Alwin Wagner trainiert seit 50 Jahren den Leichtathletik-Nachwuchs in der MT Melsungen

  09.12.2021    HLV
Den Nordhessen zeichnet seit jeher seine absolute Begeisterung für die Leichtathletik aus. Neben den eigenen sportlichen Erfolgen sind besonders seine großen Verdienste um die Nachwuchsförderung hervorzuheben.

Seit sage und schreibe 50 Jahren ist Alwin Wagner als Leichtathletik-Trainer aktiv. 1971 übernahm der Nordhesse in der MT Melsungen seine erste Trainingsgruppe im Nachwuchsbereich. Inspiriert von eigenen Erfolgen auf der Grundlage einer sich in dieser Zeit entwickelnden systematischen Trainingsplanung, sollten auch die Kinder und Jugendlichen von diesen neuen Erkenntnissen profitieren. Und da das Training des Melsungers darüber hinaus noch abwechslungsreich gestaltet war, füllte sich der Sportplatz bei den Trainingseinheiten auf zeitweise 30 Teilnehmer.

Besonders wichtig beim Training mit jungen Menschen ist Alwin Wagner bis heute die Vermittlung von Werten wie Ehrlichkeit, Fairness und Respekt sowie die Entwicklung zu einer selbstständigen Persönlichkeit. Neben dem behutsamen Leistungsaufbau spielt für ihn der Umgang mit Siegen und Niederlagen in der Einzelsportart Leichtathletik eine entscheidende Rolle. „Hier lernt man auch fürs Leben“, sagt Wagner. Ein weiterer Aspekt, weshalb er noch immer Freude an der Beschäftigung mit jungen Menschen hat: „Es hält fit.“

Dennoch musste sich der heute 71-Jährige aus gesundheitlichen Gründen im vergangenen Jahr von der Spitze der Melsunger Leichtathletik zurückziehen. Ganz aufhören möchte Wagner aber noch nicht, und so betreut er weiterhin sehr erfolgreich eine kleine, aber feine Trainingsgruppe bestehend aus der Sprinterin Vivian Groppe und der Mittel- und Langstrecklerin Maybritt Böttcher. Vivian holte sich dieses Jahr unter anderem den deutschen U18-Meistertitel über 200. Maybritt trainiert erst seit diesem Sommer mit und ist innerhalb eines halben Jahres in die hessische Spitzenklasse in ihrer Altersklasse vorgedrungen. Das Diskus-Talent Luis André gehörte auch noch bis vor kurzem dazu, verabschiedete sich dann aber ins Sportinternat nach Chemnitz.

Bekannt ist Alwin Wagner ebenso für die akribische Anfertigung von Trainingsprotokollen, mit denen seine Schützlinge in der Regel eine Hassliebe verbinden, bieten diese doch regelmäßig Stoff für Diskussionen. Allemal sind sie hilfreich und unterstützen Wagners Prinzip der Trainingsausrichtung auf die Erbringung der Höchstleistung bei den saisonalen Meisterschaften. Ganz getreu seinem Motto: „Erfolge lassen sich nicht planen, Leistungen hingegen schon.“

Wir danken Alwin Wagner für sein großes Engagement im hessischen Trainingsbetrieb. Gerade in Zeiten einer Ermangelung von ehrenamtlicher Einsatzbereitschaft ist es wichtig, ein solches Engagement zu würdigen. Und wenn diese Hingabe zum Sport ein halbes Jahrhundert währt, ist dies umso bemerkenswerter. Wir wünschen Alwin Wagner für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und Zufriedenheit. Möge er noch viele Jahre den Stift für weitere Trainingspläne schwingen.

 

Alwin Wagner feierte große Erfolge als aktiver Sportler, nahm für die BRD an 40 Länderkämpfen teil, wurde fünf Mal in Folge deutscher Diskuswurfmeister (1981 bis 1985) und krönte seine sportliche Karriere mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles, bei denen er den sechsten Platz errang.

Lesen Sie dazu auch die Artikel aus der Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen und der Zeitung „Bartenwetzer“.

erstellt von Björn Günther

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