Curly Brown, Holly Okuku und Lasse Schmitt lösen EM-Ticket für Jerusalem

  30.06.2023    HLV Leistungssport
Die Bauhaus Junioren-Gala in Mannheim ist jedes Jahr das große Stelldichein für die besten Nachwuchs-Leichtathlet:innen aus Deutschland und dem benachbarten europäischen Ausland. Für den nationalen Verband (DLV) fungiert die zweitägige Veranstaltung immer auch als (vor)entscheidender Quali-Wettkampf für kommende internationale Aufgaben.

Diesmal ging es um die Tickets zu den Europameisterschaften der Altersklasse U20 vom 7. bis 10. August in Jerusalem. Die Vorgabe hierfür lautete: Erfüllung der geforderten Norm und Sieg (bzw. Bester Deutscher) bei der Gala. Im Vorfeld von Mannheim hatte Lasse Schmitt (Königsteiner LV) über die 400 Meter Hürden die geforderte Quali-Zeit von 52,80 Sekunden bereits zweimal klar unterboten. Zuletzt mit hervorragenden 51,11 Sekunden bei einem Meeting im belgischen Oordegem. Auch in Mannheim wurde der U20er seiner Favoritenrolle vollauf gerecht. Mit 51,76 Sekunden setzte er sich gegen Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe/51,93 sec.) und den Franzosen Anouar Bourahla (52,09 sec.) durch. Der Hesse kam dann auch noch als Schlussläufer der deutschen Staffel über 4x400 Meter zum Einsatz. Das DLV-Team wurde hier mit 3:11,25 Minuten gestoppt und musste nur den Meeting-Rekord laufenden Briten (3:07,69 min.) den Vortritt lassen. In der dritten deutschen Mannschaft (5. mit 3:13,27 min.) waren Louis Buschbeck (Königsteiner LV) und Sven Müller (MTV Kronberg) im Einsatz.
Im Diskuswerfen hatten Milina Wepiwe (TSG Wehrheim) und Curly Brown (Eintracht Frankfurt) in mehreren Wettkämpfen die geforderten 50,00 Meter für Jerusalem bereits gezeigt. Ein spannendes „Hessen-Duell“ war also garantiert. Am Ende konnte Curly Brown jubeln. Die Eintrachtlerin, sie gehört sogar noch der jüngeren U18 an, war auf den Punkt fit und holte sich mit der neuen persönlichen Bestmarke den Tagessieg und löste damit auch das EM-Ticket. Milina Wepiwe (SB 51,75 m) warf gleich im ersten Durchgang mit 50,49 Metern ebenfalls erneut die EM-Norm, brachte danach aber keinen gültigen Versuch mehr in die Wertung und wurde Dritte.
Auch bei Holly Okuku ist alles klar in Sachen Jerusalem. Die schnelle Athletin vom Sprintteam Wetzlar gewann bei einem Gegenwind von - 1,5 m/sec. (!) in 23,87 Sekunden die 200 Meter vor Monique Hanlon (AUS/23,99 sec.). Das reichte trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen, um das EM-Ticket (Norm: 23,95 sec.) abzuholen. Holly Okuku war dann noch als Schlussläuferin der deutschen Mannschaft über 4x100 Meter auf der Bahn, die mit 43,94 Sekunden sicher vor Großbritannien (44,25 sec.) gewann.


Die Staffeln wurden für einen zweiten Lauf nochmals „gemischt“. Hier kam dann Carolin Schlung (SSC Bad Sooden-Allendorf) zum Einsatz und belegte nach 45,77 Sekunden mit ihren Kolleginnen den dritten Platz. Über 100 Meter brachte Carolin im Vorlauf noch 12,13 Sekunden in die Wertung, bei den 200 Metern waren es 24,71 sec.
In einem hochklassigen Weitsprung wurde Finja Köchling (Eintracht Frankfurt) mit 6,17 Metern Siebte und kam bis auf sechs Zentimeter an ihren Haurekord ran. An der Spitze des Feldes glänzte Samira Attermeyer (LG Olympia Dortmund) mit tollen 6,55 Metern. Die Stadionrunde wurde mit EM-Norm und PB von Johanna Martin (LAV Rostock) in 53,54 Sekunden gewonnen. In deren Sog konnte als Siebte auch Paula Pelze (ASC Darmstadt) mit 55,03 Sekunden eine neue Bestmarke bejubeln. Nele Kühn (Eintracht Frankfurt/12.) erzielte 57,45 Sekunden und lief auch noch über 4x400 Meter in der zweiten DLV-Staffel (4. in 3:44,35 min.) mit.
Über die 1500 Meter blieb Vanessa Mikitenko (SSC Hanau Rodenbach) als Dritte in 4:32,42 Minuten deutlich außerhalb des EM-Limits von 4:24,00 Minuten. Mia Haselhorst (Eintracht Frankfurt) beendete das B-Finale über 100 Meter Hürden in 14,27 Sekunden als Sechste, war im Vorlauf (14,09 sec.) aber klar schneller unterwegs.
Bei den Jungs ging es für Julian Holuschek mit der neuen PB von 7,38 Metern (4.) weit hinaus. Damit kam der Eintrachtler in den Bereich der EM-Norm von 7,45 Metern. Es siegte Sebastian Bernsten (NOR/7,53 m). Marc Mercier (ASC Darmstadt) blieb mit 6,71 Metern (12.) unter seinen Möglichkeiten. Am Limit für Jerusalem kratzte auch Benedict Michel. Mit 55,76 Metern (5.) fehlen dem Techniker vom LSC Bad Nauheim jetzt nur noch 24 Zentimeter. Überragend die Weite des Ukrainers Mykhailo Brudin, der mit 63,85 Metren eine Weltbestleistung markierte. Im Hammerwerfen kam Tim Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim) mit 64,92 Metern hinter Francisco Calhau (POR/66,00 m) auf den zweiten Platz. Michael Neuenroth (Eintracht Frankfurt/64,21 m) wurde Vierter. Die gleich Platzierung stand bei Maximilian Grün (ASC Darmstadt) auf der Urkunde, der im Hochsprung bei 2,07 Metern (SB) über die Latte flog. Zehnkampfspezialist Friedrich Schulze (Eintracht Frankfurt/8.) packte glatte zwei Meter. Beim Springen mit dem Stab musste Nick Lehl (TSG Wehrheim) als Elfter mit 4,80 Metern zufrieden sein. Überflieger war hier mit „PB“ und EM-Norm Hendrik Hohmann (LG Olympia Dortmund/5,10 m).
Als Dritter bei den 3000 Metern trat nach 8:34,72 Minuten Moritz Kleesiek (LT Kassel) die Heimreise an. Tom Stöber (TV Wetzlar) lief über die 400 Meter mit 48,39 Sekunden (17.) in den Bereich seiner Bestzeit. In einem 1500-Meter-Rennen ohne Tempomacher blieb Jan Dillemuth (Athletics Team Karben) mit 3:52,85 Minuten als Vierter klar über seiner Jahresmarke von 3:45,94 Minuten.
Vom Winde verweht waren einige Sprints. Julian Rubel (KLV) zeigte über 100 Meter 10,89 Sekunden (-0,6)  und musste über 200 Meter (22,03 sec.) gegen - 1,5 m/sec. ankämpfen. Nadine Mercier (ASC) freute sich nach 11,68 Sekunden über eine neue 100-Meter-Bestzeit.

erstellt von Jens Priedemuth