machte an der Spitze weiter sein Ding und lief mit nach 1:56,78 Minuten mit breit ausgestreckten Armen jubelnd über die Ziellinie. Den Kampf um Silber entscheid Eric Laurens Albers (MT Melsungen/1:58,22 Minuten) knapp vor Rene Persch (TSV Niederelsungen/1:58,53 min.) zu seinen Gunsten.

1500 Meter: Mit lediglich fünf Startern war das Feld hier eher überschaubar. Von Anfang an setzte sich Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach) an die Spitze und feierte im Alleingang mit 4:02,14 Minuten einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg. Nick Fröhlich (KSV Baunatal) hatte als Zweiter nach 4:12,36 Minuten bereits einen größeren Rückstand. Gut zehn Sekunden später überquerte dann auch Niklas Hoffmann (FTSV Heckershausen/4:24,95 min.) die Ziellinie.

5000 Meter: Deutlich mehr los war auf der längsten Bahndistanz der Meisterschaften, gingen hier doch 16 Langstreckler ins Rennen. Nach zwölfeinhalb Runden gab es einen klaren Sieg durch Yihun Fantahun Gezahign (LC Olympia Lorsch), der mit starken 14:15,44 Minuten der Konkurrenz weit enteilt war. Das Feld der Verfolger wurde von Lorenz Rau (ASC Breidenbach/15:06,91 min.) angeführt. Lokalmatador Dario Ernst (LT Kassel) sicherte sich nach 15:18,94 Minuten den dritten Platz.

110 Meter Hürden: Das Wort Meisterschaft trifft über die Kurzhürden leider nicht ganz den Kern, gingen hier doch nur zwei Athleten in den Startblock. Zehnkämpfer Martin Kratz (TV Gelnhausen) stürmte mit 15,17 Sekunden sehr deutlich vor Lennard Wehrum (LAZ Gießen/17,03 sec.) ins Ziel.

400 Meter Hürden: Deutlich besser sieht die Situation bei den Langhürdlern aus. Drei Jungs der U23 machten an der Spitze den Kampf um Edelmetall untersuch aus. Lukas Glöckner (LSG Goldener Grund Selters) hatte nach 53,17 Sekunden die Nase vorne und unterbot damit erneut die DM-Norm für Göttingen. Auch Tim Peters (Eintracht Frankfurt) bestätigte als Zweiter mit 54,23 Sekunden problemlos sein U23-Ticket. Yanik Can Enders (TV Groß-Gerau) ergänzte in 56,08 Sekunden das flotte Trio.

Einlagelauf über 4x100 Meter: Die Sprintstaffel war quasi ein Vereinsmeisterschaft für die schnellen Sprinter von Eintracht Frankfurt. Die erste Garnitur (Daum, Hennemuth, Borchardt, Wagner) setzte sich in 41,09 Sekunden gegen Eintracht II (Natusch, Geiß, Hanke, Rechinger/41,96 sec.) und SGE III (Stahl, Peters, Gußmann, El-Salim/42,26 sec.) durch.

Hochsprung: Maximilan Grün (ASC Darmstadt) arbeitet sich langsam wieder in alte Höhenbereiche vor. Mit überquerten 2,06 Meter holte sich der U20er den Hessentitel und ist damit ein sicherer Kandidat fürs DM-Finale in Rostock. Bei Philipp Heckmann (Eintracht Ffm.) standen 2,03 Meter auf der Urkunde. Zehnkämpfer Friedrich Schulze (ebenfalls Eintracht/noch U20) war als Dritter mit seinen glatten zwei Metern nicht so zufrieden und wäre gerne etwas höher gesprungen. 

Stabhochsprung: Nach einem langen Wettkampf hatten zwei Stabartisten 4,90 Meter übersprungen. Es musste also die Anzahl der Fehlversuchen bei der Titel-Vergabe entscheiden. Hier hatte dann der ehemalige Zehnkämpfer Dennis Hutterer das bessere Ende für sich, übersprang er die 4,90 Meter doch gleich im ersten Versuch. Richtig gut drauf ist aktuell Nachwuchsmann Nick Lehl. Der U20er packte weitere fünf Zentimeter auf seine „PB“ drauf und ist nun ebenfalls bei 4,90 Metern angekommen. Eine Höhe mit „Endkampf-Garantie“ für die deutschen Jugend-Meisterschaften in Rostock. Jacob Geiß (Eintracht  Ffm.) holte sich mit 4,70 Metern den dritten Platz. 

Weitsprung: Die ganz großen Sätze blieben diesmal aus. Philip Decher (VfL 1860 Marburg) sprang im letzten Versuch mit 6,57 Metern zum Titel Und schnappte damit Nico Hildebrand (LG Alheimer-Rotenburg-Bebra/6,42 m) noch das Hessen-Gold weg. Mehrkämpfer Björn Langer (LG Wettenberg) brachte als Dritter 6,41 Meter in die Wertung. 

Dreisprung: Hier stritt lediglich ein Trio um die beste Weite. Die ging erwartungsgemäß mit 13,31 Metern an den U20er Niklas Stroh (ASC Darmstadt). Martin Triebstein (LG Eder) brachte 12,22 Meter in die Wertung.

Kugelstoßen: Seinen ersten von zwei HM-Titeln machte hier Lokalmatador Jonathan Pflüger klar. Der Techniker im Trikot des LAV Kassel hatte keine Probleme, sich mit 13,87 Metern gegen Jannik Dux (TV Flieden/11,96 m) und Hendrik Oberländer (TV Burgsolms/11,69 m) durchzusetzen.

Diskuswerfen: Auch hier hatte Jonathan Pflüger den richtigen Dreh raus und machte mit 43,12 Metern sein „Hessen-Double“ perfekt. Auch Zehnkämpfer Martin Kratz (TV Gelnhausen) brachte mit 41,29 Metern eine 40er Weite in die Wertung. Hendrik Oberländer (TV Burgsolms) hatte mit seinen 38,72 Metern eine weitere Bronzemedaille im Gepäck.  

Speerwerfen: Amin Labdi (VfL Marburg) wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und steigerte sich gegenüber seiner Meldeleistung (65,05 m) um über drei Meter und ließ den Speer im Auestadion auf schöne 68,46 Meter fliegen. Hinter dem Marburger sortierten sich Tim Schneider (LG Wettenberg/noch U23) mit 54,82 Metern sowie Patrick Behle (TV Friedrichstein) mit 47,12 Metern ein.

erstellt von Jens Priedemuth

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